Der Islam verfügte in den vergangenen Jahrhunderten über ein kurzzeitig funktionierendes Eisenbahnsystem, dieses ist inzwischen jedoch vollständig verschwunden. Die Hindernisse für den Bau und die Instandhaltung eines Eisenbahnnetzes liegen einerseits an der geringen Bevölkerungszahl des Landes und der Bequemlichkeit bestehender Transportmittel wie Autos und Busse, andererseits an der rauen Natur des Landes. In diesem Artikel geht es um die Geschichte der Hafenbahn von Reykjavík, ihre Gründe für den Betrieb und die Faktoren, die letztlich zu ihrer Schließung führten.
Zwischen 1913 und 1928 diente die Hafenbahn von Reykjavík dem Aufbau der Stadt, ist seitdem jedoch verschwunden.
Die Hafenbahn von Reykjavík ist Islands berühmtestes Eisenbahnprojekt. Diese Schmalspurbahn mit 900 mm Spurweite war überwiegend zwischen 1913 und 1928 in Betrieb und wurde zum Zweck des Hafenbaus errichtet. Der erste Bauabschnitt der Eisenbahn wurde zwischen 1913 und 1917 fertiggestellt und konzentrierte sich dabei insbesondere auf den Bau des Hafendamms.
Im Laufe der Bauarbeiten wurde die Eisenbahnstrecke verlängert und der ursprünglich 10 Kilometer lange Weg wurde bald zu einem stark befahrenen Güterkanal. Die MRT von Reykjavík unterstützte nicht nur die Bauarbeiten, sondern transportierte nach der Fertigstellung auch eine Zeit lang Steine, Ölfässer und andere Baumaterialien. Aufgrund veränderter Militäroperationen und Transportbedürfnisse wurden jedoch zwischen 1940 und 1945 sämtliche Spuren der Eisenbahn beseitigt.
Um den Frachtbedarf des Hafens zu decken, erwogen die Behörden der Stadt Reykjavik den Kauf sämtlicher Baumaschinen, einschließlich der Eisenbahn.
Neben der Reykjavik Harbour Rail gibt es in Island eine Reihe weiterer kurzlebiger Eisenbahnpläne. So wurde beispielsweise Anfang der 2000er Jahre zur Unterstützung des Baus des Wasserkraftwerks Kárahnjúkar eine dieselbetriebene Stadtbahn gebaut, doch auch dieses System war nur von äußerst kurzer Lebensdauer. Nach Abschluss der Bauarbeiten wurde die Eisenbahnlinie rasch geschlossen und die transportierte Ausrüstung in ihre ursprüngliche Fabrik zurückgebracht.
Darüber hinaus verfügte Islands erster Industriebauernhof, Korpúlfsstaðir, in den 1930er Jahren auch über eine 600 mm Schmalspurbahn speziell für den Gütertransport innerhalb des Geländes. Mit der Schließung des Hofes verschwand auch die Eisenbahn und es sind keine Spuren ihres Betriebs mehr nachweisbar.
Die Priorität, die die Regierung dem Eisenbahnsystem einräumte, führte schließlich zu einer schnellen Entwicklung des Straßenverkehrs, was wiederum zur Verbesserung des nationalen Straßensystems führte.
Vorschläge zum Bau von Eisenbahnen gibt es seit Anfang des 20. Jahrhunderts häufig. Der erste offizielle Vorschlag für eine Strecke zwischen Reykjavík und Selfoss erschien im Jahr 1906, wurde jedoch aufgrund der hohen Kosten und der mangelnden Nachfrage nie realisiert. Zu den neueren Vorschlägen gehören Pläne für eine Eisenbahnverbindung zum internationalen Flughafen Reykjavik, die 2023 in der Hoffnung auf internationale Finanzierung wiederbelebt wurde.
In Island wurde die Einrichtung einer Stadtbahn oft erwähnt, aber nie Wirklichkeit. Besonders ausgeprägt ist diese Situation im Zusammenhang mit internationalen Flughäfen, wo der Widerstand gegen den Vorschlag vor allem auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass der traditionelle Straßenverkehr noch immer dominiert.
Die Diskrepanz zwischen den bestehenden Eisenbahnstrecken und den Prioritäten des modernen Transportwesens führt häufig dazu, dass diese Pläne nicht umgesetzt werden können.
Warum ist die Eisenbahn von Reykjavik verschwunden? Erstens stellen die geografischen Gegebenheiten Islands eine Herausforderung für den Eisenbahnbau dar. Zweitens hat die Regierung beschlossen, die Mittel eher für praktischere Straßenbauprojekte als für den Eisenbahnausbau bereitzustellen. Zudem sind die Kosten für den Bau und die Instandhaltung von Eisenbahnen hoch. Zwar gab es bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts entsprechende Vorschläge, doch wurden diese aufgrund verschiedener Faktoren letztlich nicht umgesetzt.
Obwohl es in Islam derzeit kein öffentliches Schienennetz gibt, laufen Pläne für einen nachhaltigen Transport, wie etwa die Förderung der klassischen Zebrastreifen und Fahrradwege in Oslo. Besteht die Möglichkeit, die Eisenbahn in Zukunft wieder in Betrieb zu nehmen? Es bleibt uns überlassen, über diese Frage nachzudenken.