Ernest Jawetz
University of California
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Featured researches published by Ernest Jawetz.
Archive | 1975
Frederick H. Meyers; Ernest Jawetz; A. Goldfien
Idealerweise sollten Pharmaka dadurch Schmerzen verringern, indem sie spezifisch auf den pathologischen Zustand wirken. Steht eine spezifische Pharmakotherapie nicht zur Verfugung, oder besteht ein zeitliches Intervall zwischen dem Beginn der Therapie und dessen Effekt, wird es oft notwendig sein, Pharmaka gegen den Schmerz selbst, weniger gegen die zugrundeliegende Krankheit zu verordnen.
Archive | 1975
Frederick H. Meyers; Ernest Jawetz; A. Goldfien
Mit Krebs bezeichnet man neoplastische Erkrankungen, die beim Menschen in allen Lebensaltern und in allen Rassen auftreten. Die Incidenz, die geographische Verteilung und das Verhalten einzelner Krebsarten hangt von vielen Faktoren ab, einschlieslich Geschlecht, Alter, Rasse, genetischer Pradisposition und carcinogenen Umweltfaktoren. Neure Erkenntnisse zeigen, das einzelne DNA-Viren der Herpes-Gruppe und RNA-Viren vom „Typ C“, die eine grose Anzahl von Tiercarcinomen verursachen konnen, moglicherweise auch beim Menschen carcinogen wirken. Man fand, das onkogene RNA-Viren eine umgekehrte (inverse) Transcriptase enthalten, mit der die onkogene Information der Virus-RNA in die Basensequenz der Wirt-DNA eingebaut werden kann. Auch wenn das Virusgenom essentiell fur die Entstehung einzelner menschlicher Tumoren ist, beeinflussen wahrscheinlich zusatzliche Erb-und Umweltfaktoren die neoplastische Entartung einer ehemals latenten Virusinfektion.
Archive | 1975
Frederick H. Meyers; Ernest Jawetz; A. Goldfien
Zahlreiche Pharmaka mit Wirkungen auf den Respirationstrakt oder auf die Zellatmung werden in anderen Kap. besprochen, in die sie aufgrund ihres Wirkungsmechanismus eingereiht wurden (z.B. Bronchodilatoren im Kap. uber Sympathomimetica). In diesem Kap. werden Sauerstoff, Expectorantien und hustenstillende Verbindungen ohne narkotische Eigenschaften abgehandelt.
Archive | 1975
Frederick H. Meyers; Ernest Jawetz; A. Goldfien
Im Gegensatz zu den meisten anderen Saugetieren ist der Mensch nicht in der Lage, die schwer losliche Harnsaure zu Allantoin zu metabolisieren, da er das entsprechende Enzym (Uricase) nicht besitzt. Da Harnsaure ein Hauptmetabolit und Endprodukt des Aminosaurestoffwechsels (und in wesentlich geringerem Ausmase des Purinstoffwechsels) ist, liegen die normalen Harnsaurespiegel in Plasma und Urin in der Nahe des Sattigungspunktes. Ein masiger Anstieg der Harnsauresynthese kann zur Ablagerung von Mikrokristallen (Natriumurat) in und um die Gelenke, in den Nieren und anderen Geweben und zur Harnsauresteinbildung in den Harnwegen fuhren — d.h., eine Gicht tritt auf.
Archive | 1975
Frederick H. Meyers; Ernest Jawetz; A. Goldfien
Zwei Jahrzehnte lang haben die Wirksamkeit und relative Gefahrlosigkeit der Antibiotica Arzte zu folgender Annahme verleitet: wenn 1 Medikament gut ist, sind 2 besser und heilen 3 alles. Daher nahm die Kombinationstherapie in einem ungeheuren Ausmase zu. Etwa ein Funftel aller Patienten in amerikanischen Krankenhausern er. halten Antibiotica und ungefahr die Halfte von ihnen 2 oder mehr zur gleichen Zeit. Der Einsatz fixer Kombinationen wurde von der Pharmazeutischen Industrie schon immer intensiv und zum Teil skrupellos propagiert.
Archive | 1975
Frederick H. Meyers; Ernest Jawetz; A. Goldfien
ZNS-stimulierende Substanzen und Antidepressiva und ihre therapeutischen Probleme werden aus praktischen Grunden und wegen der haufigen gleichzeitigen Anwendung gleichzeitig besprochen. Um die Verwirrung zu vermeiden, die bei der gemeinsamen Besprechung chemisch unterschiedlicher Gruppen von Pharmaka entstehen konnen, soll zunachst folgendes betont werden: 1. Die hier als ZNS-Stimulantien bezeichneten Pharmaka haben auch andere wichtige pharmakologische Wirkungen, aufgrund derer sie auch in anderem Zusammenhang hatten besprochen werden konnen. 2. Und dies ist die haufigste Quelle der Verwirrung: Eine Gruppe von Antidepressiva wird zur Behandlung der endogenen Depression verwendet, die sich chemisch nur gering von der schon besprochenen Gruppe der antipsychotischen Neuroleptica unterscheidet.
Archive | 1975
Frederick H. Meyers; Ernest Jawetz; A. Goldfien
Wahrend der jahrhundertelangen Entwicklung der Arzneimitteltherapie hat man mit der grosten Zuversicht viele unwirksame Behandlungen zur Zufriedenheit der meisten Patienten durchgefuhrt. Trotz Warnungen vor kommenden Katastrophen wurde der Aderlas und die Klistierspritze aufgegeben, und selbst heute ist es noch schwierig, manche nachweislich unwirksamen Mittel gegen den Protest vieler Arzte vom Markt zu entfernen. Die deutliche Lehre dieser Erfahrung ist, das die symptomatische Besserung oder sogar Heilung einer Krankheit nicht unbedingt die klinische Wirksamkeit eines verabreichten Arzneimittels verburgt. Bei der Beurteilung einer jeden therapeutischen Erfahrung mus man eine Reihe von Faktoren in Betracht ziehen: Der unterschiedliche Verlauf von Erkrankungen, die individuelle Ansprechbarkeit eines Patienten sogar auf Scheinmedikamente, Unzulanglichkeit oder Voreingenommenheit des Experimentators.
Archive | 1975
Frederick H. Meyers; Ernest Jawetz; A. Goldfien
Prontosil, ein roter Farbstoff, wurde 1932 in Deutschland von Klarer und Mietzsch synthetisiert. Bei in vitro-Untersuchungen war er unwirksam gegen Bakterien. 1935 berichtete aber Do-magk von einer Wirksamkeit gegen hamolytische Streptokokken und andere Erreger. Diese Wirkung beruht darauf, das Prontosil im Korper zu einem Sulfonamid, dem aktiven Pharmakon, umgewandelt wird.
Archive | 1975
Frederick H. Meyers; Ernest Jawetz; A. Goldfien
Pharmaka, wie sie in Kap. 12 als sinnvolle Arzneimittel bei der Behandlung der Hypertension besprochen wurden, haben eine diffuse, gefaserweiternde Wirkung auf alle Blutgefase. Von den in diesem Kapitel zusatzlich aufgefuhrten gefaserweiternden Pharmaka wird manchmal behauptet, das sie eine selektive vasodilatatorische Wirkung auf die coronar, cerebral- oder peripheren Blutgefase hatten. In Wirklichkeit sind sie allgemein wirksame Vasodilatatoren, sie blockieren im Gegensatz zu den Pharmaka, die in der Behandlung der Hypertension verwendet werden, nicht die Aktivitat des sympathischen Nervensystems als Teil ihrer Wirkung.
Archive | 1975
Frederick H. Meyers; Ernest Jawetz; A. Goldfien
Pharmaka, die die Skeletmuskulatur lahmen, werden vorwiegend wahrend der Anaesthesie verwendet. Die Pharmakologie dieser Pharmaka wurde teilweise schon in fruheren Kapiteln im Zusammenhang mit denjenigen Pharmaka besprochen, die die Wirkung von Acetylcholin blokkieren oder verstarken konnen. Curare und verwandte synthetische Substanzen wirken als kompetitive Antagonisten des Acetylcholins und teilen Eigenschaften der Ganglien-blockierenden Substanzen. Der Wirkungsmechanismus ist mit dem der Parasympatholytica vergleichbar. Die andere grose Gruppe der neuromuskular blockierenden Substanzen ist den Cholinomemetica ahnlich (Kap. 8); Der anfanglich stimulierende (depolarisierende) Effekt ist minimal, andererseits ist ihre Wirkung, die Repolarisation der motorischen Endplatte zu verhindern, gros.