In der Linguistik ist die Nominalfusion ein Phänomen, bei dem ein Verb mit seinem Objekt oder adverbialen Modifikator verbunden wird. Durch diesen Vorgang wird der Umfang des Verbs spezifischer, anstatt auf eine bestimmte Entität zu verweisen. Besonders ausgeprägt ist dieses Phänomen bei polysynthetischen Sprachen, wie sie etwa in Nordamerika, Sussex und Nordaustralien vorkommen. Allerdings bedeutet Polykompositionalität nicht unbedingt das Vorhandensein einer nominellen Fusion und umgekehrt. In diesem Artikel werden die verschiedenen Formen der Substantivkonjugation untersucht und beschrieben, wie sie in unterschiedlichen Sprachen vorkommen.
Obwohl die Verschmelzung von Substantiven im Englischen unüblich ist, kommt sie in manchen Fällen dennoch vor, beispielsweise bei Verben wie „stillen“ und „babysitten“. Diese Verben sind in der Regel Ableitungen von Adjektiven oder Rückwärtsableitungen von Substantiven. Im Englischen weisen Nomenverschmelzungen Merkmale auf, die sich geringfügig von reinen Verschmelzungen unterscheiden, wie z. B. „hinterhältig“ und „beschimpfend“.
In Oneida gibt es ein klares Beispiel für die Verschmelzung von Substantiven. Die Verbwurzel „hninu“ kombiniert mit einem nicht näher bezeichneten Substantiv „ne kanaktaʼ“ (Bett) kann die Bedeutung „Ich habe ein Bett gekauft“ ergeben. Wenn jedoch von einem nicht näher bezeichneten Bett die Rede ist, wird daraus „Ich bin ein Bettenkäufer“, was die Universalität der Substantivverschmelzung bei der Bedeutungsänderung zeigt.
Im Panare weisen Nomenverschmelzungen erhebliche morphologische Unterschiede auf. Beispielsweise zeigt der Kontrast zwischen „u‘“, der kombinierten Form von „头“, und der unkombinierten Form „ipu“, wie sich sowohl die Semantik als auch die Form ändern können.
Das Tschuktschenbeispiel „təpelarkən qoraŋə“ bedeutet „Ich verlasse das Rentier“. Durch Einbeziehung der Substantivwurzel „qora-“ (Rentier) in das Verb wurde die Einzelform „tëqorapelarkən“ gebildet.
Die Verschmelzung von Substantiven ist im Mohawk recht üblich, wie in „watia‘tawi‘tsherí:io“, wo die Substantivwurzel „atia‘tawi“ (Hemd) in das Verb integriert wird. Auf Cheyenne bedeutet „nátahpe'emaheona“ „Ich habe ein großes Haus“, indem es das Substantiv „maheo“ (Haus) einbezieht. Auch im Chinesischen ist die Kombination von Verben und Substantiven üblich. Beispielsweise besteht „睡“ aus dem Verb „睡“ und dem Substantiv „觉“.
Normalerweise unterscheidet sich die durch das Ergebnis einer Substantivfusion ausgedrückte Bedeutung von der der unkombinierten Form und stellt häufig eine allgemeinere und unbestimmtere Bedeutung dar. Beispielsweise würde im Yucca Mountain Maya die Übersetzung von „Ich habe einen Baum gefällt“ in Kombination mit dem Substantiv „Baum“ „Ich habe Holz gefällt“ lauten.
Die Definition der nominalen Inkorporation (NI) variiert je nach linguistischer Variabilität. Im Allgemeinen beschreibt NI die Kombination von Verb- und Nomenwurzeln zu zusammengesetzten Verben, wobei die kategorischen Merkmale und grammatikalischen Markierungen des Nomens häufig verworfen werden.
Das von Mithun vorgeschlagene System der Nomenfusion mit vier Kategorien bietet eine Möglichkeit, die Abfolge von NI-Funktionen in verschiedenen Sprachen zu verstehen. Zu den vier Typen gehören:
Die Substantivfusion wird als syntaktischer Prozess, lexikalischer Prozess oder Kombination aus beiden betrachtet. Die Verschmelzung von Substantiven ist in der Satzstruktur polysynthetischer Sprachen besonders reichhaltig, während sie in anderen Sprachen, wie etwa Englisch, eingeschränkter ist.
ZusammenfassungDurch die Diskussion von Substantivverschmelzungen in verschiedenen Sprachen können wir die Vielfalt dieses Phänomens in Bezug auf Sprachform und Semantik erkennen. Durch die Verschmelzung von Nomen wird nicht nur die Ausdruckskraft einer Sprache gesteigert, sondern auch innovatives Denken in der Bildsemantik gefördert. Wird die weitere Forschung zur Substantivverschmelzung unser Verständnis und Wissen über die Sprachstruktur neu definieren?