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Featured researches published by Franziska Krämer.
Archive | 2012
Franziska Krämer; Marcus Haase
Das Kernstuck des zweiten Kapitels bildet eine Betrachtung des Phanomens Work&Travel und zwar besonders seiner fur Bildungsprozesse relevanten raumgebenden Merkmale. Die Frage nach der Besonderheit der Reiseform Work&Travel an sich macht einen Teilbereich unseres Erkenntnisinteresses aus und soll, ruckgebunden an diese Phanomenologie und unsere empirischen Forschungsergebnisse, in Kapitel 13 diskutiert werden. Wir mochten es daher in diesem Kapitel bei einer Vorbetrachtung – einer vorbereitenden Betrachtung – belassen.
Archive | 2012
Franziska Krämer; Marcus Haase
Mithilfe der empirischen Ergebnisse zum Bildungsprozess, zum Alleinsein und Einsamsein, zu den Arbeitserfahrungen und zu den Naturerfahrungen, aber auch mithilfe der speziell im Hinblick auf diese Typisierung durchgefuhrten Analyse sowie des Heranziehens der im Teil I einleitend und gegenstandsbestimmend entfalteten Phanomenologie konnten wir charakteristische Merkmale der Reiseform Work&Travel generieren. Diese recht umfangreichen Ergebnisse machten es erforderlich, die gewonnenen Merkmale in einen geeigneten Zusammenhang zu bringen und zu systematisieren. Diese Systematisierung besteht aus mehreren Einzelmomenten: Erstens wird in Abschnitt 13.1 das Merkmal des fur Bildungsprozesse forderlichen Freiraums sowie weitere, damit in Zusammenhang stehende Merkmale aufgegriffen. In einem zweiten Schritt (13.2) erfolgt die Betrachtung von weiteren Charakteristika, die unseres Erachtens keinen unmittelbaren Einfluss auf die Entstehung dieses Freiraums haben.
Archive | 2012
Franziska Krämer; Marcus Haase
In unserer Vorstudie bemerkten wir, dass Naturerfahrungen fur Carla und Stephan eine bedeutsame Rolle spielten. Dies wurde anhand der recht umfangreichen Erzahlungen und Beschreibungen zu dieser Thematik deutlich, die uber die gesamte Lange des Interviews hinweg von uns entdeckt werden konnten. Wahrend der Analysetatigkeit stellten wir fest, dass auch unsere weiteren InterviewpartnerInnen – Oliver, Lisa, Konstanze, Thomas und Petra – auf verschiedene Weisen mit Natur in Beruhrung kamen.
Archive | 2012
Franziska Krämer; Marcus Haase
In diesem Kapitel soll es darum gehen, die Lebenslage zu charakterisieren, in welcher sich der junge Erwachsene befindet. Der junge Erwachsene steht hier nicht fur ein inhaltlich gesattigtes Konzept, sondern wird von uns als Bezeichnung fur Erwachsene im Alter von 18 bis 35 Jahren verwendet. In den Fokus kommen also Menschen, die generell als Travelworker infrage kommen. Diese Frage nach ‚typischen’ Merkmalen und Lebensumstanden eines jungen Erwachsenen interessiert uns vor allem aus folgendem Grund: Hier lassen sich Kriterien generieren, die sich hinsichtlich der Frage nach Work&Travel als typische oder untypische Reiseform junger Erwachsener fur eine Schlussfolgerung eignen. Daruber hinaus empfiehlt sich aufgrund der besonderen altersmasigen Verortung von Work&Travel-Reisen generell eine Betrachtung jenes Lebensalters, in dem sich unsere Interviewpartner befinden.
Archive | 2012
Franziska Krämer; Marcus Haase
In diesem Kapitel sind – nachdem in den drei vorhergehenden Kapiteln die unserer Arbeit zugrunde liegenden theoretischen Grundgeruste entfaltet wurden – verschiedene thematisch konkretisierte Erweiterungen bezuglich der vermittels jener Grundgeruste vorgestellten Begrifflichkeiten versammelt. Diese Erweiterungen wurden von uns unter den Dimensionen Selbst, Welt und die Anderen abstrahiert. Damit soll auf die Verwobenheit der drei Dimensionen als Elemente eines Bildungsraums Reise innerhalb der unten angesprochenen thematischen Bereiche verwiesen werden.
Archive | 2012
Franziska Krämer; Marcus Haase
Diese Arbeit widmet sich der empirischen Erforschung von Zusammenhangen zwischen Bildung und Reisen. Dass analytische Auseinandersetzungen mit Reisephanomenen und noch viel mehr deren programmatische, dem jeweiligen Zeitgeist folgende Auf- und Ausarbeitungen sowie die auf Vermittlung zielende Zuschneidung von Phanomenen und Gegenstanden, die dem Reisenden geplanterweise unterwegs begegnen, keine spezifisch neuen oder gar modernen padagogischen Impulse sind, offenbart ein Blick zuruck in die Geschichte des Reisens. Ohne unseren Blick durch die Konzentration auf institutionalisierte Arten der Bildungsreise einengen zu lassen, suchen wir das in den Reisephanomenen der menschheits- beziehungsweise kulturgeschichtlichen Epochen der Hominisation bis zur Moderne zu entdeckende Padagogische – auch, um uns im Hinblick auf Phanomene von Reisen und Bildung gewissermasen „aus der bewustlosen Gebundenheit an das eigene Zeitalter [zu befreien]“ (Jaspers 2008: 75). Dazu betrachten wir in Streifzugen prahistorische Mobilitat sowie antike, mittelalterliche und neuzeitliche Praktiken, die Bildung und Reisen verknupfen.
Archive | 2012
Franziska Krämer; Marcus Haase
Die anhand der unterschiedlichen Moventia der Reise entstandene Auswahl der Gegenstande lasst sich als ein durch individuelle Praferenzen und Problematiken sowie situative Gegebenheiten gepragter Bestandteil der Aneignungsgegenstande bezeichnen. Infolge der dem Work&Travel eigenen Reiseprogrammatik (vgl. Kapitel 2) sind Arbeitserfahrungen allerdings eher weniger diesem Bestandteil zuzurechnen. Das Arbeiten gehort – wie der Programmtitel ‚Work&Travel’ eindeutig erkennen lasst – gewissermasen von vornherein zur Reise. Die Formen des Arbeitens, sowie die hintergrundigen Orientierungen hingegen variieren. Deshalb soll im Folgenden Arbeit als Aspekt von Selbst, Welt und Anderen hinsichtlich der basalen Orientierungen sowie der Relevanz der Erfahrungen fur Bildungs- und Entfremdungsprozesse betrachtet werden.
Archive | 2012
Franziska Krämer; Marcus Haase
Bereits in der Sichtung des empirischen Materials, spaterhin in der Rekonstruktion der Bildungsprozessstruktur stellte sich heraus, dass die Reisende wahrend ihres WorkT genauer gesagt wenden wir uns hier auch unter entfremdungstheoretischen Gesichtspunkten Kompensationstechniken und Bewaltigungsstrategien von Allein-/Einsamsein zu, die als Technik des Vermeidens und Strategie des Aussetzens auszudifferenzieren sind. Bereits in der – nun schon an verschiedenen Stellen erwahnten – Exploration zu dieser Arbeit konnte ein Vermeiden und Intendieren von Alleinsein nachvollzogen werden, was in gewisser Hinsicht den Fokus der vorliegenden Arbeit lenkte.
Archive | 2012
Franziska Krämer; Marcus Haase
Bemuht man einmal mehr die Metapher raumgebender und raumnehmender Strukturen, dann findet man diese nicht nur in der Reise als Untersuchungsgegenstand, sondern immer auch schon in der spezifischen Perspektive auf den Gegenstand der Untersuchung selbst. Nicht nur der ex- wie implizite Bezug auf Theorietraditionen restringiert diese Perspektive(n), in unserem Fall lenkte zusatzlich eine explorative Vorstudie den Blick auf Work&Travel und seine Spezifika. So kamen wir zu dem Schluss, Work&Travel prasentiere sich als temporar konkretisiertes, das heist als verwirklichtes Resultat standiger Suchbewegungen nach individuellen Lebensentwurfen. Dabei schien es, als wirke sich Work&Travel uber diese zeitliche Abgeschlossenheit der Reise hinaus aus, insofern einerseits in dieser Zeitspanne stillgelegte (berufliche) Qualifizierungen nachgeholt werden mussten, andererseits diese Reise als Qualifikation inszeniert und damit legitimiert wurde.
Archive | 2012
Franziska Krämer; Marcus Haase
Als vorlaufiger Abschluss dieser Arbeit ist es uns mit diesem Kapitel ein Anliegen, das methodisch-methodologische ‚Rustzeug’ zumindest ansatzweise aufzuzeigen sowie die zur Anwendung gelangte Forschungspraxis offenzulegen und einer kritischen Wurdigung zuzufuhren. Der letzten Zielstellung besonders verpflichtet, erachten wir einerseits die Diskussion um die Eignung von Erhebungsinstrument und Auswertemethode zur Bearbeitung des Erkenntnisinteresses als wesentliche Abschnitte dieses Kapitels, andererseits gilt unser Augenmerk nicht weniger der Rekonstruktion und Reflexion der Forschungspraxis (14.3). Da diese Uberlegungen jedoch nicht losgelost von ihren jeweiligen Bezugsrahmen angestellt werden konnen und sollen, gilt es, sich zunachst der methodischen und methodologischen Grundlagen des narrativen Interviews als Erhebungsinstrument (14.1) sowie der dokumentarischen Methode (14.2) als Auswertungspraxis zu vergewissern.