Alexandra Kröll
University of Passau
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Publication
Featured researches published by Alexandra Kröll.
WiSt - Wirtschaftswissenschaftliches Studium | 2010
Oliver Farhauer; Alexandra Kröll
Gegenstand vieler regionalökonomischer Analysen ist die Spezialisierung von Regionen auf eine oder wenige Branchen und die gemeinsame Standortwahl von Unternehmen. Bevor die Gründe für die Verteilung ökonomischer Aktivität im Raum erforscht werden können, wird untersucht, ob eine Konzentration bzw. Spezialisierung vorliegt. Ziel dieses Aufsatzes ist, regionalökonomische Kennziffern zur Berechnung von Konzentration und Spezialisierung leicht nachvollziehbar darzustellen.
Archive | 2013
Oliver Farhauer; Alexandra Kröll
Trotz seiner Popularitat in Wissenschaft und Politik werden sowohl das Clusterkonzept an sich als auch daraus abgeleitete regionalpolitische Masnahmen haufig kritisiert. Fasst man die Kritikpunkte an der Porterschen Clustertheorie zusammen, lassen sich diese in zwei unterschiedliche Kategorien einteilen: Einerseits wird der Ansatz als solcher aufgrund seiner konzeptionellen Unscharfe kritisiert. Andererseits werden speziell die wirtschaftspolitischen Empfehlungen, die haufig aus dem Porterschen Konzept abgeleitet werden, hinterfragt. Im Folgenden fassen wir zunachst die konzeptionelle Clusterkritik zusammen, um im Anschluss daran die okonomische Sinnhaftigkeit von Clusterpolitik zu hinterfragen. Dabei wird zwischen positiver und normativer Clusterpolitik unterschieden. Zunachst wird die positive – also in der Realitat verfolgte – Clusterpolitik betrachtet, um daraufhin den Fokus auf deren normative Seite zu richten. Bei Letzterer geht es um die Frage, wie eine Clusterpolitik unter okonomischen Gesichtspunkten am besten ausgestaltet sein sollte.
Archive | 2013
Oliver Farhauer; Alexandra Kröll
Regionalpolitische Akteure stehen haufig vor dem Problem, die Wirkungen der Realisierung eines Grosprojekts auf das regionale Bruttoinlandsprodukt abzuschatzen. Angenommen, eine Stadt steht vor der Entscheidung, ein groses Bauprojekt zu realisieren. Gegner des Projekts rechnen der Stadtverwaltung vor, dass die Investitionsausgaben in keinerlei Relation zum erwarteten Nutzen des Projekts stunden. Befurworter des Baus gehen aber davon aus, dass nicht nur die Stadt als Investor vom Grosprojekt profitieren wurde, sondern auch viele regionale Unternehmen, die in direkter oder indirekter Weise mit dem Neubau verbunden waren. Wahrend des Baus konnten zum Beispiel Zulieferer der Werkstoffe und regionale Bauunternehmen von dem Investitionsvorhaben profitieren. Zudem wurden auch nach seiner Fertigstellung positive Folgewirkungen auf diverse Branchen der betreffenden Region ausgehen. Mithilfe einer Input–Output-Analyse kann diese Interdependenz von Branchen in einer Volkswirtschaft untersucht werden und es lassen sich die Auswirkungen einer veranderten Nachfrage in einer Branche auf Produktion, Beschaftigung und Einkommen in der gesamten betrachteten Region ermitteln.
Archive | 2013
Oliver Farhauer; Alexandra Kröll
Nicht nur Guter und Branchen unterliegen einem Lebenszyklus, sondern auch Stadte und Regionen durchlaufen Phasen des Auf- und Abschwungs. Dabei variieren die Zentren des Wachstums (Stadte oder Regionen) von Zyklus zu Zyklus. Analytische Modelle, die eine derartige Entwicklung darstellen, werden auch als leap-frogging-Modelle bezeichnet, weil laut ihnen die Zentren der okonomischen Aktivitat im Zeitverlauf von einer Stadt oder Region zur anderen „springen“. Zum Beispiel kann eine ehemals benachteiligte Region fur die Einfuhrung neuer Technologien offener sein als etablierte Zentren und mit deren Anwendung einen Wachstumsschub erfahren, durch den sie bereits erfolgreiche Regionen in ihrer wirtschaftlichen Bedeutung und Prosperitat ein- oder gar uberholt. Durch den stetigen technologischen Wandel veralten mit der Zeit vormals erfolgreiche und revolutionare Technologien. Dies fuhrt zu einem standigen Wechsel von Aufstieg und Niedergang von Stadten und Regionen: Diejenigen, die auf veraltete Technologien setzen, busen gegenuber solchen, welche neue Technologien einsetzen, an Wettbewerbsfahigkeit ein.
Archive | 2013
Oliver Farhauer; Alexandra Kröll
Joseph Schumpeter fuhrte als einer der Ersten Konjunkturschwankungen nicht auf exogene Faktoren wie Missernten oder Naturkatastrophen zuruck, sondern erklarte sie durch technologische Neuerungen und unternehmerisches Engagement. Diese Idee Schumpeters haben einige Zeit spater so genannte neo-schumpeterianische Erklarungsansatze der regionalen Entwicklung aufgegriffen. Sie alle beruhen auf der Annahme, dass die wirtschaftliche Aktivitat sowohl kurz- als auch mittel- und sogar langfristig zyklischen Bewegungen folgt. Durch die Innovationstatigkeit von Unternehmen werden langfristige Schwankungen der wirtschaftlichen Aktivitat (Kondratieff-Zyklen) ausgelost. Die Entstehung von neuen Produkten und Dienstleistungen infolge der Innovationstatigkeit von besonders dynamischen und risikofreudigen Unternehmern und die damit einhergehende Entstehung neuer Markte wird auch als Prozess der schopferischen Zerstorung bezeichnet. Demnach verdrangen neue Technologien, Guter und Markte im Wettbewerb die alteren und die wirtschaftliche Aktivitat nimmt zu. Diese wichtigen neuen Entdeckungen und Erfindungen treten immer dann auf, wenn in Zeiten der Krise eine Akzeptanz fur die neuen Technologien geschaffen worden ist.
Archive | 2013
Oliver Farhauer; Alexandra Kröll
In jungerer Zeit wurde ein weiteres Konzept popular, das sich mit den Standortentscheidungen von Arbeitnehmern und Unternehmen beschaftigt und sich bei Stadtplanern und Wirtschaftsgeographen vor allem in den USA groser Beliebtheit erfreut. Dieser neue Ansatz wird als Theorie der Kreativen Klasse oder die 3 Ts bezeichnet und geht auf Richard Florida zuruck, der in besonders kreativen Menschen und den von ihnen initiierten Innovationen die zentralen Faktoren fur Wirtschaftswachstum sieht. Florida beschreibt ein ganz bestimmtes Umfeld, das kreative Menschen in ihrem Schaffen stimuliert und somit eine beschleunigte Innovationstatigkeit erzeugt. Kurz gesagt bevorzugen Kunstler ein tolerantes Umfeld, das offen fur neue Ideen und alternative Lebensweisen ist. Hochkreative Menschen wiederum schatzen die Nahe zu Kunstlern, weshalb sie sich in deren Nahe ansiedeln und dort ihre Kreativitat ausleben konnen. Folglich prosperieren laut diesem Ansatz solche Stadte, denen es gelingt, fur Kunstler attraktiv zu sein und so kreative Kopfe anzuziehen. Daruber hinaus leitet Florida Implikationen fur die Stadtentwicklung ab und beschreibt, wie ein kreatives Umfeld geschaffen und aufrecht erhalten werden kann, um dadurch dauerhafte wirtschaftliche Prosperitat zu generieren.
Archive | 2013
Oliver Farhauer; Alexandra Kröll
In der jungeren Vergangenheit hat sich in der Regional- und Wirtschaftspolitik ein neues Konzept etabliert, das sowohl das regionale als auch das nationale Wirtschaftswachstum enorm fordern sollte. Mittlerweile sind auch viele wirtschaftspolitische Programme auf die Umsetzung dieses Konzepts ausgerichtet: Die neue Wunderwaffe der Wachstumspolitik nennt sich Cluster. Grob gesagt wird darunter die regionale Ballung von Unternehmen verstanden. Von solchen raumlichen Konzentrationen gehen bestimmte, das Wirtschaftswachstum fordernde, Wirkungen aus. Fur die Innovationsfahigkeit von Clustern ist es von zentraler Bedeutung, dass sich die beteiligten Unternehmen miteinander vernetzen und strategisch wichtiges Wissen untereinander austauschen. Zudem ist es forderlich, wenn unterstutzende Institutionen – wie etwa Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Kammern etc. – ebenfalls Bestandteile eines derartigen regionalen Netzwerks sind. Durch den Austausch des vielschichtigen vorhandenen Wissens wird das Innovationspotential in der Region bzw. innerhalb des Clusters gesteigert. Das Cluster- und Netzwerkkonzept geht im Wesentlichen auf das Diamantmodell von Michael Porter zuruck.
Archive | 2013
Oliver Farhauer; Alexandra Kröll
Grundsatzlich lassen sich Stadte mit einer spezialisierten und solche mit einer diversifizierten Branchenstruktur unterscheiden. Von einer Spezialisierung wird gesprochen, wenn die Branchenstruktur einer Stadt von einem Sektor dominiert wird. Fur Unternehmen dieses dominanten Sektors hat dies den Vorteil, dass sie von brancheninternen Agglomerationskraften profitieren konnen, die im Normalfall ihre Produktivitat erhohen. Ist die Branchenstruktur einer Stadt durch einen vielfaltigen Mix an Branchen gekennzeichnet, wird sie als diversifiziert bezeichnet. Solch ein Umfeld ist besonders fur Unternehmen anziehend, deren Produkte noch nicht ganz ausgereift sind und die noch auf der Suche nach ihrem optimalen Produktionsprozess sind. Das diversifizierte Umfeld ermoglicht ihnen, Impulse aus den verschiedensten Branchen zu erhalten und so ihr Produkt und ihre Produktionstechnologie zu optimieren. Ist diese Optimierung vollzogen, rentiert sich der Umzug in eine starker spezialisierte Stadt, um von Produktivitatseffekten durch die dortigen brancheninternen Agglomerationskrafte profitieren zu konnen. Die Beschaftigungswirkungen der Branchenstruktur hangen in beiden Fallen von der Elastizitat der Guternachfrage ab und bedurfen einer detaillierteren Analyse, die in diesem Kapitel erfolgt.
Archive | 2013
Oliver Farhauer; Alexandra Kröll
Dies folgt aus der Ableitung der Produktionsfunktion nach der Zeit, die fur die Produktion von Gut h aufgewendet wird.
Archive | 2013
Oliver Farhauer; Alexandra Kröll
Die in diesem Kapitel dargestellten Maszahlen haben gemeinsam, dass sie entweder die raumliche Konzentration einer Branche oder aber das Ausmas der regionalen Spezialisierung messen. Dies sind zwei ganz bedeutende Fragestellungen in der regionalpolitischen Praxis. Wird von raumlicher oder geographischer Konzentration gesprochen, meint man damit die Ballung einer Branche in einer oder wenigen Regionen. In Deutschland zum Beispiel konzentrieren sich die Unternehmen der Finanzdienstleistungsbranche uberwiegend in Frankfurt am Main. Regionale Spezialisierung beschreibt hingegen die uberdurchschnittlich starke Fokussierung einer Region auf eine bestimmte Branche. Ein ziemlich bekanntes Beispiel dafur ist die Automobilherstellung in Wolfsburg. Die regionale Spezialisierung ausert sich darin, dass ein sehr groser Anteil der Wolfsburger Beschaftigten im Automobilsektor tatig ist. Die ersten Unterkapitel behandeln eher einfachere Mase, die sich in der Regionalokonomik und der Wirtschaftsgeographie schon seit Langerem groser Beliebtheit erfreuen. Anschliesend widmen wir uns neueren Indizes, die anstreben, Probleme der alteren Index-Generation zu beheben. Diese zeichnen sich uberwiegend durch die Messung regionsubergreifender Ballungen und die Bestimmung der statistischen Signifikanz der ermittelten Maszahlen aus.