Achim Landwehr
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Publication
Featured researches published by Achim Landwehr.
Archive | 2006
Achim Landwehr
Was ist ein Diskurs? Was ist Diskursgeschichte? Und welchen Nutzen hat ein diskurshistorisches Vorgehen fur die Untersuchung des Politischen? Diese Fragen sollen, soweit es der gewohnliche Umfang eines wissenschaftlichen Aufsatzes zulasst, in diesem Beitrag geklart werden. Doch bevor wir uns der Diskursgeschichte und ihrem moglichen Nutzen fur die Untersuchung des Politischen widmen, muss zunachst eine allgemeinere Frage beantwortet werden, namlich diejenige nach der Berechtigung eines diskurshistorischen Ansatzes. Indem man zu klaren versucht, wie das spezifische Problem beschaffen ist, auf das die Diskursgeschichte zu reagieren versucht und das von etablierten Forschungsrichtungen offensichtlich nicht in hinreichender Weise angegangen werden konnte, lassen sich unter Umstanden auch einige Missverstandnisse aus dem Weg raumen, mit denen diskursanalytische Ansatze im Allgemeinen sowie diskurshistorische Zugange im Speziellen immer wieder konfrontiert werden.
Archive | 2010
Achim Landwehr
Stellen wir uns abschliesend der Gewissensfrage: Wir halten wir es nun mit dem diskursiven Wandel ? Was kann man in Ruckschau auf die hier versammelten Beitrage zu diesem fur die Historische Diskursforschung – und weit daruber hinaus – zentralen Problem an Erkenntnissen gewinnen ? (Eine Frage, der man sich schon deswegen stellen muss, um dem allfalligen Vorwurf des Sammelbandes als Buchbindersynthese zu begegnen.)
Archive | 2010
Achim Landwehr
Foucault und die Geschichtswissenschaft – ein Thema, das bereits viele Seiten gefullt hat (exemplarisch: Eder 2006; Epple 2004; Martschukat 2002; Maset 2002; Peukert 1991). Das Verhaltnis der Person zum Fach und des Fachs zur Person war lange ein gespanntes, und ist auch heute noch nicht ganz frei von Komplikationen. Den Unbedarften muss das auf den ersten Blick verwundern. Liest man die umfangreicheren Studien von Foucault, seine grosen Bucher zur Klinik, zum Wahnsinn, zur Ordnung der Dinge, zum Gefangnis, zur Sexualitat und zur Selbstsorge, so musste man annehmen, dass diese Arbeiten, die sich zu einem wesentlichen Teil historischen Themenfeldern widmen, in der Geschichtswissenschaft auf positives Interesse gestosen sein sollten. Dass dem nicht (immer) so war, ist inzwischen vielfach ausgefuhrt worden, bedarf an dieser Stelle trotz allem noch einmal der Rekapitulation, um die Motivation fur das Zustandekommen dieses Sammelbandes zu verdeutlichen.
Zeitschrift Fur Historische Forschung | 2015
Achim Landwehr
Summary Baroque Uncertainty Principle. Voyages to the Moon in the 17th Century The moon has always fascinated humankind. In the light of the „new astronomy“ of the 17th century there began a fairly broad discussion in Europe about the relations of the earth and the moon. Now that the lunar companion could be observed with improved telescopes, new representations of the moon became possible. And the possibility of travelling to the moon did not seem to be completely unrealistic anymore. Johannes Kepler, Savinien Cyrano de Bergerac, Francis Godwin, John Wilkins and David Russen (among others) wrote tracts in which they not only fantasized about how to make their way to the moon but in which they also seriously discussed the technical and physical options of going there. Connecting fact and fiction – or the actual and the potential – became constitutive of the moon-tracts of the 17th century. Both the scientific and the fictional supported each other to bring forth a baroque uncertainty principle: Because th...
Archive | 2015
Achim Landwehr
„Wer uber Prozesse nachdenkt, […] gerat in einen.“ Ein nur allzu wahres Wort, das in mehrerlei Hinsicht das Verhaltnis von Geschichtswissenschaft und Prozessbegriff charakterisiert. Es macht nicht nur auf die grundlegend temporale Dimension aufmerksam, die dem Prozessbegriff eigen ist, sondern auch auf die Verzeitlichung, in die das eigene Nachdenken uber diesen Gegenstand unweigerlich gerat, sowie schlieslich auf eine vermeintliche oder tatsachliche Unausweichlichkeit des Denkens in Prozessen – nicht nur, aber in besonderem Mase fur die Geschichtswissenschaft.
Historische Anthropologie | 2014
Achim Landwehr
claude simon hat sich nie mit geschichte beschäftigt. und er hat sich nie mit etwas anderem beschäftigt als mit geschichte. leben und Werk des französischen schriftstellers sind durchtränkt von dem, was wir gemeinhin mit diesem unbeholfenen Wort ‚geschichte‘ bezeichnen. sie kommt in seinen Büchern und seiner Biographie so vielfältig zum Vorschein, dass man versucht ist, ihm das strapazierte etikett eines ‚Zeugen des 20. Jahrhunderts‘ anzuheften. seinen Arbeiten lässt sich aber unschwer entnehmen, dass er eine solche Zeugenschaft wohl nicht nur abgelehnt, sondern ihre Möglichkeit auch grundsätzlich in Frage gestellt hätte. Aber wer will, kann in simons leben viel Historisches finden: angefangen bei seiner geburt im Jahr 1913 und dem tod des Vaters im ersten Weltkrieg, bei seinem kurzen Abstecher in den spanischen Bürgerkrieg oder der teilnahme am Zweiten Weltkrieg inklusive deutscher Kriegsgefangenschaft, bis hin zur existenz als schriftsteller und dem nobelpreis 1985. Dann aber auch zurückreichend zu den Vorfahren, zur bäuerlichen, dem Jura entstammenden Familie des Vaters, oder dem revolutionsgeneral, der – mütterlicherseits an den stammbaum geheftet – als Konventsabgeordneter für die Hinrichtung ludwigs XVi. gestimmt hatte. Aus all dem ließe sich viel ‚geschichte‘ machen. simon hat all diese ereignisse seiner Zeit und seiner Vorzeit in romanen wieder und wieder verarbeitet, bis zur vermeintlichen steigerung, als er einem seiner bekanntesten Bücher im Jahr 1967 den titel „Histoire“ gab. und doch ist genau diese ‚geschichte‘, dieser alles zermalmende gletscher, der sich mit unerbittlicher gewalt durch die Zeit und durch unser aller leben zu schieben scheint, in den Büchern simons aufgelöst und nur noch in splittern wahrnehmbar. simons sprache und die Konstruktion seiner romane wirken wie salzsäure auf das, was man gemeinhin den ‚historischen prozess‘ zu nennen pflegt: Mit einem Zischen verdampft diese chimäre zu Versatzstücken, gedankenfetzen, Überbleibseln. es ist gerade die Begegnung mit dieser ‚geschichte‘, mit diesem furchterregenden Monolithen, der immer nur im singular in erscheinung zu treten pflegt und im 20. Jahrhundert für so viele opfer verantwortlich gemacht wurde, die simon sehr grundsätzlich an diesem gegenstand zweifeln lässt. Wie, so könnte man mit simon
Archive | 2004
Achim Landwehr
In his book on the Mediterranean Sea as a historical area, the French historian Fernand Braudel included a chapter on Venice up to the end of the Republic in 1797. He was obviously fascinated by the “most serene republic” (Serenissima). Among the many aspects of Venetian politics, he mentioned the cinque savii alla mercanzia, literally the five wise men in matters of trade. Interestingly, however, Braudel did not use this literal translation, but rather employed the more loosely translated phrase five experts in matters of trade (Braudel, 1987, p. 169). This raises an important historical question. Braudel intentionally designated these men as experts. But, is it possible to speak of “experts” in the early modern period? Also, to ask if there were experts from approximately 1500 onward at all is made more complicated by the difficulty of defining experts in general. To prevent disappointment, I have to admit that I will not be able to give satisfactory answers to all of these questions. Rather, I will concentrate, in this article, on the problem of experts in the early modern period with reference to one special institution, the syndics of the Venetian mainland (Sindici in Terraferma). First, I will discuss the problem of early modern experts on a larger scale before turning to commissioners as a form of early modern experts and their role as power/ knowledge forms. The results of this discussion will lead into a case study of the syndics of the Venetian mainland as early modern experts.
Archiv für Kulturgeschichte | 2003
Achim Landwehr
Historische Zeitschrift | 2012
Achim Landwehr
Archive | 2000
Achim Landwehr