Im globalen Agrarsystem spielt die Beurteilung der Getreidequalität in verschiedenen Phasen der Verarbeitung und des Verbrauchs eine Schlüsselrolle. Die chemische Zusammensetzung des Getreides, insbesondere Stärke, Protein und Feuchtigkeit, wirkt sich direkt auf die Anwendungswirkung und den Marktwert des Produkts aus.
Die Qualitätsansprüche an Getreide ändern sich je nach Verwendungszweck. Im Prozess der Ethanolherstellung ist der Stärkegehalt ausschlaggebend; in der Lebens- und Futtermittelherstellung sind der Protein-, Öl- und Zuckergehalt noch wichtigere Indikatoren. Für die Mühlenindustrie ist die Kornintegrität ein entscheidender Aspekt. Für Getreidebauern hingegen sind eine hohe Keimrate und eine hohe Samenruhe die Eigenschaften, denen Priorität eingeräumt werden sollte. Verbraucher achten bei Getreide besonders auf die Farbe und den Geschmack.
Die Gesamtqualität des Getreides wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst, unter anderem von der Anbauart, dem Zeitpunkt und der Art der Ernte, der Nacherntebehandlung, der Lagerverwaltung und den Transportmethoden.
Die Beurteilung der Getreidequalität kann grob in zehn Hauptfaktoren unterteilt werden:
Die Eigenschaften der Kornqualität hängen hauptsächlich von zwei Faktoren ab: extrinsischen und intrinsischen.
Zu den externen Faktoren zählen: Alter, gebrochene Körner, unreife Körner, Fremdkörper, infizierte Körner und Feuchtigkeitsgehalt. Zu den intrinsischen Faktoren zählen Farbe, Zusammensetzung, spezifisches Gewicht, Geruch, Form und Größe. Die Farbe ist ein wichtiger Basisfaktor und wird im Weizenhandel häufig zur Klassifizierung herangezogen. Auch die Zusammensetzung des Getreides spielt bei der Sortierung und Vermarktung eine wichtige Rolle.
Zu den Hauptbestandteilen von Getreide gehören Kohlenhydrate, Proteine, Lipide, Mineralien, Ballaststoffe, Phytinsäure und Tannine. Die genaue Kombination dieser Zutaten variiert je nach Getreideart, Genetik, Sorte und landwirtschaftlichen Praktiken.
Das System zur Bewertung und Standardisierung von Getreide stellt sicher, dass eine bestimmte Getreidecharge die von Lebensmittelaufsichtsbehörden wie der US-amerikanischen FDA und der britischen FSA geforderten Standards erfüllt. In vielen Ländern wird Getreide anhand von vier Hauptmerkmalen klassifiziert:
Das Prüfgewicht gilt als der einfachste und traditionellste Maßstab zur Beurteilung der Getreidequalität. Im Allgemeinen gilt: Je höher das Prüfgewicht, desto besser die Qualität. Der Feuchtigkeitsgehalt ist außerdem wichtig, da zu viel Feuchtigkeit dazu führt, dass das Getreide während der Lagerung verrottet. Daher ist es wichtig, den Feuchtigkeitsgehalt in einem vernünftigen Rahmen zu halten.
Weit entfernte Fremdkörper (FM) sind ein wichtiger Faktor bei der Einstufung und Sortierung von Getreide und beeinträchtigen häufig den Wert des Endprodukts. Auch beschädigte Körner (DK) sind ein Indikator zur Beurteilung der Getreidequalität und wirken sich unmittelbar negativ auf den Wert des Getreides aus. Der Qualitätsstandard für jedes Getreide gibt den maximalen Prozentsatz beschädigter Körner vor, der toleriert werden kann.
Weizen wird anhand botanischer, physikalischer und chemischer Kriterien bewertet. Physikalische Eigenschaften wie Korngewicht, Härte und Farbe sind wichtige Faktoren bei der Bestimmung des Marktwerts. Obwohl der Feuchtigkeits- und Proteingehalt des Weizens keine expliziten Bewertungsfaktoren sind, haben sie grundsätzlich Einfluss auf seine Qualität und Eignung für den Weizenhandel.
Weizensorte, Reife, Umweltbedingungen und Lagerungsmethoden wirken sich alle auf die endgültige Qualitätsbewertung aus.
Die Qualitätsstandards von Reis werden von vielen Faktoren beeinflusst, insbesondere von der Größe, Form, Farbe und dem Beschädigungsgrad der Reiskörner. Auch Ertrag und Genussqualität des Reises beim Mahlen hängen von diesen Faktoren ab. Generell sind bei der Reissortierung der Zerkleinerungsgrad und die Farbe der Reiskörner die wichtigsten Qualitätsindikatoren.
Da die Nachfrage des Verbrauchermarktes nach Getreide immer vielfältiger wird, wird den Qualitätsstandards für Getreide immer mehr Aufmerksamkeit gewidmet. Wie wird die Qualität von Getreide in Zukunft den Marktanforderungen gerecht? Wird dies zur Entstehung neuer Bewertungsstandards und Technologien führen?