Christian Pfeiffer

Anstieg der (Gewalt-)Kriminalität und der Armut junger Menschen

Nach einer von 1982 bis 1989 wahrenden Phase weitgehender Stabilitat hat die registrierte Kriminalitat in den alten Bundeslandern bis zum Jahr 1993 deutlich zugenommen. Dies betrifft sowohl die sog. Gewaltdelikte (+ 31,73%) wie auch solche Straftaten, bei denen Gewalt gegen Sachen eingesetzt wird (z. B. Wohnungseinbruch + 17,27%). Fur 1994 lassen die PKS-Daten einzelner Bundeslander zum erstenmal seit 1989 einen Ruckgang der Straftaten erwarten. In Niedersachsen etwa hat die Zahl der insgesamt registrierten Delikte im Vergleich zum Vorjahr um 9,6% abgenommen (Gewaltkriminalitat — 6,9%). In einer kurzlich abgeschlossenen Datenauswertung haben wir versucht, das Auf und Ab der Kriminalitat mit Hilfe einer Analyse der Tatverdachtigenzahlen zu interpretieren. Die Untersuchung beschrankt sich auf das Land Niedersachsen und betrifft den Zeitraum 1988 bis 1994 (Pfeiffer/Ohlemacher 1995, S. 21–64; dieser Text ist eine Kurzfassung dieses Forschungsberichtes).

Crisis in American criminal policy

During the preparation of this issue, which compares developments in crime and criminal justice in the US and Europe, a letter of Christian Pfeiffer to General Attorney Janet Reno came across our desk. The letter (dated t994) can be seen as a criminological informed cri de coeur about American criminal policy. Although the author is fully responsible for style and contents of the letter, this voice of worry can be heard at other places and in other occasions. After ample discussion the editorial committee decided to publish the letter, if we could trigger comments on it from other criminal justice experts. This was the case. We are very happy to publish the letter together with five comments from American and European colleagues. In this way we hope to stimulate discussion and communicat ion on preferred directions and solutions in criminal justice policy, which is in coherence with our editorial aims.

Polizei im Wandel: Eine geplante empirische Analyse zur Arbeitssituation von Polizeibeamten und -beamtinnen in Niedersachsen

Der folgende Antrag nimmt die Befragung der niedersachsischen Polizei zu Beginn der neunziger Jahre als Ausgangspunkt und verortet deren Vorgehen und Ergebnisse im Rahmen der inhaltlichen und methodischen Trends der empirischen Polizeiforschung in der Bundesrepublik. Ausgehend von der sich verandernden Situation der Polizei in Deutschland im Laufe des vergangenen Jahrzehnts werden zusatzlich neue, zum Teil innovative Felder einer konzeptionell-empirischen Analyse vorgestellt. Zum Abschluss wird ein methodisches Design (Vorgehen, Stichprobe, Zeitplan, finanzielle Mittel) prasentiert, das die anzustrebende Wiederholungsbefragung in Niedersachsen mit diesen neu zu erschliesenden Feldern verknupft.