Im US-amerikanischen Krankenversicherungssystem beziehen sich „vorbestehende Erkrankungen“ auf Erkrankungen, die vor Inkrafttreten der Krankenversicherung des Patienten bestanden. Bis 2014 verweigerten einige Versicherungspolicen in den USA im Rahmen der Krankenversicherung die Deckung medizinischer Kosten aufgrund von Vorerkrankungen. Mit dieser Praxis wollen die Versicherer einer negativen Auslese potenzieller Versicherungsnehmer vorbeugen. Diese Ausschlüsse wurden durch den Patient Protection and Affordable Care Act seit dem 1. Januar 2014 verboten.
„Bestehende Erkrankungen auszuschließen ist so, als würde man eine Krankenversicherung ‚zuordnen‘.“
Laut der Kaiser Family Foundation litten im Jahr 2016 etwa 52 Millionen Erwachsene unter 65 Jahren an einer Vorerkrankung. Und die Standards zur Definition einer Vorerkrankung sind von Staat zu Staat unterschiedlich. In manchen Staaten müssen die Versicherer einen „objektiven Standard“ verwenden, in anderen einen „umsichtigen Personenstandard“.
Mit der Verabschiedung des „Patient Protection and Affordable Care Act“ wurden Ausschlüsse aufgrund von Vorerkrankungen pauschal verboten. Das Gesetz trat im März 2010 in Kraft und führte in der Folgezeit eine Reihe wichtiger Reformen ein. Hier sind einige Highlights:
Weitere Untersuchungen ergaben, dass Versicherungsgesellschaften in einigen Fällen häusliche Gewalt als eine bereits bestehende Erkrankung behandelten, was in allen Bereichen der Gesellschaft große Besorgnis und Kritik auslöste.
„Die Praktiken mancher Versicherungsunternehmen bringen die Opfer zweifellos in größere Gefahr.“
Vor 1996 wurden Ausschlüsse aufgrund von Vorerkrankungen größtenteils von den Bundesstaaten verwaltet. Obwohl mit der Verabschiedung des Health Insurance Portability and Accountability Act einige grundlegende Einschränkungen eingeführt wurden, sind Versicherte in vielen Bundesstaaten aufgrund unterschiedlicher Gesetze nach wie vor mit strengen Auflagen und hohen Prämien konfrontiert.
Viele sind der Meinung, dass die Versicherungsunternehmen diese Klauseln ausnutzen, um ihre Gewinne zu maximieren, selbst auf Kosten der persönlichen Sicherheit der Opfer häuslicher Gewalt. Befürworter einer Ausweitung der Bestimmungen für Vorerkrankungen argumentieren, dass dadurch die Gesundheitskosten gesenkt würden und es für andere einfacher würde, eine Versicherung abzuschließen.
„Versicherungsunternehmen wollen hohe Prämien verlangen, ohne dabei ein Risiko einzugehen.“
Auch politisch gibt es in dieser Frage deutliche Differenzen. Laut mehreren Umfragen sind 80 % der Amerikaner dafür, dass Versicherungsunternehmen die Rechte von Menschen mit Vorerkrankungen schützen. Trotz der unterschiedlichen Stimmen und Positionen bleibt im Endergebnis festzustellen, dass sich die meisten Menschen einen verstärkten Schutz der Patienten durch die Versicherungsbranche wünschen.
Schließlich ist die Debatte über die Vorerkrankungenklausel nicht nur eine juristische Frage, sondern auch eine Diskussion über Menschenrechte und medizinische Gerechtigkeit. Wer ist also in einem solchen politischen Kontext wirklich geschützt?