Angela Keppler
University of Mannheim
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Publication
Featured researches published by Angela Keppler.
Archive | 1996
Angela Keppler
Auch wenn wir diejenigen, die auf dem Bildschirm, auf der Kinoleinwand oder der Theaterbuhne erscheinen, unter Umstanden wie Personen wahrnehmen, fur Rezeptionsprozesse jeglicher Art konstitutiv bleibt die Tatsache, das wir mit ihnen immer nur mittelbar kommunizieren und interagieren konnen. Grundlegend fur die Rede von „para-sozialer Interaktion“, so mochte ich behaupten, ist der im einzelnen weiterhin erlauterungsbedurftige Unterschied zwischen unmittelbarer, zweiseitiger Face-to-Face-Kommunikation und mittelbarer, einseitiger Kommunikation mit Medienfiguren. Um diesen Unterschied wird es mir in den folgenden — vorwiegend begrifflichen — Klarungen gehen.
Archive | 2010
Angela Keppler
Technische Kommunikationsmedien sind heute uberall gegenwartig. Diese Allgegenwart ist manchmal so gedeutet worden, als erzeugten die von ihnen produzierten Klange und Bilder die Wirklichkeiten des modernen Lebens. Auch wenn dies eine unhaltbare Ubertreibung ist, so trifft es doch zu, dass diese Medien mit ihren Darbietungen unaufhorlich Verstandnisse prasentieren und generieren, die unsere Kultur und Gesellschaft entscheidend modifizieren. Aus soziologischer Perspektive liegt es daher nahe, das Fernsehen als einen Teil der gesellschaftlichen Realitat zu untersuchen, die es selbst pragt. Um meinen eigenen wissenschaftlichen Zugang zu diesen ‚medialen Lebensverhaltnissen’ zu verdeutlichen, durfte zunachst ein kurzer Blick auf die Vorgeschichte der theoretischen und empirischen Behandlung der neueren Kommunikationsmedien hilfreich sein.
Archive | 2005
Angela Keppler
In welchem Sinn pragen die modernen Kommunikationsmedien die Verfassung der gegenwartigen Lebenswirklichkeit? Zur Beantwortung dieser Frage wird zunachst der Begriff der socialen Realitat geklart. Dies geschieht unter Ruckgriff auf die Theorien der Soziologen Alfred Schutz Peter Berger und Thomas huckmann. Die Bedeutung der Medien, so wird anschliesend dargelegt, kann soziologisch nur erforscht werden, wenn die Funktion der technischen Kommunikationsmedien in ihrer Stellung innerhalb der socialen Welt betrachtet wird. Die Konstruktion der socialen Wirklichkeit wird heute von der tagtaglichen subjektiven wie intersubjektiven Aneignung des medialen Angebots getragen.
Zeitschrift Fur Soziologie | 1987
Angela Keppler
Zusammenfassung Betrachtet man Klatschgespräche in ihrem zeitlichen Verlauf, so findet man ein Muster der sequentiellen Organisation, in dem sich diese kommunikative Gattung realisiert und reproduziert. In einer der eigentlichen Klatschmitteilung vorgeschalteten Klatschpräsequenz wird die Bereitschaft zum Klatschen intersubjektiv ausgehandelt und ratifiziert. In der nachfolgenden Klatschgeschichte wird eine auffällige, dem Zuhörer noch nicht bekannte Handlung eines abwesenden Dritten berichtet und bewertet, und zwar so, daß dem Handelnden ein bestimmter Charakter zugeschrieben wird. In der sich anschließenden Klatschnachsequenz wird die individuelle Charakterisierung im Blick auf soziale Typen generalisiert und in einem Meinungsaustausch erläutert. Interpretationen und Deutungsangebote werden gemacht, die die individuelle Handlung in den Rahmen allgemeiner sozialer und moralischer Regeln stellen.
Archive | 2014
Angela Keppler
Es kann schon lange kein Zweifel mehr daran bestehen, dass ‚die Medien‘ zu einem integralen Bestandteil der heutigen Kultur geworden sind. Was dies aber im sozialen und individuellen Leben bedeutet, hieruber besteht weit weniger Einigkeit. Einerseits haben die verschiedenen Kommunikationsmedien – Buch, Zeitung, Radio, Telefon, Fernsehen, Computer, einschlieslich des Trends zu ‚konvergenten‘ digitalen Geraten, die Fernsehen und Computer vereinen – eine eigene Logik der Weltdarbietung oder Welterzeugung entwickelt.
Deutsche Vierteljahrsschrift Fur Literaturwissenschaft Und Geistesgeschichte | 1995
Angela Keppler
ZusammenfassungMode ist nicht dazu da, um das Ich auf die eine oder andere Weise zu drapieren, sondern sie ist eine der Formen, in denen es eine erkennbare Identität erhält. Indem die Mode der Gegenwart ihren Zeitcharakter und damit ihre Vergänglichkeit thematisiert, bietet sie sich ihren Benutzern als ein Medium eines vorübergehenden Selbstverständnisses, einer vorübergehenden Selbstdarstellung an.AbstractFashion is not a mode of disguising an inner self, but rather one of the forms of developing a distinct personal identity. By exposing its time-dependence and transitori-ness, contemporary fashion offers to its users a transitory self-understanding and self-presentation.
Archive | 1997
Angela Keppler
Das Stichwort „Familie als Gesprach“ bezeichnet den aus gemeinsamer Erfahrung gespeisten Orientierungszusammenhang einer Familie, der weder auf biologische oder emotionale Bindungen noch auf okonomische Abhangigkeiten zuruckgefuhrt werden kann. Wie Hansfried Kellner und Peter L. Berger schon vor Jahren uberzeugend ausgefuhrt haben, erfolgt die „Re-Definition der Welt in der Ehe grundsatzlich mittels des Gesprachs. (...) Das eheliche Gesprach erschafft nicht nur eine neue Welt, sondern sorgt auch dafur, das sie repariert und fortwahrend neu ausgestaltet wird.“1 Dies gilt fur die eheliche Gemeinschaft ebenso wie fur die Familiengemeinschaft mit Kindern. Dabei wird die Familie als Gemeinschaft weniger durch eine Einigkeit uber die Dinge des Lebens als vielmehr durch eine Balance von Konflikten und durch gemeinsame Prozeduren der Aufrechterhaltung einer solchen Balance charakterisiert. Weniger ein Konsens uber moralische Grundsatze oder gemeinsame Ziele — so mochte ich zeigen — macht das Ruckgrat familiaren Lebens aus, als vielmehr ein Konsens des Verfahrens: ein Konsens uber die Art der kommunikativen Behandlung der Themen und Ereignisse, die fur die Beteiligten auf unterschiedliche Weise wichtig sind.
Archive | 1993
Angela Keppler
Bazon Brock erregte dieser Tage grose Aufmerksamkeit mit seiner These der Volksverdummung durch volkstumliche Unterhaltung im Fernsehen. Er sagte im Kern: “Wer sich die Welt durch bloses Singen nach Belieben verwandelt, der hat keinen Blick fur die Gegebenheiten der Realitat. Wer die technisch reproduzierte und vor allem technisch produzierte volkstumliche Musik mit objektiv krankmachender Lautstarke zum kunstlichen Environment werden last, das alle anderen Sinneswahrnehmungen ubertont, hat weder einen Blick noch ein Gefuhl fur die Folgen seines Tuns.” (Brock 1992, 42)
Archive | 2014
Angela Keppler
Die Rhetorik des Fernsehbildes teilt viele Charakteristika der allgemeinen Rhetorik des Bildes, dies aber auf eine durchaus besondere Weise. Davon wird mein Beitrag handeln. Ich gehe dabei von drei naheliegenden Parallelen zwischen dem allgemeinen Gestus von Bildern und dem des Fernsehbildes aus. Erstens: Fur die Rhetorik (auch) des Fernsehbildes ist es kennzeichnend, dass es vieles zeigt, was weder in ihm noch uber es gesagt wird. Zweitens: Was es jeweils zeigt, ist einer interpretativen Auslegung zuganglich, die freilich keinen Ubersetzungsanspruch erheben kann. Jedoch steht – drittens – der innerbildliche Sinn (auch) jeweiliger Fernsehbilder in vielfaltigen – sei es kontrastiven, sei es unterstutzenden – Bezugen zu anderen Bildern und Bildformen, die oft schwer zu uberschauen sind – und damit eine Grenze ihrer Interpretierbarkeit markieren.
Archive | 2010
Angela Keppler
In vielen seiner Beitrage hat Friedrich Krotz darauf hingewiesen, dass innerhalb der kommunikations- und sozialwissenschaftlichen Forschung nur ein Verstandnis von Identitat leitend sein kann, das diese wesentlich im kommunikativen Handeln verankert sieht. Hierbei sind es gerade die Kommunikationsangebote der Medien, die in vielfaltiger Weise auf individuelle wie kollektive Identitatsbildungsprozesse Einfluss nehmen. Bei Krotz heist es hierzu: „Medienkommunikation kann die Struktur und die Zusammensetzung des Rollenselbst verandern. Denn das Rollenselbst hebt Handlungs- und Rollenmuster auf und es mag sein, dass mittels Kommunikationsmedien eigenstandige rollenbasierte Erfahrungen gemacht werden.“ (Krotz 2003: 41)