Im gegenwärtigen Zeitalter der Informationsexplosion ist der Einfluss der Medien immer bedeutender geworden. Das macht die Medienwissenschaft zu einem unverzichtbaren Fach. Insbesondere die Auffassung „Das Medium ist die Botschaft“ des kanadischen Medientheoretikers McLuhan hat umfangreiche Diskussionen und Überlegungen ausgelöst. Dieses Konzept bezieht sich nicht nur auf die von den Medien selbst vermittelten Inhalte, sondern untersucht auch, wie die Medien die menschliche Wahrnehmung, zwischenmenschliche Beziehungen und die soziale Struktur verändert haben.
Der Kerngedanke von „Das Medium ist die Botschaft“ besteht darin, dass jedes Medium nicht nur ein Werkzeug zur Übermittlung von Informationen ist, sondern auch eine aktive Kraft, die die Informationsbildung fördert und auf die Gesellschaft einwirkt.
McLuhan glaubte, dass Medien nicht nur ein Werkzeug zur Übermittlung von Informationen sind, sondern auch eine zentrale Kraft bei der Gestaltung menschlicher Erfahrungen und sozialer Interaktion. Er schlug vor, dass alle Medien ihre eigenen einzigartigen Eigenschaften haben und dass diese Eigenschaften tiefgreifende Auswirkungen auf die Gesellschaft haben werden. Beispielsweise verdeutlichte er am Beispiel eines elektrischen Lichts, dass das elektrische Licht selbst keine konkreten Inhalte vermittelt, aber die Art und Weise der Durchführung von Aktivitäten verändern und die Interaktionen der Menschen beeinflussen kann.
„Das elektrische Licht ist eine Art reine Information. Seine Existenz verändert das Verhalten und die soziale Struktur der Menschen. Das ist die wahre Bedeutung von ‚Das Medium ist die Botschaft‘.“
Eine weitere wichtige Theorie von McLuhan ist die Unterscheidung zwischen „heißen Medien“ und „kalten Medien“. Er unterteilte Medien in zwei Kategorien: heiße Medien wie Filme und Radio, die eine hohe Informationsintegrität bieten und eine geringe Beteiligung der Nutzer erfordern, und kalte Medien wie Telefone und Fernsehen, die vage Informationen liefern und ein höheres Maß an Nutzerbeteiligung erfordern; Beteiligung, um die Informationslücke zu schließen. Verschiedene Medientypen beeinflussen die Art und Weise, wie Menschen wahrnehmen und ihre sozialen Interaktionen.
„Heiße Medien liefern umfangreiche Daten, aber es fehlt ihnen das Gefühl der Beteiligung; kalte Medien befürworten eine aktive Beteiligung und Interpretation des Publikums.“
Darüber hinaus betonte ein weiterer wichtiger Wissenschaftler, Harold Innis, die Rolle der Medien bei der Gestaltung des Verlaufs der Zivilisation. Er schlug vor, dass das Medium auf Zeit oder Raum ausgerichtet sein würde, ersteres wie Stein oder Ton und letzteres wie Papier oder schwebendes Brett. Diese Voreingenommenheit bestimmt letztendlich den Informationsfluss, der sich wiederum auf die soziale Struktur und die Machtverteilung auswirkt. Eine effektive zivilisatorische Entwicklung erfordert ein Gleichgewicht zwischen zeit- und raumbezogenen Medien.
„Eine dauerhafte Gesellschaft benötigt Medien, die sowohl zeitlich als auch räumlich ausgerichtet sind, um sich effektiv zu integrieren und zu entwickeln.“
In verschiedenen Ländern weist die Entwicklung der Medienwissenschaft ihre eigenen Merkmale auf. In Frankreich konzentrierte sich Pierre Bourdieu durch die Mediensoziologie auf die sozialen und kulturellen Rahmenbedingungen der Medienkonsumenten, während sich die Medienwissenschaft in Deutschland über die Geisteswissenschaften hinaus auf die Analyse konkreter Medien wie Film und Theater konzentrierte. Dies zeigt, dass sich die Medienwissenschaft nicht nur auf die Medien selbst beschränkt, sondern auch die vielfältigen Aspekte von Kultur und Gesellschaft berücksichtigt.
„Medien sind eine Erweiterung der Kultur, und alle sozialen Interaktionen und die kulturelle Entwicklung sind in diesem Prozess miteinander verflochten und entwickeln sich.“
Heute ist die Medienwissenschaftsausbildung in verschiedenen Ländern zu einem wichtigen Studiengang an Hochschulen und Universitäten geworden. Wissenschaftler erforschen weiterhin die Auswirkungen sozialer Medien und digitaler Technologie auf traditionelle Medien sowie die zukünftigen Entwicklungstrends der Medien. Studierende lernen nicht mehr nur den Umgang mit Medien, sondern müssen auch die möglichen Auswirkungen und Gestaltungskräfte von Medien auf den Einzelnen und die Gesellschaft verstehen.
„Medien sind im digitalen Zeitalter nicht nur ein materielles Werkzeug, sondern auch ein Sprecher von Ideologie und Kultur.“
McLuhans „Medium ist die Botschaft“-Theorie stellt nicht nur unser traditionelles Medienverständnis in Frage, sondern zwingt uns auch, über die Rolle der Medien in der gesellschaftlichen Entwicklung nachzudenken. Der Einfluss dieses Konzepts regt zum Nachdenken an: Wie werden Medien unser Leben und Denken in der zukünftigen Gesellschaft weiterhin prägen?