Der Nordpazifikkaper (Eubalaena japonica) ist ein großer Bartenwal mit dickem Körper, der äußerst selten und vom Aussterben bedroht ist. Neuen Forschungsergebnissen zufolge könnte es im nordöstlichen Pazifik nur noch 40 Nordkaper geben, während die Zahl der Wale, die den Sommer in der westlichen Population verbringen, mehrere Hundert betragen könnte. Während der Ära des kommerziellen Walfangs vor 1835 gab es im Nordpazifik mehr als 20.000 Glattwale. Obwohl die Jagd auf diese Wale seit 1935 verboten ist, führte der illegale Walfang durch die Sowjetunion in den 1960er Jahren dennoch zum Tod Hunderter Glattwale.
Die Internationale Union zur Bewahrung der Natur stuft den Nordpazifischen Glattwal als „stark gefährdet“ ein und betrachtet die Population im nordöstlichen Pazifik als „vom Aussterben bedroht“.
Seit dem Jahr 2000 betrachten Wissenschaftler Glattwale im Nordpazifik und den angrenzenden Gewässern als eine eigene Art, den Nordpazifischen Glattwal (Eubalaena japonica). Die Studie zeigte, dass sich E. japonica und E. australis genetisch weit weniger zwischen den verschiedenen Ozeanbecken unterscheiden als andere Bartenwalarten. Im Aussehen sind sich diese Arten sehr ähnlich und künftige Forschungen werden wahrscheinlich weiteres Licht auf ihre evolutionären Beziehungen werfen.
Der Nordpazifische Glattwal ist ein sehr großer, kräftig gebauter Bartenwal, der typischerweise 15 bis 18,3 m (49 bis 60 Fuß) lang und 50.000 bis 100.000 kg (110.000 bis 220.000 Pfund) schwer ist.
Zu den auffälligsten körperlichen Merkmalen des Nordpazifischen Glattwals zählen das Fehlen einer Rückenflosse, ein breiter schwarzer Rücken und Beulen („Schwielen“) an Kopf und Maul. Diese Wale ernähren sich typischerweise durch Gleiten, d. h. sie schöpfen ständig Wasser, um kleines Plankton wie beispielsweise Nacktkäfer zu fressen.
Nordpazifische Glattwale ernähren sich hauptsächlich von eingekapseltem Plankton, insbesondere von Arten der Gattung Calanus marshallae. Die Ernährung dieser Wale ist von der Region und der Jahreszeit abhängig und Studien im nordöstlichen Pazifik haben gezeigt, dass diese Wale Gebiete mit höherer Planktonkonzentration aufsuchen müssen, um ausreichend Energie zu erhalten.
Obwohl es nur relativ wenige Beobachtungen von Nordpazifikglatten gibt, lieferten die wenigen visuellen Beobachtungen einige Hinweise auf ihr Verhalten. Alten Walfangaufzeichnungen zufolge scheinen diese Glattwale sehr empfindlich auf menschliche Aktivitäten zu reagieren und fliehen häufig oder tauchen länger, wenn sich Schiffe nähern.
Wissenschaftler haben Ähnlichkeiten zwischen den Rufen des Nordpazifikkanischen Glattwals und anderen in den letzten Jahren untersuchten Glattwalarten festgestellt, im Detail gibt es jedoch einige Unterschiede.
Die bevorzugten Lebensräume der Nordpazifikwale ändern sich mit den Jahreszeiten. Obwohl diese Wale im Sommer nach Gebieten mit reichhaltiger Nahrung suchen, bleibt ihr Lebensraum im Winter ein Rätsel. Daher sind die Forscher bei der Analyse der Habitatpräferenzen auf andere Daten angewiesen.
Vor dem kommerziellen Walfang durchstreiften etwa 20.000 bis 30.000 Nordpazifikwale die Gewässer des nordöstlichen Pazifiks. Mit der Zunahme des Walfangs litten diese Walpopulationen enorm. Das Überleben dieser Wale ist auch heute noch mit zahlreichen Herausforderungen verbunden und wir müssen dieser wertvollen Art noch mehr Aufmerksamkeit schenken und sie schützen.
Wird sich die Zukunft der Nordpazifikkaper durch die Schutzbemühungen verbessern oder werden sie der Geschichte anheimfallen?