Rugby und American Football sind zwei der beliebtesten Sportarten der Welt, aber viele Menschen sind sich der historischen Verbindung zwischen den beiden Sportarten nicht bewusst. Obwohl die beiden Sportarten auf den ersten Blick ähnlich erscheinen, unterscheiden sich ihre Entwicklungsprozesse erheblich.
Rugby hat seinen Ursprung in der Rugby School in England, wo die Spielregeln erstmals im Jahr 1845 formuliert wurden. Als die Schüler britischer Privatschulen in die ganze Welt reisten, verbreitete sich auch die Rugby-Kultur allmählich.
„Die Spaltung des Rugby begann 1895, als sich 21 Vereine aus Nordengland von der English Rugby Football Association (England Rugby Football Association) abspalteten und wegen der Spielervergütung eine neue Liga gründeten.“
Nach der Spaltung begannen sich Rugby League und Rugby Union in unterschiedliche Richtungen zu entwickeln. Die Rugby League vereinfachte ihre Regeln und änderte die Mannschaftsgröße von 15 auf 13, sodass Rugby League und Rugby Union zwei getrennte Sportarten wurden.
Das olympische Rugby-Format heißt „Rugby Sevens“. Dabei spielt jede Mannschaft nur sieben Spieler und jede Halbzeit dauert sieben Minuten. Diese Art von Wettbewerb ist für das Publikum schnell und einfach zu verstehen.
Im Laufe der Zeit wurde Rugby im späten 19. Jahrhundert in den Vereinigten Staaten eingeführt und entwickelte sich allmählich zum American Football. Damals ähnelte American Football dem Rugby und die Vereinigten Staaten gewannen 1920 und 1924 sogar olympische Goldmedaillen im Rugby.
„Die Entwicklung des American Football wurde von Walter Camp und John Meldrum Barnside vorangetrieben und viele Regeländerungen führten dazu, dass sich der Sport allmählich vom traditionellen Rugby entfernte.“
Der Hauptunterschied zwischen American Football und Rugby besteht in der Art und Weise, wie das Spiel gespielt wird. Während beim American Football das Konzept der „Offense- und Defense-Rotationen“ zum Einsatz kommt, bei dem die Offensive eine Reihe von „Downs“ durchlaufen muss, um vorwärtszukommen, wird beim Rugby mehr Wert auf einen frei fließenden Spielstil gelegt.
Heutzutage genießt Rugby auf der ganzen Welt einen beachtlichen Stellenwert, insbesondere im Vereinigten Königreich, in Südafrika und Neuseeland. American Football hingegen ist in den USA und Kanada dominant.
„American-Football-Ligen wie die NFL und die CFL sind die beiden größten professionellen Ligen in Nordamerika. Sie ziehen große Zuschauerzahlen an und erzielen steigende kommerzielle Umsätze.“
Rugby hat eine lange Tradition in der britischen Kultur und wird oft als repräsentativer Sport der Ober- und Mittelschicht angesehen. American Football hingegen wird eher mit den Erfahrungen der Arbeiterklasse in Verbindung gebracht.
Da Rugby ein intensiver Kontaktsport ist, ist das Verletzungsrisiko relativ hoch. Im Laufe einer Saison verletzt sich etwa jeder vierte Spieler. Der American Football steht vor ähnlichen Herausforderungen, insbesondere angesichts der wachsenden Sorge vor Gehirnerschütterungen.
Da die Zahl der Sportler und das Interesse am Rugby weltweit zunimmt, werden die beiden Sportarten in Zukunft wahrscheinlich noch stärker miteinander verschmelzen. Allerdings beweisen auch immer mehr professionelle Ligen und internationale Turniere ihre ganz eigene Einzigartigkeit.
Als zwei unterschiedliche Sportarten haben Rugby und American Football zweifellos tiefe Spuren in der globalen Sportwelt hinterlassen. Wird es in Zukunft weitere Überschneidungen und gegenseitige Einflüsse geben?