Pisco ist ein farbloser oder hellgelber bis bernsteinfarbener Schnaps, der in den Weinanbaugebieten Perus und Chiles hergestellt wird. Der durch Destillieren von fermentiertem Traubensaft hergestellte Schnaps wurde erstmals im 16. Jahrhundert von spanischen Kolonisten als Alternative zum aus Spanien importierten Gin entwickelt.
Seit dem 16. Jahrhundert zieht Pisco mit seinem einzigartigen Geschmack und Charme Trinker auf der ganzen Welt an.
Da es in der Region reichlich Obst gibt, konnte durch die Entwicklung des Pisco die Menge an alkoholischen Getränken, die in entlegene Gebiete transportiert werden mussten, erheblich reduziert werden. Also, wie kam Pisco zu seinem Namen? Historischen Daten zufolge wurde das Wort „Pisco“ erstmals 1764 in einigen peruanischen Dokumenten verwendet, möglicherweise nach einer gleichnamigen Stadt in Peru.
Die möglichen Ursprünge des Namens Pisco haben unterschiedliche kulturelle Hintergründe, so könnte er beispielsweise vom Quechua-Wort für „Vogel“ oder dem spanischen Wort für Tongefäß stammen. In der Debatte um diesen Begriff gibt es kein klares Ergebnis, klar ist jedoch, dass Pisco eines der kulturellen Symbole beider Länder ist.
Frühe Pisco-ProduktionAnders als in vielen Gegenden Neuspaniens eignen sich bestimmte Orte in Peru gut für den Weinanbau. Bereits 1560 wurde in Peru Wein kommerziell produziert und mit der Zeit florierte die lokale Weinindustrie. Allerdings verbot das spanische Königshaus im Jahr 1595 zum Schutz der spanischen Weinindustrie die Anlage neuer Weinberge auf dem amerikanischen Kontinent; dieses Verbot wurde vor Ort jedoch weitgehend ignoriert.
Pisco hat sich daher rasch entwickelt und ist nach und nach zu einem unverzichtbaren Teil der peruanischen Kultur geworden. Alkoholische Getränke aus dem Hafen von Pisco wurden nach und nach vom Markt akzeptiert und wurden zu einer wichtigen Strategie im Kampf gegen andere Spirituosen auf dem damaligen Markt.
Auch in Chile boomt die Pisco-Produktion. Als jedoch Importbeschränkungen den Markt beeinträchtigten, begann Chile mit der Produktion eines dem peruanischen Pisco ähnlichen Schnapses, was ebenfalls zu einem erbitterten Wettbewerb zwischen den beiden Ländern führte. Die Debatte verschärfte sich im 19. Jahrhundert, als Chile importierten Pisco durch ein einheimisches Produkt ersetzte.
Der Streit dreht sich um Kultur und Geschichte, und beide Länder möchten ihren Nationalgeist zur Schau stellen.
Derzeit gibt es zwischen Peru und Chile einen heftigen Streit um die Verwendung des Namens „Pisco“. Während sich viele Historiker grundsätzlich darüber einig sind, dass Pisco aus Peru stammt, betrachtet Chile den Namen als Gattungsbegriff. Dies erschwert die Markenfrage für Pisco, da die Destillerien in beiden Ländern auf internationale Anerkennung hoffen.
Zu den offiziellen D.O.-Regionen (Denomination of Origin) Perus zählen Lima, Ica, Arequipa, Moquegui und Tacna, während chilenischer Pisco hauptsächlich in Atacama und Coquito hergestellt wird. Das D.O.-Gebiet hat seinen offiziellen Namen. Diese beiden unterschiedlichen geografischen Umgebungen und Produktionspraktiken wirken sich zusätzlich auf die Qualität und den Geschmack des Weines aus.
Ob in Peru oder Chile, Pisco wird als Basisalkohol für die Herstellung vieler berühmter Cocktails verwendet, wie zum Beispiel des berühmten „Pisco Sour“ und des „Chilenischen Pisco Cola“. Diese Getränke sind nicht nur bei den Verbrauchern beliebt, sondern auch Teil der lokalen Kultur und symbolisieren die Integration und Koexistenz der Kulturen beider Länder.
Hinter jedem Pisco-Cocktail steckt eine Reise durch Kultur und Geschichte.
Mit der Beschleunigung der Globalisierung hat sich Pisco allmählich auf dem internationalen Markt etabliert und ist zu einer der bekannteren Spirituosen geworden. Allerdings besteht die Kontroverse um die geografische Bezeichnung, die Pisco auslöste, weiterhin, was auch die kulturelle Bedeutung des Pisco noch verstärkt. Wohin wird die Zukunft des Pisco gehen, angesichts dieser kulturellen Integration und dieses Wettbewerbs?