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Featured researches published by Achim Schröder.
Archive | 2003
Bärbel Bimschas; Achim Schröder
Mit dem Wortpaar „stellvertretende Ablosebeziehungen“ ist im Grunde schon eine sehr komplexe These ausgedruckt. Wir mochten durch die Erlauterung dieser Formulierung zeigen, auf welch kompliziertem Terrain wir uns bewegen, wenn wir beruflich oder durch eine neben- bzw. ehrenamtliche Rollenubernahme Beziehungen in der Jugendarbeit gestalten.
Archive | 2003
Bärbel Bimschas; Achim Schröder
Mit dem Forschungsprojekt haben wir uns vorgenommen, Erkenntnisse zu gewinnen uber die Beziehungen zwischen Jugendlichen und ihren Begleitern im Rahmen von Jugendarbeit. Diese Beziehungen haben berufliche oder quasi-berufliche Anteile und sie haben personliche und emotionale Anteile. Sie sind durch Fachlichkeit gepragt und durch Personlichkeit. Sie haben spezifische und diffuse Anteile (vgl. Kapitel 3). Zwar gilt dies fur alle Felder der sozialen Arbeit, aber in der Jugendarbeit ist das Spektrum insofern anders und weiter, als es sich bei den Begleitern oder Betreuern um Personen handeln kann, die nur wenige Jahre alter als die Jugendlichen sind und auch von ihrer Ausbildung und Qualifikation her nur uber einen kleinen „Vorsprung“ verfugen. In anderen Fallen sind die Mitarbeiter so alt wie die Eltern der Jugendlichen und haben universitare Ausbildungen und diverse Weiterbildungen absolviert. Es existiert somit ein groses Spektrum von Jugendarbeiterinnen und Jugendarbeitern mit auserordentlich differenten Voraussetzungen.
Archive | 2003
Bärbel Bimschas; Achim Schröder
Jugendarbeit ist — wie jegliche padagogische Arbeit — nur praktizierbar, wenn sich Beziehungen entwickeln zwischen Jugendlichen und denen, die ihnen ein Angebot machen. Fur die Jugendarbeit gilt im Vergleich zu vielen anderen padagogischen Arbeitsfeldern, dass die MitarbeiterInnen auf den freiwilligen Zuspruch der Jugendlichen angewiesen sind. Die MitarbeiterInnen sind deshalb in spezifischer Weise als Person gefordert.
Archive | 2003
Bärbel Bimschas; Achim Schröder
Jugendarbeit hat Ziele. Eine Theorie der Jugendarbeit soll eine Begrundung dieser Ziele liefern und die verschiedenen Bedingungen analysieren, die eine Zielerreichung ermoglichen oder behindern. Die ersten Theorieversuche zur Jugendarbeit sind Anfang der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts entstanden. Vier Autoren — allesamt aus der Jugendbewegung — diskutierten erstmals die Frage, was das Besondere und das Gemeinsame an den verschiedenen Ansatzen der Jugendarbeit war und inwiefern sich diese Bildungsarbeit von der schulischen unterschied (vgl. Muller u.a. 1964). Bereits wenige Jahre spater standen weniger padagogische Fragen als die gesellschaftlichen Verhaltnisse und deren Veranderung im Zentrum des padagogischen Wollens. Die theoretische Diskussion spiegelte die Aufbruch- und Umbruchstimmung wieder. Dementsprechend sollte die Jugendarbeit antikapitalistisch oder emanzipatorisch ausgerichtet sein (vgl. Giesecke 1969 und Liebel 1970). Doch nur zu leicht gerieten die Jugendlichen mit ihren eigenen konkreten Anliegen und Bedurfnissen aus dem Blick.
Archive | 2003
Bärbel Bimschas; Achim Schröder
Jugendarbeit begegnet uns heute in verschiedenen Formen der Institutionalisierung. Das Handeln in ihr, und damit naturlich auch das Erleben und die Gestaltung von Beziehungsprozessen, wird aus unterschiedlichen Bezugen hergeleitet: Bei hauptamtlichen MitarbeiterInnen in offentlichen Jugendeinrichtungen zumeist aus einer fachwissenschaftlichen Ausbildung, bei ehrenamtlichen TeamerInnen in Verbanden starker aus der eigenen Verbandsgeschichte. Individuelle Motive, warum jemand Jugendarbeit als lohnendes Feld und sich selbst als geeigneten Unterstutzer von Jugendlichen empfindet, kommen hinzu oder bilden sich innerhalb dieser institutionellen Moglichkeiten ab.
Archive | 2003
Bärbel Bimschas; Achim Schröder
In den folgenden Thesen versuchen wir die Ergebnisse hervorzuheben, die uns auffallig und neu sind. Darin sehen wir Kerngedanken zu Herausforderungen und Leistungen fur das Feld der Jugendarbeit. Es geht in den Thesen nicht darum, die vielfaltigen und empirischen Ergebnisse, wie sie im Buch dargelegt sind, reduziert zusammenzufassen.
Archive | 2003
Bärbel Bimschas; Achim Schröder
In Kapitel 7 haben wir ein Projekt mit jungen Skatern vorgestellt und als eine Variante von Jugendarbeit diskutiert, die sich im Lebenszusammenhang von Jugendlichen und ihrem Milieu verortet. Das Skater-Projekt wurde in der Supervisionsgruppe als sehr erfolgreich beschrieben und unterschied sich deutlich von anderen vorgestellten Projekten und Gruppen: Es gab keine Probleme mit schwankender Teilnahme und mit Auflosungserscheinungen. Die beiden Teamerinnen trugen interessante Erfahrungen in die Supervisionsgruppe. Die Jugendlichen konnten in der Gruppe machen, was sie auch sonst gerne machen, namlich skaten, sie lernten Neues hinzu, entwickelten ihre Fahigkeiten weiter und bauten an einer Anlage zum Skaten. Dieses, uber das Skaten hinausgehende gemeinsame Arbeiten erschien den beiden Teamerinnen als besonders wichtig fur den Zusammenhalt der Gruppe und deren Lernprozesse. Es war offenbar eine adaquate Mischung aus Eigentatigkeit und Anregung gelungen und somit eine Verknupfung von jugendkulturellem Milieu und dem Rahmen der Jugendarbeit. Die Jugendarbeit ermoglichte in diesem Fall eine Fortsetzung der selbst gewahlten Aktivitaten mit anderen Mitteln und neuen Optionen.
Archive | 2003
Bärbel Bimschas; Achim Schröder
Die Fahigkeit zur Reflexion von praktischen Erfahrungen und damit auch die Fahigkeit, sich in diese Reflexion selbst mit einzubeziehen, gehort zu den wichtigsten Voraussetzungen fur eine qualifizierte padagogische Arbeit. Das gilt auch fur eine gute Jugendarbeit.
Archive | 2003
Bärbel Bimschas; Achim Schröder
Beziehungen in der sozialen Arbeit und Beziehungen in der Jugendarbeit konnen nicht verstanden werden, wenn sie nur unter fachlichen Gesichtspunkten betrachtet werden. Sie enthalten neben den sachbezogenen (oder spezifischen) Anteilen immer auch solche, die sich aufgrund des Zusammentreffens von Personlichkeiten mit ihrer je besonderen Emotionalitat entwickeln. Es handelt sich immer auch um personale Beziehungen und erst in der Betrachtung von beiden Anteilen und den Versuchen, sie in ihrem Verhaltnis zu reflektieren, konnen wir von Professionalisierung sprechen. Professionelle Beziehungen sind deswegen ein Sonderfall von zwischenmenschlichen Beziehungen.
Archive | 2003
Bärbel Bimschas; Achim Schröder