Die überraschende Kombination von HIV und Tuberkulose: Warum sie die tödlichste Kombination der Welt sind.

Unter den aktuellen globalen Gesundheitsproblemen stellt die gleichzeitige Ausbreitung von Tuberkulose (TB) und dem menschlichen Immundefizienzvirus (HIV) ein nicht zu unterschätzendes Problem dar. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Tuberkulose nach wie vor eine der häufigsten Todesursachen bei Menschen mit HIV.

Im Jahr 2019 war Tuberkulose für 30 % der 690.000 HIV/AIDS-bedingten Todesfälle weltweit verantwortlich.

Darüber hinaus sind 15 % der 1,4 Millionen Tuberkulose-Todesfälle weltweit HIV- oder AIDS-Patienten. Die Kombination dieser beiden Erkrankungen führt zu einer Schwächung der Immunität durch HIV und auch der Verlauf einer Tuberkulose wird durch die geschwächte Immunabwehr erschwert. Wenn die CD4-T-Zellzahl einer Person unter 200 fällt (normalerweise aufgrund einer unbehandelten HIV-Infektion), erhöht sich ihr Risiko, an Tuberkulose zu erkranken, um das 25-fache. Noch ernster ist die Lage bei der multiresistenten Tuberkulose (MDRTB) und der extensiv resistenten Tuberkulose (XDRTB), die nicht nur schwer zu behandeln sind, sondern auch zu einer erhöhten Sterblichkeit führen.

Tuberkulose kann sich in jedem Stadium einer HIV-Infektion entwickeln. Das Risiko und die Schwere der Tuberkulose nehmen bald nach einer HIV-Infektion zu. Obwohl TB ein relativ frühes Anzeichen einer HIV-Infektion sein kann, steigt das TB-Risiko mit abnehmender CD4-Zellzahl. Auch während der antiretroviralen Therapie bleibt das Tuberkuloserisiko bei HIV-infizierten Patienten im Allgemeinen höher als das Grundrisiko in der Allgemeinbevölkerung.

Von 2000 bis 2021 sank die Tuberkulose-Inzidenz nach Einleitung einer hochaktiven antiretroviralen Therapie (HAART) in ressourcenarmen Umgebungen um 60 %.

Die Tuberkulose-Sterblichkeitsrate sank um 72 %. HAART reduziert das Risiko einer Tuberkuloseinfektion bei HIV-infizierten Personen um 67 bis 84 Prozent. Bei der klassischen Tuberkulose treten in der Regel kavernöse Läsionen in den oberen Lungenlappen auf, bei HIV-Patienten kann die Erkrankung jedoch atypisch verlaufen. Bei immunsupprimierten HIV-Patienten kann eine nichtkavitäre knotige Konsolidierung der Unterlappen beobachtet werden und selbst bei fortgeschrittener HIV/AIDS-Erkrankung kann das Röntgenbild des Brustkorbs normal erscheinen.

HIV-Patienten verbreiten Tuberkulose häufiger, wenn sie sich mit Tuberkulose infiziert haben. Die häufigsten extrapulmonalen Tuberkuloseherde sind Lymphknoten, Leber, Milz und das zentrale Nervensystem (tuberkulöse Meningitis). Allerdings liegt die Sterblichkeitsrate bei tuberkulöser Meningitis bei bis zu 40 %. Sogar bei HIV-Patienten kann sich TB als Sepsis äußern. Einige Studien zeigen, dass etwa 50 % der hospitalisierten HIV-Patienten an einer Tuberkulose-Bakteriämie (Mycobacterium tuberculosis im Blut) leiden.

Wenn aktive TB nicht richtig behandelt wird, liegt die Sterblichkeitsrate bei etwa 50 %.

Die Hauptursache von Tuberkulose ist das Versagen der Immunreaktion, das Wachstum von Mykobakterien zu verhindern. Normalerweise scheiden CD4+-Helfer-T-Zellen das Zytokin IFN-γ aus, das Makrophagen rekrutiert und sie dazu anregt, Tuberkulosebakterien zu zerstören, wobei sie Granulome bilden, um die Ausbreitung der Infektion zu verhindern. Bei HIV-Patienten, insbesondere bei Patienten mit einer niedrigen Zahl an CD4+-Helfer-T-Zellen, ist die Granulombildung jedoch schlecht organisiert, was zur Ausbreitung der Tuberkulose in der Lunge und im gesamten Körper führt.

Bezüglich der Behandlung wird bei HIV-Infizierten, die an Tuberkulose erkranken, eine umfassende Behandlung beider Erkrankungen gleichzeitig empfohlen, unabhängig von der CD4+-Zellzahl. Der Standard der Behandlung ist ein sechsmonatiger Behandlungsplan auf Rifampicin-Basis. Bei Menschen mit medikamentenresistenter Tuberkulose können Bedaquilin, Pretomanid, Linezolid oder Moxifloxacin erforderlich sein.

Ein frühzeitiger Beginn der antiretroviralen Therapie verringert die frühe Sterblichkeit, verringert Rückfälle und verhindert die Entwicklung einer medikamentenresistenten Tuberkulose.

Allerdings kann die Einleitung einer antiretroviralen Therapie (ART) bei HIV-infizierten Personen das Risiko eines Immunrekonstitutions-Entzündungssyndroms (IRIS) erhöhen. Dies entwickelt sich normalerweise innerhalb von drei Monaten nach Beginn der antiretroviralen Therapie und ist mit neuen oder sich verschlechternden TB-Symptomen verbunden. Zur Behandlung dieser Erkrankung werden häufig Steroide eingesetzt.

Derzeit ist die Diagnose einer Tuberkulose bei HIV-Infizierten oft schwierig, da die typischen Symptome möglicherweise nicht offensichtlich sind. Herkömmliche Methoden zur TB-Diagnose, wie z. B. Sputumkultur und mikroskopische Untersuchung, sind nicht sehr empfindlich. Im Gegensatz dazu ist GeneXpert MTB/RIF ein PCR-basierter Test, der Tuberkulose und ihre Resistenz gegen Rifampicin in nur zwei Stunden erkennen kann.

Die Früherkennung von Tuberkulose bei HIV-Patienten ist von entscheidender Bedeutung, und nur durch ein umfassendes Verständnis dieser Erkrankungen können wir diese beiden Krisen wirksamer eindämmen.

Die Prävention und wirksame Behandlung einer Koinfektion mit HIV und Tuberkulose bleibt für Gesundheitsfachkräfte weltweit eine große Herausforderung. Um dieses Problem anzugehen, sind in Zukunft weitere Forschungen und geeignete Strategien erforderlich.

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