Antje Dammel
University of Münster
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Publication
Featured researches published by Antje Dammel.
Folia Linguistica | 2006
Antje Dammel; Damaris Nübling
Abstract In this article we examine and “exapt” Wurzels concept of superstable markers in an innovative manner. We develop an extended view of superstability through a critical discussion of Wurzels original definition and the status of marker-superstability versus allomorphy in Natural Morphology: As we understand it, superstability is – above and beyond a step towards uniformity – mainly a symptom for the weakening of the category affected (cf. 1., 2. and 4.). This view is exemplified in four short case studies on superstability in different grammatical categories of four Germanic languages: genitive case in Mainland Scandinavian and English (3.1), plural formation in Dutch (3.2), second person singular ending -st in German (3.3), and ablaut generalisation in Luxembourgish (3.4).
Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur | 2014
Antje Dammel; Melitta Gillmann
Abstract According to Bybee (1985, 1994), the relevance of one linguistic sign to another determines its formal expression as either lexical, morphological or syntactic. Highly relevant categories are predicted to be situated closer to the lexical root, i. e. by inflectional or derivational expression, whereas less relevant categories are more likely to be expressed periphrastically or syntactically. Nübling/Dammel (2004) show that relevance plays an important role in the diachronic reorganization of verbal inflection in German. We propose that this also applies to the diachronic development of the nominal categories in German, which is characterized by two major principles: levelling of caseforms versus maintenance and (even) strengthening of the more relevant number category. However, relevance is not the only principle shaping the diachronic reorganization of nominal inflection. We argue that a low degree of grammaticalization may counteract relevance as it usually correlates with low syntagmatic cohesion and high semantic specificity. Furthermore, we show that typological properties may interfere with the relevance criterion: The periphrastic expression of the relevant category of definiteness within the DP satisfies the overall tendency of German to express grammatical categories discontinuously through framing constructions (›Klammerprinzip‹). Another exception is the ›weak masculine declension‹ which contains mainly nouns denoting highly animate referents. We propose that animacy may alter the relevance hierarchy in the sense that demarcation of thematic roles (agent vs. others) through case marking is more important for highly animate referents than number marking.
Jahrbuch für Germanistische Sprachgeschichte | 2011
Antje Dammel
Dieser Beitrag gilt der diachronen Entwicklung evaluativer Morphologie, spezifi scher: pejorativer Derivationsmuster, die der negativen Bewertung durch den Sprecher dienen. Anhand von Fallskizzen wird eine (erweiterbare) Typologie möglicher Entwicklungspfade pejorativer Derivationsaffi xe erarbeitet (Kap. 2). Dabei wird gefragt: Wie entstehen pejorative Derivationsmuster? Welche semantischen Wortbildungstypen bieten sich warum als Spenderbereiche an? Und welche Brückenkontexte sind anzunehmen? Damit sind zum einen Kontexte i.w.S. gemeint, besonders aber auch der Minimalkontext: Von welchen Derivationsbasen geht die Entwicklung aus? Es wird gezeigt, dass bei Referenz auf Personen (2.1) Diminutivund Zugehörigkeitssuffi xe pejoratives Potenzial haben. Zur negativen Bewertung von Handlungen (2.2) lassen sich verbale Diminution (förscheln), und der aus einem Direktionaladverb entwickelte Verbzusatz (he)rum nutzen (rumstudieren). Auch Verbalabstrakta mit Kollektivsemantik entwickeln pejorative Konnotationen (vgl. das Gerufe, die Ruferei vs. das Rufen). In Abschnitt 3. wird ein gemeinsamer Nenner der behandelten Fälle herausgearbeitet und ein Modell für die Entstehung pejorativer Affi xbedeutungen vorgeschlagen. Zunächst werden allerdings einige theoretische Voraussetzungen geklärt.
Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur | 2004
Damaris Nübling; Antje Dammel
Das Frühneuhochdeutsche hat ohne Zweifel als die morphologisch aktivste und dynamischste Periode der deutschen Sprachgeschichte zu gelten. Die morphologischen Umstrukturierungen, Neuordnungen und Rationalisierungen wirken bis heute nach. Dagegen sind die vorherigen Perioden Alt- und Mittelhochdeutsch primär durch phonologische Umbrüche gekennzeichnet: Einerseits durch zwei große Umlautphasen, bei denen Merkmale unbetonter Vokale regressiv auf den betonten Vokalismus projiziert wurden, andererseits durch Schwächung und Abbau nichtbetonter Vokale. Dieser phonologische Wandel hat das morphologische System massiv affiziert – nicht nur insofern, als suffigierend realisierte Kategorien in ihrer Realisierung bedroht waren, sondern indem auch »Verzerrungen« stattgefunden haben. So wurden durch den anfänglich rein phonetisch motivierten Umlaut Informationen, die bis dato nur in der Wortperipherie ausgedrückt wurden, »automatisch« in die Wurzel befördert – etwa die Kategorie ›Kasus‹ (Genitiv und Dativ im Singular) und ›Numerus‹ (Plural) bei Substantiven oder die Kategorie ›Modus‹ (Konjunktiv) beim starken Verb. Während manche dieser phonologischen »Angebote« in den folgenden Jahrhunderten von der Morphologie aufgegriffen und grammatikalisiert wurden, hat sie andere abgelehnt: Kasusumlaute beim Substantiv wurden in der sog. ersten (ahd.) und zweiten (mhd.) »paradigmatischen Ausscheidung von Umlautvarianten« (Sonderegger 1979, S. 308–310) per Analogie schon bald wieder aus der Wurzel beseitigt, Plural- und Konjunktivumlaute haben sich dagegen bis heute gehalten bzw. wurden sogar ausgebaut. Die Morphologie reagiert schnell auf phonologischen Wandel – und keineswegs erst dann, wenn sie in ihrem Bestand bedroht ist. Beim Substantiv besteht das wichtigste morphologische Ziel in der Numerusprofilierung, beim Verb in der Tempusprofilierung.
Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur | 2012
Antje Dammel
Peter Zürrer (Verf.) untersucht die beiden höchstalem. Sprachinseldialekte von Gressoney (gress.) und Issime (iss.), die im Lystal am Monte Rosa (Region Aosta) gesprochen werden, seit über vierzig Jahren aus verschiedenen Blickwinkeln und immer mit hochinteressanten Ergebnissen (z.B. Zürrer 1975, 1999). Die beiden Dialekte zeichnen sich durch komplexe und trotz Nachbarschaft sehr unterschiedliche Sprachkontaktsituationen aus, deren sprachliche Folgen in dieser umfassenden, vergleichenden Analyse ausgelotet werden. Dabei zielt Verf. bewusst nicht auf Phänomene des Dialektverfalls bei Semi-Sprechern ab (s. dazu Dal Negro 2004), sondern auf Phänomene der Dialektvitalität, wie sie im Basisdialekt der durchwegs mehrsprachigen Sprecher älterer und mittlerer Generation, welche die Varietät fließend beherrschen, zu beobachten sind. Anhand exemplarischer Analysen soll der »Nachweis einer Ð zugegeben Ð prekären Vitalität« der beiden Dialekte erbracht werden (S. 17), die sich in aktiven Integrationsund Restrukturierungsprozessen auf allen Ebenen des grammatischen Systems (Kap. 3.1Ð3.3) und Ð von diesem geprägt und seinerseits auf das System einwirkend Ð im code mixing (»Sprachmischung«) auf Diskursebene (Kap. 3) manifestiert. Die erste Hälfte des Buchs (Kap. 1Ð2) gilt der äußeren Sprachkontaktsituation, wobei die beiden Sprachinseldialekte in entscheidenden Punkten differieren. Sprachpolitisch gehören die Sprecher beider Dialekte zu Sprachminderheiten »dritten Grades« (§ 29): Globale Mehrheitssprache ist Italienisch, das etwa seit den 1950er Jahren Domänen hinzugewinnt und heute in der jüngeren Generation klar dominiert. Die autonome Region Aosta hat innerhalb dieser Sprachgemeinschaft einen Sonderstatus mit Französisch als Amtssprache, das in Issime Ð aber nicht in Gressoney Ð diachron eine wichtige Rolle spielte. Innerhalb dieser Region wird in den Dorfgemeinschaften als L-Varietät Piemontesisch (piem.) gesprochen, das seit Ende des 19. Jhs. mit dem Ausbau der Infrastruktur nach Süden hin an Domänen gewann. In Issime koexistiert zusätzlich mit diesen Varietäten schon seit Beginn der mittelalterlichen Besiedlung das Frankoprovenzalische (frkprov.). Damit sind die alem. Dialekte dreifach eingebettet: Italienisch ( Französisch) Piemontesisch (plus Frankoprovenzalisch nur in Issime) alem. Dialekt. Aus diachroner Perspektive zeigt sich zum einen nach jahrhundertelanger Stabilität die rasante Regression der Sprecherzahlen seit den 1980er Jahren. Auch wenn diese mit 63,4% (Issime 1992) bzw. 54,3% der einheimischen Bevölkerung (Gressoney 1977, s. S. 48) noch relativ hoch erscheinen, war Gressoney um die Wende zum 20. Jh. noch nahezu einsprachig deutsch. Für Issime zeichnet sich im Generationenvergleich ein deutlicher Anstieg von Nichtdialektsprechern ab (Jg. vor 1943: 30,6%, ab 1973: 83,5%, S. 50). Die alem. Dialekte waren schon immer streng auf die eigene Dorfgemeinschaft begrenzt und werden hier zunehmend auf die innerfamiliäre und innergenerationelle Kommunikation der mittleren und älteren Sprecher/innen reduziert. Dabei ist die Reichweite des Töitschu von Issime noch größer; das Gressoneyer Titsch wird kaum mehr generationenübergreifend genutzt,
Archive | 2006
Damaris Nübling; Antje Dammel; Janet Duke; Renata Szczepaniak
Archive | 2010
Antje Dammel; Sebastian Kürschner; Damaris Nübling
Studies in Language Companion Series 94 | 2008
Antje Dammel; Sebastian Kürschner
Journal of Germanic Linguistics | 2010
Antje Dammel; Jessica Nowak; Mirjam Schmuck
Germanistische Linguistik | 2008
Antje Dammel; Mirjam Schmuck