Alexandra Pontzen
University of Liège
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Publication
Featured researches published by Alexandra Pontzen.
Archive | 2009
Alexandra Pontzen
Peinlichkeit als Gegenstand und zugleich Wirkung von Literatur hat noch nicht lange einen Platz in der expliziten Poetik von Autoren oder Gattungen.01 Das hat sicher damit zu tun, dass es im Rahmen traditioneller, auf die Darstellung des Schonen abzielender Asthetiken nicht Ziel sein konnte, die unschonen, unschicklichen und unerquicklichen Ausloser eines Unlustgefuhls zu thematisieren oder ebendieses Gefuhl psycho-physischer Qual beim Rezipienten zu wecken, insofern sich mit ihm nicht unmittelbar kathartische Effekte verbinden liesen.02 Erklaren liese sich der spate Einzug ausdrucklicher und ostensibler Peinlichkeit in die Kunstlehre auch damit, dass Peinlichkeit ein kulturgeschichtlich ›spates‹ Gefuhl ist, dessen zunehmende Wirksamkeit im Prozess der «psychischen Transformation», die unter den Begriff der Zivilisation subsumiert wird, Norbert Elias in das 16. Jahrhundert datiert.03 Selbst dan noch existiert Peinlichkeit gleichsam nur im Schatten der thematisch und struturell verwandten ›grosen moralischen Emoitionen‹ Schuld und Scham,04 als deren trivial abgeschwachte, kurzfristige und oberflachliche Variante sie bis heute gilt.05
Arbitrium | 2003
Alexandra Pontzen
Während im Geschlechterdiskurs der Aufklärung das Egalitätsmodell dominiert, das eine grundsätzliche Gleichheit der Geschlechter annimmt, setzt sich im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts das Differenzmodell durch, das Wesensunterschiede zwischen ihnen postuliert. Letzteres prägt auch die Vorstellungen vom unterschiedlichen Leseverhalten der Geschlechter, wie zum Beispiel die Klagen über weibliche Lesesucht belegen. Dem männlichen Lektüreverhalten werden Verstand, reflektierende Distanz und ästhetische Wahrnehmung des literarischen Textes zugeschrieben, dem weiblichen dagegen Gemüt, stoffliche Neugier, identifikatorisches Lesen und ähnliches. Diese Dichotomie wirkt in der literaturwissenschaftlichen Rezeptionsästhetik nach, die gemeinhin ohne hinreichende empirische Begründung von der Existenz eines ‚weiblichen‘ Leseverhaltens ausgeht. Die vorliegende Arbeit, die auf Empirie setzt und umfangreiches Material sichtet, wendet sich gegen die auf der Geschlechterpolarität basierenden Thesen, die einseitig oder gänzlich unzutreffend seien. Der Vergleich von Briefen, in denen um 1800 Goethe-Lektüren thematisiert werden, ergibt, daß das, was Leser und Leserinnen gemeinsam haben, weitaus größer ist als das, was sie trennt. Letztlich lesen Frauen nicht anders als Männer. Wie ein Refrain durchzieht diese Feststellung das ganze Buch.
Archive | 2005
Alexandra Pontzen
Archive | 2008
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Archive | 2014
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Archive | 2013
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Archive | 2012
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Archive | 2012
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Archive | 2012
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Archive | 2012
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