Christelle Vanessa Hayoz
University of Bern
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Publication
Featured researches published by Christelle Vanessa Hayoz.
International Review for the Sociology of Sport | 2017
Christelle Vanessa Hayoz; Claudia Klostermann; Jürg Schmid; Torsten Schlesinger; Siegfried Nagel
The intergenerational transfer of a sports-related lifestyle within the family is a potential way to explain the social differences in sports participation that are displayed by young people. In this article, the importance of a sports-related lifestyle within the family, as well as parents’ educational background and sports participation in childhood, in the sports participation of adolescents and young adults is examined from the perspective of socialisation theory. Structural equation modelling was used to demonstrate that all of the examined predictors have significant positive effects on the current sports participation of individuals between the ages of 15 and 30 years (N = 4028; M = 21.48; SD = 4.64). The most pronounced effect on sports participation was observed for a sports-related lifestyle in the family.
Sport und Gesellschaft | 2016
Christelle Vanessa Hayoz; Claudia Klostermann; Torsten Schlesinger; Siegfried Nagel
Zusammenfassung Während die Bedingungsfaktoren der generellen Sportaktivität und der Sportvereinsaktivität für die Adoleszenz gut belegt sind, werden andere Settings wie das informelle Sporttreiben nur vereinzelt explizit betrachtet. Der Beitrag greift dies auf und analysiert die Sozialisationsbedingungen für die Teilnahme am informellen und vereinsorganisierten Sport. In Anlehnung an die interaktionale Sozialisationstheorie werden die soziale Lage, personale und soziale Ressourcen als sozialisationsrelevante Dimensionen fokussiert. Gesellschaftliche Mediatisierungsprozesse und die Bedeutungszunahme von Aktivitäten in und mit sozialen Medien führen zudem zur Berücksichtigung medialer Ressourcen. Mittels binärer Regressionsmodelle werden in dieser Sekundäranalyse der MediKuS-Studie (DJI) die Sozialisationsbedingungen für den informellen und vereinsorganisierten Sport analysiert. Mein Besonderer Dank gilt dem Deutschen Jugendinstitut (DJI) und dem Deutschen Internationalen Institut für Pädagogische Forschung (DIPF) für die Möglichkeit die Daten der ‚Medien, Kultur und Sport’-Studie für Sekundärdatenanalysen im Rahmen meines Promotionsvorhabens zu nutzen.
Archive | 2018
Claudia Klostermann; Roman Alexander Zehl; Christelle Vanessa Hayoz; Tortsten Schlesinger
Sport has become a multifaceted culture with countless possibilities for young people: from traditional sport clubs to scene sports or informal physical activities (Borgers, et al. 2015). That growing variety facilitates changes between different sports or the combination of different sports. Therefore, the question arises whether typical patterns regarding the combinations of sports and physical activities in different organisational forms can be identified. Using an online survey, adolescents and young adults (n = 4039; age: 15-30 years, M = 21.48 years, SD = 4.64) were asked which physical and sports activities they practice regularly and how these activities are organized. Respondents could indicate up to five different activities. The majority of the respondents (76.1 %) practices two or more physical and sports activities. 47.1% of the activities that respondents perceive as most important, are organized in sport clubs, whereas 42.8% are practiced in an informal way (alone or with friends). If the most important activity is informal, the other mentioned activities are rather informal, too. However, activities practiced in sport clubs are often combined with informal sports activities (62.8%). These first descriptive analyses illustrate that different behavioural patterns of sport activities among young adults can be distinguished. They will be refined in further analyses (e.g. latent profile analyses).
Archive | 2018
Torsten Schlesinger; Claudia Klostermann; Christelle Vanessa Hayoz; Siegfried Nagel
In der offentlichen Wahrnehmung leistet der organisierte Sport bedeutsame Beitrage zur Integration breiter Bevolkerungskreise. Gleichwohl lassen sich deutliche Unterschiede in der Teilhabe am Vereinssport beobachten. Der Beitrag verfolgt das Ziel, Potenziale und Grenzen der Teilhabe und Integration im vereinsorganisierten Sport fur Menschen mit Migrationshintergrund zu beleuchten. Dazu wird zunachst betrachtet, in welchem Ausmas die Teilnahme von Menschen mit Migrationshintergrund am Vereinssport erfolgt. Anschliesend werden die Integrationspotenziale des Sports anhand vorliegender sportwissenschaftlicher Befunde reflektiert. Zudem werden Erklarungen skizziert, die deutlich machen, warum der Zugang bzw. die Integration in den vereinsorganisierten Sport hochst voraussetzungsvoll sind. Hierbei wird einerseits auf lebensstilbedingte Abgrenzungsprozesse und kulturell bedingte Selbstexklusion verwiesen, andererseits werden strukturell bedingte Schliesungsprozesse und organisationskulturelle Integrationsbarrieren diskutiert.
European Journal for Sport and Society | 2018
Christelle Vanessa Hayoz; Claudia Klostermann; Torsten Schlesinger; Siegfried Nagel
Abstract In recent years, adolescent sports and physical activity have become a multifaceted culture. Different patterns of sports and physical activities are assumed to be based on different subjective action orientations. This paper aims to examine the variations in sports and physical activity among youths and young adolescents based on the sports models proposed by Heinemann (2007) and the attributed action orientations based on Weber (2002). In a qualitative study, semi-structured interviews were conducted with eight Swiss participants aged from 16 to 24 years to explore their sports and physical activities as well as their subjective attributed action orientations. The interviews were analyzed using the documentary method. The results of the present study demonstrate that ‘real types’ of sports models can be identified empirically in substantial accordance with the ‘ideal types’ of sports models proposed by Heinemann (2007). Four overarching types of orientation patterns emerged: (1) a value-rational orientation pattern with high importance of performance and competition; (2) a value-rational orientation pattern with high importance of autonomy and flexibility; (3) a purpose-rational orientation to achieve ideals of body, beauty, and slenderness; and (4) a purpose-rational orientation to achieve well-being.
Archive | 2016
Claudia Klostermann; Christelle Vanessa Hayoz; Torsten Schlesinger; Siegfried Nagel
Einleitung: Trotz vielfaltiger Bemuhungen der Sport- und Bewegungsforderung bestehen nach wie vor soziale Ungleichheiten hinsichtlich der Sportbeteiligung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. In der Schweiz unterscheiden sich daruber hinaus die Sportpartizipationsquoten in den jeweiligen Sprachraumen (z.B. Lamprecht, Fischer & Stamm, 2014). Zur Analyse dieses Phanomens erscheint die Betrachtung individueller Merkmale nicht ausreichend zu sein, sondern es sind auch sportbezogene Strukturbedingungen, insbesondere die kommunale Sport- und Bewegungsinfrastruktur zu beachten. Theoretischer Ansatz: Auf Basis des akteurtheoretischen Zugangs (Schimank, 2010) wird die kommunale Sport- und Bewegungsinfrastruktur als Gelegenheitsstrukturen fur Sport- und Bewegungsangebote im nahen Wohnumfeld betrachtet, welche Anreize schaffen und zu Parametern individuellen sportiven Handelns (z.B. Wahl der Sportart) werden konnen. Die sportbezogenen Strukturbedingungen werden als Erwartungsstrukturen in einem Mehrebenenmodell konzeptualisiert. Methode: Zur Analyse der Bedeutung kommunaler Sport- und Bewegungsinfrastruktur fur das Sportverhalten wurden in 33 Kommunen (Kriterien geleitete Auswahl) des Kantons Freiburg (n = 17) und Bern (n = 16) sowohl individuelle Verhaltensdaten als auch strukturelle Faktoren (z.B. Anzahl an Sportanlagen) erfasst. Mittels einer Online-Befragung wurden die 15- bis 30-jahrigen Einwohner/innen (N = 3426, Alter: M = 21.74 Jahre, SD = 4.75) detailliert zu ihrem Sportengagement befragt. Informationen zur kommunalen Sport- und Bewegungsinfrastruktur sowie zu den Sportangeboten wurden durch eine schriftliche Befragung sowie einem erganzenden Interview mit einem Vertreter der Gemeindeverwaltung erfasst. Resultate und Diskussion: Die Ergebnisse aus vorherigen Studien bestatigend, ist die Sportbeteiligungsquote der 15- bis 30-Jahrigen aus franzosischsprachigen Kommunen (76.1 % Sportaktive) im Vergleich zu den deutsch-sprachigen Befragten (83.6 % Sportaktive) signifikant geringer (Chi2 (1, N = 3 426) = 27.58, p < .05). Dabei sind insbesondere junge Menschen, die in mittelgrossen (3 001 bis 10 000 Einwohner) franzosischsprachigen Gemeinden wohnen, weniger haufig sportaktiv (74.4 % Sportaktive). Daruber hinaus werden die Sportaktivitaten von den 15- bis 30-Jahrigen aus franzosischsprachigen Kommunen zu 44.87 % und aus kleineren Gemeinden (< 3 000 Einwohner) zu 48.17 % ausserhalb der Wohngemeinde ausgeubt. Im Gegensatz dazu stehen jedoch gerade in den kleineren Gemeinden im Verhaltnis zur Einwohnerzahl mehr Sportanlagen wie Einfach- und Mehrfachturnhallen oder Sportplatze zur Verfugung: z.B. durchschnittlich 3.2 Sportplatze pro 1 000 Einwohner in kleineren Gemeinden (< 3 000 Einwohner) und 0.7 Sportplatze pro 1 000 Einwohner in Kommunen mit uber 10 000 Einwohner. Insgesamt weisen die Ergebnisse aus den Interviews mit den Gemeindevertretern darauf hin, dass die kommunale Sportforderung nach wie vor stark auf die Forderung dieser „klassischen“ Sportanlagen fokussiert ist. Die Forderung von anderen nachgefragten Sportanlagen, wie etwa Kraft- und Fitnessraume werden kaum berucksichtigt, obwohl ca. 21.7 % der sportaktiven Befragten angaben fur ihre Sportaktivitaten Kraft- und Fitnessraume zu nutzen Die dargestellten Befunde sind insbesondere fur die kommunale Sportpolitik und Sportforderung zur Identifizierung wichtiger Handlungsfelder von Bedeutung. Literatur: Lamprecht, M., Fischer, A., & Stamm, H. (2014). Sport Schweiz 2014. Magglingen: Bundesamt fur Sport BASPO. Schimank, U. (2010). Handeln und Strukturen. Einfuhrung in die akteurtheoretische Soziologie. Weinheim: Juventa.
Archive | 2016
Claudia Klostermann; Christelle Vanessa Hayoz; Torsten Schlesinger; Siegfried Nagel
Einleitung Trotz vielfaltiger Bemuhungen der Sport- und Bewegungsforderung bestehen nach wie vor soziale Ungleichheiten in der Sportbeteiligung bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. In der Schweiz unterscheiden sich daruber hinaus die Sportpartizipationsquoten in den jeweiligen Sprachraumen (Lamprecht, Fischer & Stamm, 2014). Zur Analyse dieses Phanomens sind neben individuellen Merkmalen auch sportbezogene Strukturbedingungen (z.B. kommunale Sport- und Bewegungsinfrastruktur, das lokale Sportangebot sowie die kommunale Sportforderung) zu betrachten. Auf Basis des akteurtheoretischen Zugangs (Schimank, 2010) werden sportbezogene Kontextbedingungen als Gelegenheitsstrukturen betrachtet («Logik der Situation»), die Anreize schaffen und zu Parametern individuellen sportiven Handelns werden konnen («Logik der Selektion»). Die sportbezogenen Strukturbedingungen werden als Erwartungsstrukturen in einem Mehrebenenmodell konzeptualisiert. Methode In 36 Schweizer Kommunen (kriteriengeleitete Auswahl) wurden 15- bis 30-jahrige Einwohner/innen (N = 4039, Alter: M = 21.48 Jahre, SD = 4.64) mittels einer Online- Befragung detailliert zu ihrem Sportengagement befragt. Informationen zur kommunalen Sport- und Bewegungsinfrastruktur, zu den Sportangeboten sowie zur kommunalen Sportforderung wurden durch Befragung von lokalen Sportanbietern sowie von Vertretern der Gemeindeverwaltung erfasst. Resultate und Ausblick Die Sportbeteiligungsquote der 15- bis 30-Jahrigen aus franzosischsprachigen Kommunen (76.1 % Sportaktive) ist im Vergleich zu den deutschsprachigen Befragten (83.6 % Sportaktive) signifikant geringer (Chi2 (1, N = 3 426) = 27.58, p < .05). Jedoch unterscheiden sich die Anzahl der Sportanlagen und -angebote pro 1000 Einwohner nur geringfugig zwischen den deutsch- und franzosischsprachigen Gemeinden. Dennoch sind die franzosischsprachigen Befragten unzufriedener mit den kommunalen sportbezogenen Strukturbedingungen (F (1, 3059) = 45.43, p < .01). Diese ausgewahlten Resultate weisen im Sin- ne der „Logik der Situation“ auf die Bedeutung der subjektiven Wahrnehmung der kommunalen Gelegenheitsstrukturen hin. In Mehrebenenanalysen wird weiter untersucht werden, inwieweit diese strukturellen Faktoren mit dem Sportverhalten der 15- bis 30- Jahrigen zusammenhangen. Im Vortrag werden daruber hinaus die Vor- und Nachteile der Methodentriangulation sowie des statistischen Verfahrens der Mehrebenenanalyse diskutiert. Literatur Lamprecht, M., Fischer, A., & Stamm, H. (2014). Sport Schweiz 2014. Bundesamt fur Sport BASPO. Schimank, U. (2010). Handeln und Strukturen. Einfuhrung in die akteurtheoretische Soziologie. Weinheim: Juventa.
Archive | 2015
Christelle Vanessa Hayoz; Claudia Klostermann; Torsten Schlesinger; Siegfried Nagel
Sport participation has often been the topic in sports science and it could be shown that in Europe the population of northern and western countries are more often physically active than southern and eastern countries (European Commission, 2014). In Switzerland the physical activity of the Swiss population also differs between the linguistic regions. The German speaking population is more often physically active than the French or Italian speaking part (Stamm & Lamprecht, 2008). To explain the differences in sport participation structural and cultural factors have been discussed. Because within a country homogenous structural conditions can be assumed, the aim of this study is to analyse how socio-cultural factors correlate with sport participation of adolescents and young adults. In order to analyse this research question, Bourdieu’s concept of habitus (1984) has been used as theoretical background. This sport-related concept of habitus considers cultural determined values, the attribution of meaning and patterns of action which is socially determined and have an influence on individual actions and therefore also on the sport practise. On this basis, a qualitative study including guideline-based interviews with German (n=5) and French (n=3) speaking adolescents and young adults at the age of 16 to 24 (M=21.4) were held in two different linguistic regions of Switzerland. To analyse the interviews the documentary method was applied (Bohnsack, 2010). Initial findings reveal that there are different sport related values, attributions of meanings and patterns of action also called framework of orientations concerning topics like body, health and leisure which correlate with the habitual sports practise in the two different linguistic regions. This study illustrates that the habitus is culturally shaped and that it could help to understand the meaning of socio-cultural factors for sport participation.
Archive | 2015
Christelle Vanessa Hayoz; Claudia Klostermann; Torsten Schlesinger; Siegfried Nagel
Einleitung Der Zugang zum Sport wird insbesondere in der Kindheit stark durch die Eltern beein-flusst, weshalb die Einstellung der Eltern zum Sport sowie deren Sportaktivitaten hierbei von groser Bedeutung ist (Thiel, Seiberth & Meyer, 2013). Daruber hinaus kann eine er-hohte Sport- und Bewegungsaktivitat im familialen Alltag die sportbezogenen Einstellun-gen der Kinder pragen und damit das Sportverhalten im Jugend- und jungen Erwachse-nenalter beeinflussen (Baur, 1989). Im Familienalltag wird den Aspekten Bewegung und Sport ein ganz unterschiedlicher Stellenwert zugesprochen. In dieser Untersuchung soll deshalb der Frage nachgegangen werden, inwiefern sportbezogene Verhaltensmuster in der Familie sich unterscheiden und sich auf die Sportpraxis der Kinder im Jugend- und jungen Erwachsenenalter auswirken. Methode Basierend auf dem sozialisationstheoretischen Ansatz wurden mit Hilfe einer Online-Umfrage in 33 Gemeinden in der deutsch- und franzosischsprachigen Schweiz Jugendli-che und junge Erwachsene im Alter zwischen 15 und 30 Jahren (n = 3677) zu ihrem aktu-ellen Bewegungs- und Sportverhalten sowie retrospektiv zum Stellenwert des Sports so-wie den Sport- und Bewegungsgewohnheiten in der Familie befragt. Nebst dieser quantita-tiven Untersuchung wurden 13 leitfadengestutzte mit Jugendlichen und jungen Erwachse-nen im Alter zwischen 15 und 25 Jahren gefuhrt. Der Schwerpunkt der Befragung war die individuelle Sportpraxis sowie die eigene sowie familiare sport- und bewegungsbezogene Einstellung. Die Interviewauswertung fand mittels qualitativer Inhaltsanalyse (Mayring, 2002) statt. Ergebnisse und Diskussion Die Ergebnisse zeigen, dass bei derzeit inaktiven Jugendlichen und jungen Erwachsenen der familiare Stellenwert des Sports (M = 2.49, SD = 1.30) signifikant geringer war als bei den Sportaktiven (M = 3.32, SD = 1.28, F(1, 3042) = 179.08, p < 0.01). Daruber hinaus berichten die derzeit nicht sportaktiven 15- bis 30-Jahrigen von einer signifikanten geringe-ren Unterstutzung innerhalb ihrer Familien (F(1, 3014) = 170.26, p < 0.01). Die qualitative Auswertung zeigt die unterschiedliche Wahrnehmung und Interpretation der elterlichen Unterstutzungsprozesse auf. Nicht nur die Sportaktivitat der Eltern, sondern auch die sport- und bewegungsbezogenen Gewohnheiten in der Familie sind offensichtlich fur das individuelle Sportverhalten im Jugend- und jungen Erwachsenenalter relevant. Literatur Baur, J. (1989). Korper- und Bewegungskarrieren. Schorndorf: Hofmann. Thiel, A., Seiberth, K., & Mayer, J. (2013). Sportsoziologie. Ein Lehrbuch in 13 Lektionen. Aachen: Meyer & Meyer. Mayring, P. (2002). Einfuhrung in die Qualitative Sozialforschung. Weinheim: Beltz.
Archive | 2015
Christelle Vanessa Hayoz; Claudia Klostermann; Torsten Schlesinger; Siegfried Nagel
Einfuhrung: In der Schweiz bestehen zwischen den verschieden Sprachregionen Unterschiede in der Sportpartizipation (Lamprecht, Fischer, & Stamm, 2014). In der italienisch- und franzosischsprachigen Schweiz wird weniger haufig Sport getrieben als in der Deutschschweiz. Diese sprachregionalen Unterschiede im Sportverhalten sind mit denjenigen der europaischen Nachbarlander vergleichbar. In den nordischen und westlichen Landern wurde im Vergleich zu den ostlichen und sudlichen Landern in Europa wiederholt eine hohere Sportpartizipationsrate aufgezeigt (European Commission, 2014). Zur Erklarung werden insbesondere soziokulturelle Faktoren als begunstigende oder behindernde Einflussfaktoren fur den Zugang zum Sport diskutiert. Theoretischer Ansatz: Zur Erklarung des Sportverhaltens wird der praxeologische Ansatz des Habitus (Bourdieu, 1976) verwendet. Das theoretische Konzept des Habitus stellt ein historisch und kulturell variierendes Konstrukt dar, welches eine dynamische Vermittlerrolle zwischen der gesellschaftlichen Struktur- und der subjektiven Handlungsebene einnimmt. Der Habitus erfasst ein dauerhaftes Ensemble von Denk-, Wahrnehmungs- und Handlungsschemata, die gesellschaftlich bedingt sind und die individuellen Handlungen sowie die (Sport-)Praxis beeinflusst. Mit diesem kulturtheoretischen Ansatz von Bourdieu sollen die individuellen Wert- und Deutungsmuster bezuglich Sport und Bewegung, Korper, Gesundheit sowie Freizeit erfasst werden. Methodisches Vorgehen: Um die bewegungs- und korperbezogenen Deutungsstrukturen im Sinne von sportbezogenen Wertvorstellungen, Denk- und Wahrnehmungsschemata im Kontext sportlichen Handelns zu untersuchen, werden in der Deutsch- und Westschweiz wohnhafte sportlich aktive sowie inaktive Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 16 bis 24 Jahren mittels eines halbstrukturierten Interviews zu ihrer eigenen Sportpraxis sowie ihrer personlichen Einstellung zu Sport, Bewegung, Korper, Gesundheit und Freizeit befragt. Zur Auswertung wird eine rekonstruktive Sozialforschungsmethode, diejenige der dokumentarischen Methode (Bohnsack, 2013) angewendet, da diese auf die Rekonstruktion von Habitusformen abzielt. Ergebnisse und Diskussion: Es konnen verschiedene sportbezogene Wertvorstellungen, Denk- und Wahrnehmungsschemata aufgezeigt werden, die mit der habituellen Sportpraxis zusammenhangen z.B. der Stellenwert des Sports d.h. inwiefern Sport als Bestandteil des Lebens oder als Teil der eigenen (korperlichen) Identitat wahrgenommen wird. Zudem ist das Ziel der dokumentarischen Analyse aufgrund der bewegungs- und korperbezogenen Deutungsstrukturen unterschiedliche Habitustypen im Kontext des Sports aufzuzeigen. Soziokulturell gepragte Wertvorstellungen konnten einen Beitrag zur Erklarung der unterschiedlichen Sportpartizipationsraten in den verschiedenen Sprachregionen der Schweiz leisten. Da es sich um eine explorative Studie handelt, sind zur Verallgemeinerung der Befunde weitere Studien notwendig. References: Bohnsack, R. (Hrsg.). (2013). Die dokumentarische Methode und ihre Forschungspraxis: Grundlagen qualitativer Sozialforschung (3., aktual. Aufl.). Wiesbaden: Springer VS. Bourdieu, P. (1976). La distinction: Critique sociale du jugement. Le sens commun. Paris: Les Editions de Minuit. European Commission. (2014). Sport and physical activity: Report. Special Eurobarometer: Vol. 412. Brussels: European Commission. Lamprecht, M., Fischer, A., & Stamm, H. (2014). Sport Schweiz 2014. Magglingen: Bundesamt fur Sport BASPO.