Network


Latest external collaboration on country level. Dive into details by clicking on the dots.

Hotspot


Dive into the research topics where Alfred Schubert is active.

Publication


Featured researches published by Alfred Schubert.


Archive | 1927

Die Operationen an den Blutgefäßen

Martin Kirschner; Alfred Schubert

Jeder blutige Eingriff am Korper ist mit zahlreichen „Operationen an den Blutgefasen“ verknupft, da viele Gefase durchschnitten werden und zu versorgen sind. Die diesbezuglichen Verfahren sind in dem Abschnitt IV, S. 279ff.: „Die Bekampfung der Blutung und des Blutverlustes“, abgehandelt. Dort befindet sich auch die Beschreibung der zur Bekampfung groser Blutverluste dienenden Masnahmen, einschlieslich der Blutubertragung.


Archive | 1927

Die Operationen an den Nerven

Martin Kirschner; Alfred Schubert

Die operativen Eingriffe an den Nerven — im besonderen die Nervennaht — besitzen insofern eine besondere Note, als die Herstellung auserlich selbst vollig einwandfreier anatomischer Verhaltnisse auch bei ungestortem Wundverlauf keinerlei Sicherheit fur den Wiedereintritt der Tatigkeit bietet. Ja wir wissen oft nicht einmal, warum in einem Falle eine vorzugliche Funktion, in einem anderen Falle ein Miserfolg eintritt. Wir befinden uns demnach bei den meisten Nervenoperationen in einem hochst unangenehmen Zustande prognostischer Unsicherheit. Es bleibt uns nichts anderes ubrig, als die anatomischen Belange mit peinlichster Sorgfalt zu wahren, das Weitere aber noch unbekannten, uns heute als „Zufall“ erscheinenden Einflussen anheimzugeben.


Archive | 1927

Die Operationen an der Haut und dem Unterhautzellgewebe

Martin Kirschner; Alfred Schubert

Die meisten Operationen werden mit der Durchtrennung von Haut und Unterhautzellgewebe, „dem Hautschnitt“, eroffnet. Wir zeichnen uns, um auch in dieser Hinsicht die grostmoglichste Genauigkeit in Anwendung zu bringen, den Hautschnitt mit unserer Farblosung stets vorher auf (vgl. III, B: „Die Aseptik des Operationsaktes“, S. 237). Die nach der Heilung des Hautschnittes zuruckbleibende Narbe bildet ein augenfalliges, nicht mehr zu beseitigendes Erinnerungszeichen an die Tatigkeit des Operateurs, Grund genug, alles daran zu setzen, das sie funktionell und kosmetisch moglichst wenig stort. Der Hautschnitt darf nicht unnotig gros sein und mus bei der Freilegung des Operationsfeldes voll ausgenutzt werden. Jedoch mus die Rucksicht auf die Schonheit niemals dazu verleiten, einen Hautschnitt kleiner anzulegen, als es der unbehinderte Zugang zum Operationsgebiet verlangt (vgl. I, D: „Die allgemeinen Grundsatze der operativen Technik“, S. 57).


Archive | 1927

Die Operationen an den Knochen

Martin Kirschner; Alfred Schubert

Die Operationen an den Knochen erhalten durch die Festigkeit des zu bearbeitenden Materials eine besondere Note. Ein Nachteil dieser erhohten Festigkeit ist, das man bei der Bearbeitung mit den ublichen, fur die Weichteile berechneten Werkzeugen nicht auskommt, sondern zur Benutzung besonders kraftiger Sonderinstrumente gezwungen wird, zu deren Betatigung wiederum zumeist erhebliche Kraft erforderlich ist. Die Instrumente und die Kraftquellen sind den von den Mechanikern fur die Bearbeitung von Holz, Eisen und Stein benutzten eng nachgebildet. Ein Vorteil der gesteigerten Festigkeit ist, das das Knochengewebe eine genaue Gestaltung und bei Bruchstucken eine gute gegenseitige Anpassung gestattet, und das durch den Knochen gelegte Nahte und andere Befestigungsmittel einen vorzuglichen Halt finden.


Archive | 1927

Die Operationen an den Gelenken

Martin Kirschner; Alfred Schubert

Die Gelenke zeichnen sich durch eine besondere Empfanglichkeit gegenuber Infektionen aus. Peinlichste, durch rein instrumentelles Operieren geforderte Asepsis und groste mechanische Schonung des Gewebes werden uns hierdurch zur Pflicht. Abgesehen von der offenbaren Geringfugigkeit der Widerstandskraft, die die Synovialmembran gegen Keime besitzt, ist die Steigerung der Infektionsbereitschaft dadurch bedingt, das der Gelenkraum — im Gegensatz beispielsweise zur Bauchhohle — bei einer Infektion keine Neigung zur Abkapselung zeigt. So kommt es, das an einer begrenzten Stelle in den Gelenkhohlraum geimpfte Keime in kurzer Zeit die ganze Gelenkhohle erfullen, ein Vorgang, der dadurch noch wesentlich gefordert wird, das die Bewegungen des Gelenkes etwa doch entstandene Verklebungen sprengen und den Gelenkinhalt allenthalben durcheinander wirbeln.


Archive | 1927

Die Operationen an den Muskeln, Sehnen und Faszien

Martin Kirschner; Alfred Schubert

Die Freilegung der Muskeln und Sehnen erfolgt in der Regel durch ihrem Verlauf parallele Schnitte. Dabei empfiehlt es sich (Abb. 428), den Hautschnitt neben die Sehne zu legen und im Bedarfsfalle an einem oder an beiden Enden bogenformig uber die Sehne auslaufen zu lassen, damit sie nicht durch eine lange Verwachsung mit der Hautnarbe in ihrer Beweglichkeit gestort wird. Auch eine Sehnenscheide wird stets seitlich eroffnet. Ihre grundsatzliche Ausrottung, die in der Hoffnung auf bessere Heilung der Sehnennaht empfohlen wurde (Salomon), konnen wir nicht empfehlen.


Archive | 1927

Die Bekämpfung des Schmerzes

Martin Kirschner; Alfred Schubert

Die Durehtrennung des Korpergewebes ist, wenn wir von krankhaften Storungen des Bewustseins, der Psyche und des Nervensystems absehen, mit Schmerz verbunden.


Archive | 1927

Die Bekämpfung der Blutung und des Blutverlustes

Martin Kirschner; Alfred Schubert

Die Beherrschung der Blutung und die sorgfaltige Blutstillung gehoren zu den wichtigsten Aufgaben der chirurgischen Technik, sei es, das die Blutung durch einen operativen Eingriff, durch eine Ge- legenheitsverletzung oder von selbst infolge einer Erkrankung aus einem angefressenen Gefas erfolgt. Die grose Wichtigkeit der Blutstillung hat verschie- dene Grunde:


Archive | 1927

Die Absetzung von Gliedmaßen (Amputation und Exartikulation)

Martin Kirschner; Alfred Schubert

Die Absetzung eines Gliedabschnittes ist das letzte, in ihrer Verstummelung furchtbarste Mittel der Behandlung erkrankter Glieder: Die ultima ratio unseres Handelns, eine verlorene Schlacht! Sie ist ein Weg, den der moderne Chirurg nur mit auserstem Widerstreben geht. Trotz aller Fortschritte der Chirurgie mus er sich zu ihm aber noch oft genug entschliesen. Wenn Rettung des Lebens und Rettung des Gliedes miteinander in Wettbewerb treten, so ist es besser, in klarer Erkenntnis der Lage rasch die lebensrettende Tat zu vollbringen, als in entschlusloser Zuruckhaltung den noch Heilung versprechenden Zeitpunkt zu verpassen. „Es ist keinTriumph, ein Glied zu erhalten und dabei ein Menschenleben zu verlieren“. „Denn es ist dir besser, das eines deiner Glieder verderbe, und nicht der ganze Leib in die Holle geworfen werde!“ Den Entschlus zur Absetzung erleichtert oft die Feststellung, das der selbstnach gunstigem Krankheitsverlaufe eintretende Zustand des Gliedes die Gefahren, Schmerzen und den Zeitverlust der konservativen Behandlung nicht lohnt oder sogar schlechter als der gliedlose Zustand mit einer guten Prothese ist. Der Weltkrieg hat oft genug gezeigt, das haufig fur die Lebensrettung zu spat abgesetzt wird, und das vielfach mit einem unendlichen Aufwande von Schmerzen und Gefahr Glieder erhalten werden, die nach der Wundheilung unbrauchbar sind, ja die als lastige Anhangsel standig Beschwerden verursachen und das Anbringen eines guten kunstlichen Gliedes unmoglich machen.


Archive | 1927

Die Bekämpfung der Infektion

Martin Kirschner; Alfred Schubert

Bis weit in die zweite Halfte des vorigen Jahrhunderts war die Infektion der Operationswunden die selbstverstandliche Regel, das Ausbleiben einer schweren Infektion eine seltene Ausnahme. Dementsprechend war die postoperative Sterblichkeit ungeheuer. In den Jahren 1868/1869 starben nach Kusters Aufzeichnungen im Berliner Diakonissenhause Bethanien von 26 Amputierten 20 = 77% an Pyamie! In einem 5 Jahre umfassenden Bericht aus den Pariser Hospitalern zahlt Malgaigne in der ersten Halfte des 19. Jahrhunderts 300 Todesfalle auf 560 Operationen = 54%. Mindestens ebenso schlimm war die Sterblichkeit nach Geburten. Wohl machte man allenthalben die Beobachtung, das die Sterblichkeit an eitrigen Erkrankungen, namentlich an dem so .gefurchteten „Hospitalbrand“ gering war, wenn die Kranken in Privathausern oder in neuen Krankenhausern lagen, und das sie mit der Anhaufung der Kranken, besonders in Kriegslazaretten, und mit dem Altern der Krankenhauser grauenerregend stieg. Heute wissen wir, das dieser Unterschied in der Virulenzsteigerung der standig verimpften Keime und ihrer Verschleppung beruhte, wie wir das heute noch bei schweren Phlegmonen und septischen Leichen antreffen. Damals aber blieb das Gespenst, das die Erfolge der Chirurgen seit Jahrhunderten zum grosten Teil vernichtete, in seinem Wesen unbekannt. Pibogoffzog lediglich aus dieser Tatsache den erfolgreichen Schlus, seine Operierten vereinzelt in Bauernhutten unterzubringen.

Collaboration


Dive into the Alfred Schubert's collaboration.

Researchain Logo
Decentralizing Knowledge