Andrea Hense
University of Göttingen
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Publication
Featured researches published by Andrea Hense.
Archive | 2018
Andrea Hense
„Prekaritat“ kennzeichnet das Bruchigwerden von sozialer Sicherheit bzw. die Gefahr eines Verlusts der Teilhabe am Erwerbsleben und der dadurch vermittelten Teilhabe am Wohlstand einer Gesellschaft (vgl. Kapitel 1.1.2). Die Genese des Prekaritatsbegriffs korrespondiert mit sozialstaatlichen Veranderungen in den Industriestaaten, die zu einer Re-Kommodifizierung der Erwerbsarbeit und zu einer Reduktion substitutiver Sozialleistungen gefuhrt haben. „Prekaritat“ kann somit als Chiffre fur die neue soziale Frage in gegenwartigen Industriegesellschaften angesehen werden.
Archive | 2018
Andrea Hense
Ziel der Monographie war die theoretische Entwicklung und empirische Uberprufung eines sozialen Erklarungsmodells fur subjektive Ungleichheitswahrnehmungen im Allgemeinen und subjektive Prekaritatswahrnehmungen im Speziellen, das eine theoriegeleitete Hypothesengenerierung anleitet. Das damit verbundene empirische Ziel bestand in der Analyse der sozialen Einflussfaktoren von selbst wahrgenommener Beschaftigungs- und Einkommensprekaritat. Die Forschungsfrage, die den empirischen Analysen zugrunde lag, lautete: Welche sozialstrukturellen Bedingungen beeinflussen die selbst eingeschatzte Teilhabe am Erwerbsleben und Wohlstand einer Gesellschaft bzw. die Wahrnehmung potentieller Job- und Einkommensverluste?
Archive | 2018
Andrea Hense
Theorien sozialer Ungleichheit fehlt zumeist eine theoriegeleitete Erklarung der sozialstrukturellen Beeinflussung vonWahrnehmungen sozialer Ungleichheit. Sie gehen zwar von einer sozialstrukturellen Pragung individueller Wahrnehmungen aus und unterstellen beispielsweise ein Klassenbewusstsein (Marx) oder Schichtmentalitaten (Geiger). Doch theoretisch bleiben diese Ansatze in der Regel bei der Annahme stehen, dass individuelle Wahrnehmungen durch klassen- oder schichttypische Lebensbedingungen beeinflusst werden, ohne eine theoretische Erklarung fur die sozialstrukturelle Beeinflussung der subjektiven Wahrnehmung zu formulieren (vgl. z. B. Barlosius 2004: 38 f.; Burzan 2011; Solga et al. 2009; Grusky 2008).
Archive | 2018
Andrea Hense
Die von Pierre Bourdieu und Siegwart Lindenberg vertretenen Theoriekonzepte ermoglichen, subjektive Wahrnehmungen sozialstrukturell zu erklaren, ohne in einen Sozialdeterminismus zu verfallen. Das soziale Erklarungsmodell subjektiver Ungleichheitswahrnehmungen, das in den Kapiteln 4 und 5 sukzessive hergeleitet wurde, kombiniert Lindenbergs Theorie sozialer Produktionsfunktionen mit Bourdieus Feld- und Habitustheorie, um hieruber zu einer sozialen Erklarung von Ungleichheitswahrnehmungen zu gelangen. Das Modell setzt sich aus drei Bestandteilen zusammen, die dadurch zum ersten Mal auf die Erklarung von Wahrnehmungen angewendet werden: Produktions- (P), Feld- (F) und Habitustheorie (H).
Archive | 2018
Andrea Hense
Die Prekaritatsforschung hat sich bislang primar auf objektive Indikatoren bezogen, um Erwerbsprekaritat zu untersuchen (vgl. Kapitel 1.1.3, 1.1.4 und 1.2.4). Dieser Forschungszugang informiert uber strukturelle Risiken, die auf eine potentielle Gefahrdung der Teilhabe am Erwerbsleben und gesellschaftlichen Wohlstand hinweisen. Die strukturellen Bedingungen wirken sich auf die Erwerbsteilhabe sowie die Erwerbsverlaufe unabhangig davon aus, ob dieses von den betroffenen Personen auch so eingeschatzt wird.
Archive | 2018
Andrea Hense
Das Makro-Mikro-Makro-Modell des Methodologischen Individualismus (vgl. Coleman 1990: 10; Boudon 1980: 122 ff.; Lindenberg und Wippler 1978; McClelland 1961: 47 ff.; Esser 1993: 91 ff.) ist in der deutschsprachigen Soziologie insbesondere durch die Arbeiten von Hartmut Esser verbreitet worden und aufgrund seiner schematischen Darstellung auch unter den Bezeichnungen „Coleman boat“ bzw. „Essers Badewanne“ bekannt.
Archive | 2018
Andrea Hense
Bourdieu unterscheidet zwei Existenzweisen des Sozialen (vgl. Bourdieu 1991: 69): (1) objektivierte soziale Strukturen, die soziale Existenzbedingungen, Institutionen und kollektive Schemata betreffen, und (2) inkorporierte soziale Strukturen, die sich auf erlernte Dispositionen bzw. Schemata von Individuen beziehen und als „Habitus“ bezeichnet werden. Diese beiden Existenzweisen des Sozialen bedingen sich gegenseitig bzw. stehen in einem komplementaren Verhaltnis zueinander (vgl. Abbildung 3). Mit dieser relationalen Sichtweise, die sozialstrukturelle Bedingungen und verinnerlichte Dispositionen fortlaufend aufeinander bezieht, beabsichtigt Bourdieu die Nachteile einer objektivistischen (strukturalistischen) sowie einer subjektivistischen (z. B. phanomenologischen) Erkenntnisweise zu uberwinden (vgl. z. B. Bourdieu 1976: 146 ff.).
Archive | 2017
Andrea Hense; Franziska Schork
Der Beitrag gibt einen praxisorientierten Uberblick zu den Moglichkeiten der Methodenintegration in der Organisationsforschung, der Forschende bei der Planung und Durchfuhrung von methodenintegrativen Forschungsdesigns unterstutzt. Basierend auf den eigenen Forschungserfahrungen, wird erortert, (a) wie ein Mixed-Methods-Design geplant und dargestellt werden kann, (b) wie Mixed-Methods-Ansatze genutzt werden konnen, um praktische Probleme sowohl beim quantitativen und qualitativen Sampling als auch bei der quantitativen und qualitativen Datenerhebung zu minimieren und (c) wie eine integrative Dateninterpretation durchgefuhrt werden kann.
Archive | 2018
Olivier Godechot; Martin Hällsten; Lasse Folke Henriksen; Are Skeie Hermansen; Feng Hou; Naomi Kodama; Max Thaning; Nina Bandelj; Irene Boeckmann; István Boza; David A. Cort; Dustin Avent-Holt; Gergely Hajdú; Andrea Hense; Jiwook Jung; Aleksandra Kanjuo-Mrčela; Joseph King; Alena Křížková; Zoltán Lippényi; Silvia Maja Melzer; Eunmi Mun; Andrew M. Penner; Trond Petersen; Andreja Poje; William Anthony Rainey; Mirna Safi; Donald Tomaskovic-Devey; Zaibu Tufail
Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie | 2017
Andrea Hense