Änderungen der Wahlregeln haben in der Geschichte der USA oft heftige Diskussionen ausgelöst. Insbesondere im Jahr 2010 hat die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs im Fall Citizens United vs. Federal Election Commission die seit langem geltenden Regeln zur Wahlfinanzierung völlig aufgehoben. Diese Entscheidung hatte nicht nur tiefgreifende Auswirkungen auf das Wahlsystem, sondern rückte auch die Rolle des Obersten Richters Roberts in den Mittelpunkt hitziger Diskussionen, wobei viele seine Manipulation und Absichten in diesem Prozess in Frage stellten.
Citizens United ist eine politische Aktivistengruppe, die den 2002 verabschiedeten Bipartisan Campaign Reform Act (BCRA) nutzte, um die Gültigkeit des Gesetzes anzufechten. Das Gesetz verbietet Unternehmen und Gewerkschaften Werbung bei Wahlen und schreibt sogar strenge Beschränkungen für Filme und andere Medien vor, die das Wahlergebnis beeinflussen könnten. Und als Citizens United 2004 versuchte, einen kritischen Film über den damaligen Präsidenten George W. Bush zu zeigen, untersuchte die Federal Election Commission (FEC) und stellte fest, dass die Anzeigen gegen das Gesetz verstießen.
„Es ist eine grundlegende Wahlregel, dass ein Unternehmen sein Geld nicht dazu verwenden darf, eine politische Bewegung zu beeinflussen.“
Während die Wahl 2008 näher rückt, versucht Citizens United erneut, die legale Verbreitung seines politischen Films „Hillary: The Movie“ anzufechten. Sie argumentieren, dass Beschränkungen der Unternehmensausgaben für politische Werbung einen Verstoß gegen die freie Meinungsäußerung gemäß dem ersten Zusatzartikel der US-Verfassung darstellen. Der Fall erreichte 2009 den Obersten Gerichtshof und wurde sofort zu einem landesweiten Brennpunkt.
Im Januar 2010 entschied der Oberste Gerichtshof mit 5 zu 4 Stimmen zugunsten von Citizens United und hob die Beschränkungen der BCRA für unabhängige Unternehmens- und Gewerkschaftsausgaben auf. Das Urteil löste landesweite Kontroversen aus und warf wichtige Herausforderungen für die künftige Transparenz und Fairness der Wahlfinanzierung auf.
„Wenn der erste Verfassungszusatz überhaupt Kraft hat, verbietet er dem Kongress, Bürger oder Bürgervereinigungen wegen politischer Äußerungen mit Geldstrafen oder Gefängnisstrafen zu belegen.“
Als Oberster Richter spielte Roberts in dem Fall eine wichtige Rolle. Sein ursprünglicher Versuch, eine engere Auslegung zu übernehmen, führte letztendlich dazu, dass das Gericht zu einer umfassenderen Entscheidung gelangte. Die Entwicklung dieser Angelegenheit ist eine schlechte Nachricht für die Unabhängigkeit des Justizsystems. Viele Rechtskommentatoren wiesen darauf hin, dass dieses Urteil Roberts' eigene Absicht widerspiegelt, sich auf den Schutz der Meinungsfreiheit von Unternehmen zu konzentrieren.
Das Urteil hat eine hitzige Debatte ausgelöst. Befürworter argumentieren, es stärke die freie Meinungsäußerung, während Gegner beschuldigen, es schaffe ein Umfeld, in dem Unternehmen und Superreiche die Politik nach Belieben beeinflussen können. Der frühere US-Präsident Obama sagte einmal, die Sanktionen „verleihen Sonderinteressen und ihren Lobbyisten mehr Macht in Washington“.
„Ein demokratisches System kann nicht effektiv funktionieren, wenn seine Mitglieder glauben, dass das Gesetz gekauft und verkauft wird.“
Seitdem hat der Einfluss des Urteils auf die Wahlen in den USA zugenommen. Da alle Bereiche der Gesellschaft ihre Zweifel an den Quellen und der Transparenz der Wahlfinanzierung vertieft haben, bleiben die politischen Rechte von Unternehmen ein heißes Thema in den heutigen politischen Debatten. In vielen Meinungen wird versucht, die freie Meinungsäußerung mit der Notwendigkeit, das öffentliche Interesse zu schützen, in Einklang zu bringen, und es bestehen nach wie vor große Meinungsverschiedenheiten über die Auslegung dieser beiden Aspekte in der Verfassung.
Während sich die Wahllandschaft verändert, debattieren weiterhin viele Stimmen über die historische Bewertung des Falles Citizens United. Wie können wir in Zukunft die Transparenz von Wahlen verbessern und eine übermäßige Einmischung von Geld in die Politik vermeiden und gleichzeitig die Meinungsfreiheit schützen? Ist es notwendig, die geltenden Gesetze zu überdenken?