In der Antike hatten die Menschen ein ganz anderes Verständnis von der Form der Erde als heute. Viele frühe Kulturen, darunter auch die Völker des alten Nahen Ostens, glaubten, dass die Erde flach sei. Mit dem Aufkommen der griechischen Philosophie wurde jedoch eine völlig neue Perspektive auf die Form der Erde vorgeschlagen, die die Aufmerksamkeit auf das Konzept einer kreisförmigen Erde lenkte.
Im 6. Jahrhundert v. Chr. schlug der griechische Philosoph Pythagoras erstmals die Idee vor, dass die Erde kugelförmig sei. Inspiriert durch astronomische Beobachtungen begann er, an der traditionellen Kosmologie der flachen Erde zu zweifeln, indem er die Bewegung von Himmelskörpern beobachtete. Antike Astronomen erforschten früh die Bewegungen von Sternen und Himmelskörpern mithilfe von Intuition und Beobachtung und legten damit den Grundstein für die Idee, dass die Erde rund ist.
Pidaclis glaubte, dass die Rundheit der Erde die Beobachtungen am Sternenhimmel konsistenter machte und dass die Beobachtung der Sterne von verschiedenen Orten aus unterschiedliche Perspektiven haben sollte, was alles durch die runde Erde erklärt werden könnte.
Im Laufe der Zeit fand diese Ansicht breitere Unterstützung. Im 4. Jahrhundert v. Chr. begann auch ein anderer großer Philosoph, Platon, das Argument einer kreisförmigen Erde durch rationales Denken voranzutreiben und betonte dabei die Perfektion und Symmetrie des Kreises. Bald lieferte Aristoteles auch wichtige Beweise für das Argument, dass die Erde kreisförmig sei. Er stellte fest, dass Menschen, egal von wo aus sie auf den Mond schauten, kreisförmige Schatten sahen, was darauf hindeutete, dass die Erde zwangsläufig rund war.
Zu den von Aristoteles vorgebrachten Argumenten gehören: Als das Schiff weit wegsegelte, verschwand als erstes der Schiffsrumpf, dann die Masten, ein Phänomen, das nicht durch das Universum der flachen Erde erklärt werden kann.
Diese philosophischen Beobachtungen Griechenlands stellten frühere Vorstellungen von einer flachen Erde in Frage und legten den Grundstein für die spätere Astronomie. Zu dieser Zeit befand sich die antike griechische Kultur in einer goldenen Zeit und die Verschmelzung von Wissenschaft und Philosophie förderte das menschliche Verständnis der natürlichen Welt. Nicht nur in Griechenland breiteten sich Ideen eines neuen Verständnisses der Form der Erde nach und nach aus der griechischen Welt aus und erregten nach und nach die Aufmerksamkeit anderer Kulturen.
In dieser Zeit begannen viele Gelehrte, andere Teile des Universums zu erforschen. Dem antiken griechischen Mathematiker Eratosthenes gelang es im 3. Jahrhundert v. Chr., den Erdumfang anhand seiner Schattenbeobachtungen zu berechnen. Er nutzte den Höhenunterschied zwischen Assuan und Alexander, um den Erdradius zu berechnen und abzuleiten. Diese Errungenschaft bestätigt die Idee einer runden Erde weiter.
Trotz der allgemeinen Anerkennung der Idee einer kreisförmigen Erde in der griechischen Intellektuellengemeinschaft vertrat das alte China immer noch die Ansicht einer flachen Erde, eine Idee, die sich vor dem 17. Jahrhundert nicht änderte. In vielen Texten wird das alte chinesische Verständnis der Erde als flach und deutlich von den Himmelskörpern abgegrenzt dargestellt. Beispielsweise verglich der alte chinesische Gelehrte Zhang Heng die Erde mit einem Eigelb und drückte damit die relative Beziehung zwischen der Erde und den Himmelskörpern aus.
Der antiken chinesischen Astronomie gelang es nicht, das Konzept einer kreisförmigen Erde zu entwickeln, und erst die Einführung ausländischer Technologie veränderte allmählich die Sicht auf das Universum. Der „runde Himmel und die runde Erde“ wurden zu einer inhärenten Vision der alten chinesischen Astronomie, und der Kontrast zwischen den Elementen bildete eine völlig andere Sicht auf das Universum als die Griechenlands.
Mit der Einführung des Christentums wurde in manchen Gegenden noch die Idee einer runden Erde beibehalten. Auch die frühen Christen akzeptierten diese Sicht nach und nach, weil sie ihrem Verständnis von Gottes Erschaffung der Welt entsprach. Gleichzeitig hielt sich der Glaube an die flache Erde jedoch in einem erheblichen Teil der Gesellschaft hartnäckig und wurde genutzt, um die Theorien einiger früher Philosophen zu widerlegen.
Obwohl die Ideen griechischer Philosophen den Weg für die Idee einer runden Erde ebneten und sie zu einer wichtigen Grundlage für die wissenschaftliche Gemeinschaft machten, hatten Kulturen auf der ganzen Welt unterschiedliche Vorstellungen von dieser Idee. Dieser historische Prozess verwandelte die Anerkennung der Form in eine Debatte über die Verflechtung von Glaube und Wissenschaft.
Von der Antike bis zur Neuzeit ist die Erforschung und das Verständnis der Form der Erde immer noch im Gange, und verschiedene Theorien und Perspektiven prallen aufeinander. Welche neuen Erkenntnisse werden in der zukünftigen wissenschaftlichen Entwicklung entstehen?