Das akute Strahlensyndrom (ARS), auch als Strahlenkrankheit oder Strahlenvergiftung bekannt, umfasst eine Reihe gesundheitlicher Auswirkungen, die durch die Einwirkung hoher Dosen ionisierender Strahlung über einen kurzen Zeitraum entstehen. Die Symptome beginnen normalerweise innerhalb einer Stunde nach der Exposition und können mehrere Monate anhalten. Zu den frühen Symptomen zählen Übelkeit, Erbrechen und Appetitlosigkeit. Bei den ersten Symptomen kann innerhalb der folgenden Stunden oder Wochen eine Besserung eintreten, es können sich jedoch weitere Symptome entwickeln, die letztlich zur Genesung oder zum Tod führen.
ARS tritt üblicherweise auf, wenn die Dosis 0,7 Gy (70 Rad) überschreitet, die normalerweise aus externen Quellen stammt und den Körper innerhalb von Minuten direkt bestrahlt.
Strahlungsquellen können zufällig oder vorsätzlich sein. Hierzu zählen beispielsweise Kernreaktoren, Zyklotrone, bestimmte Geräte zur Krebsbehandlung sowie nukleare oder radiologische Waffen. ARS kann im Allgemeinen je nach Dosis in drei Typen unterteilt werden: myeloisches Syndrom, gastrointestinales Syndrom und neurovaskuläres Syndrom. Das myeloische Syndrom tritt zwischen 0,7 und 10 Gy auf, während das neurovaskuläre Syndrom bei Dosen über 50 Gy auftritt. Am stärksten betroffen sind in der Regel sich schnell teilende Zellen. Bei zu hoher Strahlendosis kann es zu irreparablen Schäden an der DNA kommen.
Die Symptome und das Erscheinungsbild von ARS werden in drei Haupttypen unterteilt: hämatologisches Syndrom, gastrointestinales Syndrom und neurovaskuläres Syndrom. Der Beginn dieser Syndrome wird normalerweise durch eine Reihe von Prodromalsymptomen ausgelöst, und je höher die Strahlendosis ist, desto kürzer ist die Zeit bis zum Auftreten der Symptome.
Für jedes Syndrom ist zu seiner Entstehung eine Strahlenexposition bestimmter Gewebe erforderlich. Das gastrointestinale Syndrom kann beispielsweise nur beobachtet werden, wenn der Magen-Darm-Trakt bestrahlt wird.
Hämatologische Syndrome sind durch eine Abnahme der Anzahl der Blutzellen gekennzeichnet, die allgemein als aplastische Anämie bezeichnet wird. Dies kann zu Infektionen aufgrund einer niedrigen Anzahl weißer Blutkörperchen, zu Blutungen aufgrund unzureichender Blutplättchen und zu Anämie aufgrund einer niedrigen Anzahl roter Blutkörperchen führen. Diese Veränderungen lassen sich durch Blutuntersuchungen sogar bei so geringen Dosen wie 0,25 Gray (25 Rad) feststellen. Bei Dosen unter 1 Gray (100 Rad) treten bei den Patienten jedoch möglicherweise überhaupt keine Symptome auf. Bei Dosen zwischen 6 und 30 Gray (600 und 3.000 Rad) treten häufig gastrointestinale Symptome auf, die sich in Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit und Bauchschmerzen äußern.
Das neurovaskuläre Syndrom tritt üblicherweise bei Dosen über 30 Gray (3.000 Rad) auf und kann mit neurologischen Symptomen wie Schwindel, Kopfschmerzen oder vermindertem Bewusstsein einhergehen. In solchen Fällen kommt es im Allgemeinen nicht zum Erbrechen und selbst bei energischer Erster Hilfe tritt fast immer der Tod ein.
Auswirkungen von StrahlungDie gesundheitlichen Auswirkungen unterschiedlicher Strahlungsdosen sind höchst unterschiedlich. Daten aus den Atombombenangriffen auf Hiroshima und Nagasaki zeigen, dass die absorbierte Strahlendosis in direktem Zusammenhang mit der Schwere der Symptome steht. Aus diesen Daten geht hervor, dass die Strahlendosis, der Menschen in der Nähe des Zentrums einer Atombombenexplosion ausgesetzt sind, im Allgemeinen bei etwa 9,46 Gray liegt, was offensichtlich eine große Gefahr für die Gesundheit darstellt.
Beispiele für Hautveränderungen sind das Strahlensyndrom (CRS), das an der Bestrahlungsstelle für kurze Zeit Rötungen, Schwellungen und Juckreiz verursachen kann, gefolgt von Geschwüren oder Blasen.
Wird die Haut hochenergetischen Betateilchen ausgesetzt, können unter anderem Erscheinungen wie feuchte Schuppung auftreten, die beim Tschernobyl-Unfall deutlich beobachtet wurden. Bei der Einwirkung hoher Strahlendosen kann es zu langfristigen Schäden oder sogar lebenslangen Folgen für die Haut kommen.
Wenn es um Strahlenschutz geht, gibt es den Grundsatz „As Low As Possible“ (ALARA), der besagt, dass eine Strahlenbelastung so weit wie möglich vermieden werden sollte. Hierzu zählen die drei Elemente Zeit, Distanz und Abschirmung. Je länger die Exposition, desto höher ist die Dosis. Daher sollten Arbeiten in einer Strahlungsumgebung so schnell wie möglich abgeschlossen werden, um die Exposition zu verringern.
Im Falle einer Strahlenkatastrophe benötigen medizinisches Personal und Sicherheitskräfte mobile Schutzausrüstung, um bei Evakuierungen und anderen notwendigen Maßnahmen zur öffentlichen Sicherheit sicher helfen zu können.
Strahlenschutz beruht normalerweise auf der Anwesenheit von Materie. Um die Strahlendosis zu verringern, sollte zwischen der Quelle und dem Menschen eine beliebige Masse (wie etwa Blei, Sand oder Wasser) platziert werden. Allerdings müssen derartige Abschirmeinrichtungen den jeweiligen Anforderungen entsprechend speziell ausgelegt sein, da sie sonst das Risiko einer Belastung mit bestimmten Strahlen erhöhen können.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Auswirkungen des akuten Strahlensyndroms weitreichend und gefährlich sind und dass die Präventions- und Behandlungsmaßnahmen bei Exposition noch eingehend untersucht und erforscht werden müssen. Können wir angesichts einer derart gefährlichen Strahlungsumgebung wirksamere Schutzmaßnahmen finden, um uns und unsere Familien zu schützen?