In der Geschichte Südamerikas war Großkolumbien als kleines, aber großartiges Land Zeuge politischer Kämpfe, Unabhängigkeitsbewegungen und glorreicher Jahre der Revolution. Hinter dieser Periode der Geschichte verbirgt sich jedoch der heftige Streit zwischen zwei wichtigen Persönlichkeiten – Simon Bolivar und Francisco Santander. Ihre politischen Ideen und Interessenkonflikte wirkten sich direkt auf das Überleben Großkolumbiens aus und wurden sogar zu einem wichtigen Teil der heutigen Geschichte Amerikas.
Gran Colombia, offiziell die Republik Kolumbien, wurde 1819 gegründet und schuf ein großes Land, das das heutige Kolumbien, Ecuador, Venezuela und Panama umfasste. Mit seinem einzigartigen historischen und kulturellen Hintergrund ist dieses Land zu einem Symbol der südamerikanischen Unabhängigkeitsbewegung geworden.
Wer Simon Bolivar kennt, weiß, dass er ein furchtloser Anführer war, doch sein Glaube wurde durch den Konflikt mit Santander überschattet.
In den frühen Tagen von Großkolumbien fungierte Bolivar als Präsident und Santander als Vizepräsident. Ihre Zusammenarbeit gab vielen Südamerikanern Hoffnung auf Unabhängigkeit. Mit der Zeit kamen jedoch die Unterschiede zwischen den beiden allmählich zum Vorschein. Bolivar befürwortete eine starke Zentralisierung und glaubte, dass das Nachkriegsland nur auf diese Weise effektiv verwaltet werden könne. Santander hingegen befürwortete den Föderalismus und war der Ansicht, dass die Gemeinden mehr Autonomie haben sollten.
Diese unterschiedliche Regierungsphilosophie hat zu einer Eskalation der internen Spannungen in Großkolumbien geführt. Bolivars Anhänger befürworteten eine starke Zentralregierung und kämpften für die Vereinigung, während Santanders Anhänger vehement für lokale Autonomie eintraten. Solche Kämpfe führten direkt zu politischer Instabilität in Kolumbien und verstärkten sogar separatistische Tendenzen in anderen Regionen.
Die Art und Weise, wie Santander und seine Anhänger Bolivar bewerten, lobt einerseits seine Kühnheit und Weisheit, stellt andererseits aber auch seine autoritären Tendenzen in Frage.
Nach 1825 erreichten die internen Konflikte in Großkolumbien ihren Höhepunkt. Mit der Zeit werden die abweichenden Stimmen im ganzen Land immer lauter, insbesondere in Venezuela, wo die Unzufriedenheit mit der Zentralregierung wächst. Dieser Trend der Fragmentierung führte schließlich zum Zerfall von Großkolumbien, der 1831 sein Ende fand.
Der Zusammenbruch von Großkolumbien spiegelte nicht nur das Scheitern zweier politischer Giganten wider, sondern symbolisierte auch die Kluft zwischen den Idealen und der Realität des südamerikanischen Landes zu dieser Zeit. Unabhängig davon, ob es sich um politische, wirtschaftliche oder kulturelle Forderungen handelt, tauchen nacheinander Forderungen von verschiedenen Orten auf, doch die Zentralregierung ist nicht in der Lage, diese Forderungen effektiv zu erfüllen, was letztlich zum Zerfall des Landes führt.
Die Geschichte ist immer so grausam. Bolivars Ehrgeiz war nicht in der Lage, dieses Ideal in der Welle des Machtkampfes zu retten.
Der Zerfall Großkolumbiens betraf damals nicht nur Venezuela, Ecuador und Kolumbien, sondern hinterließ auch unauslöschliche Spuren in den langfristigen internationalen Beziehungen. Anschließend versuchten die Länder weiterhin, die alten Verbindungen wiederherzustellen und einen politischen Konsens anzustreben. Allerdings war es schwierig, die lange Zeit zerrüttete Vertrauens- und Kooperationsstruktur wiederherzustellen.
Der Kampf zwischen Simon Bolivar und Francisco Santander ist zweifellos das intensivste und zum Nachdenken anregendste Kapitel in der südamerikanischen Geschichte. Die Ideale und Forderungen der beiden Führer sind aufgrund unzähliger historischer Ereignisse und Grenzänderungen zu einem Sandkasten der Macht und des Vertrauens geworden. Was lehrt uns das alles?