Bernhard Pichler
International Business School, Germany
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Featured researches published by Bernhard Pichler.
Archive | 2018
Christoph Braunschweig; Bernhard Pichler
„Am langen Ende sind wir alle tot“, antwortete John Maynard Keynes auf die berechtigte Kritik an seiner Lehre der bewussten Inkaufnahme von Haushaltsdefiziten (Deficit-Spending). Er wusste – im Gegensatz zu seinen Epigonen – selbst sehr wohl, dass die (einseitige) Auslegung seiner Theorie durch die Politik (und die mit ihr verbandelte Finanzindustrie) letztlich in Geldentwertung und Wahrungsreform enden muss.
Archive | 2018
Christoph Braunschweig; Bernhard Pichler
Wie die Ausfuhrungen zum Ursprung des Geldes gezeigt haben, muss man sich mit den Entwicklungsmechanismen der kulturellen Evolution naher beschaftigen, um das Phanomen Geld als ebensolches Ergebnis der kulturellen Evolution zu verstehen. Dadurch wird die Erkenntnis erhartet, dass auch das Geld, ebenso wie die anderen Meilensteine bzw. Institutionen der sozio-kulturellen Entwicklung der Menschheit (Sprache, Rechtssystem, Markt) nicht das Ergebnis menschlichen Denkens und Konstruierens sind, sondern vielmehr menschlichen Handelns vor dem Hintergrund von Traditionen, Brauchen, Sitten und religiosen Riten. Daher konnen diese sozio-kulturellen Institutionen auch nicht beliebig durch menschlichen Verstand gesteuert werden, seien die Motive auch noch so ehrenhaft, wie zum Beispiel die Inflationsbekampfung beim Geld.
Archive | 2018
Christoph Braunschweig; Bernhard Pichler
Weil Kreditgeldschopfung die Vergegenstandlichung von Versprechen ist und das Leistungspotenzial der Kreditnehmer nichts anderes als die Deckung der Versprechen, ist die Deckung dieser Versprechen auch die Deckung des aus ihnen erwachsenen Geldes. Geld wird hier also, wie jeder bei der Bonitatsprufung anlasslich einer Kreditvergabe beobachten kann, nicht „aus dem Nichts“ geschopft, sondern auf der Grundlage wirklich vorhandenen Leistungspotenzials. Es ist durch dieses gedeckt.
Archive | 2018
Christoph Braunschweig; Bernhard Pichler
Viele Menschen glauben, dass der Markt – abgesehen von einigen zugestandenen Vorteilen – ein Bild der Unordnung und des Chaos biete. Nichts sei „geplant“, alles so zufallig. Die meisten Menschen lehnen den Marktmechanismus alleine schon deshalb rein instinktiv ab, weil das menschliche Gehirn ihn nicht abbilden kann. Die dezentrale, unpersonliche Systemintelligenz des freien Marktes ist ihnen nicht geheuer. Staatliche Anweisungen und Bevormundung scheinen hingegen einfach und geordnet und obendrein „sozial“ zu sein. In keinem anderen Bereich der Wirtschaft ist dieser Aberglaube weiter verbreitet als im Bereich des Geldes. Scheinbar muss auf jeden Fall das Geldwesen unter scharfste staatliche Kontrolle gestellt werden. Im Gegensatz zur allgemein herrschenden Meinung ware ein freier Markt fur Geld alles andere als chaotisch.
Archive | 2018
Christoph Braunschweig; Bernhard Pichler
Viel hat man bisher getan, um das Wesen des Geldes einer Kreditgeldwirtschaft zu erklaren. Bisher ohne durchschlagenden Erfolg. Die lang wahrende Unfahigkeit der Theorie, das heutige Geld zu erfassen, ist laut dem Fribourger Geldtheoretiker Bernard Schmitt letztlich verantwortlich fur die inzwischen auch offentlich wahrnehmbaren okonomischen und politischen Fehlentwicklungen der Finanzwirtschaft. Seit einigen Jahren ist die Geldwirtschaft in der Krise, wie es der Bankier Johann Philipp von Bethmann bereits Ende des 20. Jahrhunderts richtig prognostiziert hatte.
Archive | 2018
Christoph Braunschweig; Bernhard Pichler
In einer gesunden Geldwirtschaft darf nie mehr Geld auf dem Markt sein, als aus demonetisierbaren Tilgungsversprechen erwachst, d. h. solche, bei denen sich Leistungspotenziale realisieren lassen. Nur aufgrund dieser Realisierung kann einstmals geschopftes Geld (per Tilgung) wieder vernichtet werden. Nur dann wachst die Geldmenge nicht gegen unendlich, sondern bleibt knapp. Es ist stets nur so viel Geld auf dem Markt, wie gebraucht wird. Zwischen geschopftem Geld und vorhandenen Leistungspotenzialen der Kreditnehmer herrscht ein wertmasiges Gleichgewicht.
Archive | 2018
Christoph Braunschweig; Bernhard Pichler
Im Rahmen eines Tauschaktes kann ein Tilgungsversprechen quantitativ bewertet und symbolisch vergegenstandlicht werden. Als Gegenstand kann es (zum Beispiel in Form von Geld) gegen ein anderes oder gegen Sachguter „eingelost“ werden, von Tauschpartner zu Tauschpartner. Als (in welcher Form auch immer!) materiell existente (elektronische) Bescheinigung kann es von Hand zu Hand gehen wie eine Ware.
Archive | 2018
Christoph Braunschweig; Bernhard Pichler
Geld ist die Gesamtheit der quantitativ bewerteten, symbolisch vergegenstandlichten Tilgungsversprechen, die durch das Leistungspotenzial ihrer Emittenten gedeckt sind. Eine ordentliche Gelddeckung fehlt uberall dort, wo Geld in Umlauf kommt, bei dem der Glaubigerseite eine tilgungsunfahige Schuldnerseite gegenubersteht. Das ist der Tatbestand der Uberschuldung.
Archive | 2018
Christoph Braunschweig; Bernhard Pichler
Es halt sich allgemein hartnackig die Auffassung, dass es ein Geldschopfungsmonopol gabe. Dieses lage in der Hand des Staates und sei das schlimmste Monopol innerhalb einer Gesellschaft uberhaupt. Die These vom Geldschopfungsmonopol des Staates wird bis zum Steinerweichen wiederholt. Ein solches Monopol des Staates gibt es zwar in der Tat, aber es bezieht sich nur auf die marginale Menge des Bargelds!
Archive | 2018
Christoph Braunschweig; Bernhard Pichler
Eine der interessantesten zeitaktuellen Entwicklungen im Geld- und Wahrungsbereich sind die sogenannten Krypto-Wahrungen. Sie sind eine neue Entwicklung, von Staaten unabhangig und dezentral strukturiert. Manche Okonomen und Analysten sehen darin durchaus die Wahrung(en) der Zukunft, die unabhangig vom staatlichen Gesetzgebungsmonopol sind und in letzter Konsequenz sogar den Staat als Organisationsstruktur einer Gesellschaft uberflussig machen konnten.