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Dive into the research topics where Gerhard Preyer is active.

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Featured researches published by Gerhard Preyer.


Archive | 2012

Die soziale Situation

Gerhard Preyer

Wenn wir von dem Nadelohrtheorem ausgehen, dann fuhrt uns das zu einem grundlegenden Thema der soziologischen Theorie und Forschung. Die Differenzierung sozialer Systeme, die wir auf der Problemstufenordnung systematisieren, ist auf einfache Interaktionssysteme verwiesen, durch die sich gesellschaftliche Kommunikation und ihre Beobachtung reproduziert. Insofern setzt jede Kommunikation eine Definition der Situation von Seiten der Teilnehmer voraus. Vom Blickwinkel der einfachen Interaktionssysteme aus differenziert sich die gesellschaftliche Kommunikation in einen Vorder- und einen Hintergrund. Der Hintergrund ist die gesellschaftliche Unbestimmtheit, die sich aus der Perspektive des einfachen Interaktionssystems in selektiv ausgegrenzte System-System-Beziehungen differenziert. Es gehort zur soziologischen Normalwissenschaft, dass die Erkenntnis einer sozialen Situation von ihrer Definition abhangig ist. Die Teilnehmer an den einfachen Interaktionssystemen konnen ihre Kommunikation nur beginnen, gestalten, beenden und fortfuhren, wenn von ihnen eine gemeinsam geteilte Definition der Situation vorgenommen wird.


Revista Mexicana de Ciencias Políticas y Sociales | 2016

Una interpretación de la globalización: un giro en la teoría sociológica

Gerhard Preyer

Los estudiosos de la globalizacion y de los programas de investigacion sobre las multiples modernidades (Shmuel N. Eisenstadt) han llevado a cabo ciertos giros en la teoria sociologica desde los anos noventa. Los estudios sobre America Latina, Asia oriental y Japon, sobre el fundamentalismo islamico y el terrorismo, han hecho evidente que la via de la institucionalizacion de la modernizacion occidental no es el modelo de modernizacion establecido por la globalizacion. El resultado de esta investigacion sobre la globalizacion es que la resistematizacion de un “tercer programa de investigacion sobre las multiples modernidades” de los diferentes tipos de modernizacion van de la mano con la globalizacion y la glocalizacion y que impactan en los subsistemas de comunicacion social. En este trabajo se analizan las diversas perspectivas sobre la globalizacion que provienen de los campos teoricos que enfatizan tanto la heterogeneidad como la homogeneidad del proceso; se enfoca en los estudios de la globalidad y el fin del reclamo universalizante de la globalizacion occidental y, por ultimo, se analizan tanto las multiples modernidades como un rasgo de la evolucion socioestructural asi como los componentes de la modernidad para, de alli, aterrizar en el tercer programa de investigacion y las consecuencias teoricas de la nueva version de la teoria de la modernizacion.


Archive | 2012

Die Unzulänglichkeit der Kommunikation

Gerhard Preyer

Untersuchen wir das soziale Universum als System, so ist davon auszugehen, dass es eine grenzerhaltende Entitat ist. Den sozialen Systemen kommt ein besonderer erkenntnistheoretischer und ontologischer Status zu, da sie nur durch die Kommunikation ihrer Mitglieder existieren. Sie sind keine Teil der Umwelt. Ihre Differenzierung von ihrer Umwelt geht mit Strukturen einher. Sie sind durch die Entscheidung uber Mitgliedschaft und Kommunikation strukturiert. Ohne Kommunikation gabe es kein soziales Universum. Dabei ist davon auszugehen, dass die Zuschreibung auf das System als Kommunikation (Handlung) und die Zuschreibung auf die Umwelt als Erleben einzustufen ist. Vor dem Hintergrund der Systemtheorie ist der Kommunikationsbegriff neu zu fassen und in die Problemstufenordnung einzuordnen. Dazu mochte ich einen Hinweis geben, da sich jedes soziale System nur durch Kommunikation als ein zeitliches Ereignis reproduzieren kann und alle in dem sozialen Universum auftretenden Probleme nur durch die Entscheidung uber Kommunikation oder Nicht-Kommunikation zu losen sind. Dabei stellt sich das grundsatzliche Problem der Gestaltung ihrer Anschlussrationalitat. Diesbezuglich konnen die Mitglieder sozialer Systeme nicht aus ihnen und den systemtypischen Kommunikationen heraustreten.


Archive | 2012

Die sozialen Erwartungen

Gerhard Preyer

Unter der Voraussetzung funktionaler Differenzierung ist die gesellschaftliche Kommunikation nicht durch soziale Normen vorreguliert. Die sozialen Erwartungen ubernehmen in den Kommunikationssystemen eine besondere Funktion. Soziale Normen sind Erwartungen und Erwartungserwartungen, die unter den Mitgliedern sozialer Systeme als Rollenspieler gelten. Sie sind deshalb ein Strukturbestandteil sozialer Systeme. Erwartungen konnen enttauscht und erfullt werden. „Eine Erwartung steht immer im Kontext der Erwartung ihrer Enttauschung, wie stark oder schwach dieses Moment im Einzelfall auch ausgepragt sein mag, und damit, weil man nicht nicht erwarten kann, im Kontext ihres Austausches gegen eine andere Erwartung. Eine Erwartung ist eine Struktur auf dem Sprung, aber immerhin eine Struktur. Sie bestimmt sich selbst im Unterschied zu ihrer moglichen Enttauschung, nutzt jedoch die Enttauschung nicht etwa dazu, gar nicht mehr zu erwarten, sondern dazu etwas anderes zu erwarten, inklusive der Moglichkeit, nichts zu erwarten.“ Die Erwartung ist somit auf den Enttauschungsfall bezogen. Die Enttauschung gehort zur Erwartungsbefolgung (-erfullung). Sie setzt die kognitive Orientierung und das damit einhergehende Lernen frei. Die Erwartungserwartungen sind Verhaltensregularitaten der Mitglieder sozialer Systeme, durch die die Anschlussrationalitat von Kommunikationen geregelt ist, die strenger oder schwacher kongruent gesetzt sein konnen.Dabei wird von den Teilnehmern an den Kommunikationssystemen ein gemeinsam geteiltes Wissen unterstellt.


Archive | 2012

Michael Tomasellos Irrtum

Gerhard Preyer

M. Tomasello fuhrt am Max-Planck-Institut fur evolutionare Anthropologie Leipzig das Forschungsprogramm durch, die evolutionare Genese der Kommunikation und der Sprache zu rekonstruieren.Nach seinem Ansatz ist fur die menschliche Phylogenese die Entstehung der kooperativen Kommunikation ein grundlegender Vorgang. Ziel und Anspruch der Untersuchung ist es, den Differenzkorridor zwischen dem Zeichensystem von Schimpansen und den menschlichen Kommunikationen sowie den illokutiv und propositional differenzierten Sprachen zu systematisieren. Sprachtheoretisch steht Tomasello in der Tradition des Bedeutungsnominalismus von H. Grice, J. Bennett, H. Clark, D. Sperber und D. Wilson, S. Levinson. Fur die Analyse von Kooperationen stutzt er sich auf die Untersuchungen zur kollektiven Intentionalitat seit den 1990er Jahren (Tuomela, Searle, Gilbert, Bratman). Die Erklarungsstrategie der Emergenz von signifikanten Symbolen aus Kommunikationen steht in der Tradition von Mead, deren Untersuchung er durch Wittgensteins Bedeutungstheorie in seinen Philosophischen Untersuchungen erganzt. Das Forschungsprogramm der Analyse der sozial-kognitiven Grundbegriffe ist durch Habermas motiviert.


Archive | 2012

Die soziale Rolle

Gerhard Preyer

Eine Rolle ist ein Pergament auf dem etwas niedergeschrieben wurde. Dieses Pergament dient der Mitteilung von Informationen. Es kann gelesen, transportiert, gestohlen, vernichtet und versteckt werden. Das Pergament ist ein Informationstrager, das die Verbreitung von Informationen multipliziert. Dieses Mitteilungsmedium hat Adressaten und Leser, die auch als Sprecher gegenuber anderen auftreten konnen. Das gerollte Pergament wird aufgerollt, gelesen, vorgelesen oder weitergereicht. Wir sprechen aber auch in der Vorfuhrung von Schauspielen und Opern von den Rollen der Darsteller. Sie spielen eine andere Person, ohne diese andere Person zu sein. Sie spielen ihre Rolle aber nicht nur fur sich allein, sondern vor einem Publikum. Dieses Rollenspiel kann gekonnt, misslungen und unprofessionell sein. Die beiden Beispiele geben uns einen Hinweis auf die Eigenschaften der sozialen Rollen. Das soziale Universum ist durch Rollen und ein Rollenset bestimmt, die gespielt werden, deren Ausubung wir wahrnehmen und bewerten, mit dem wir auch in Konflikt geraten und die uns personlich unter Stress versetzen konnen. Insofern werden wir, wie es Goffman ausdruckt, von Rollen erfasst. Diese Rollen sind nicht angeboren, sondern wir werden in sie sozialisiert. Jedes Rollenset und das Rollenspiel haben aber ihrerseits nicht-soziale Voraussetzungen. Das ist trivial und wird von keinem Soziologen bestritten. Von Soziologen wird das Rollenset derart gefasst, dass es ein Bundel von Rollenbeziehungen ist, die von den Mitgliedern der sozialen Systeme durch ihren sozialen Status auszufullen sind. Das betrifft die Anordnung der Beziehung zwischen Rolle und Status.


Archive | 2012

Die Einordnung in die Problemstufenordnung

Gerhard Preyer

Die Typisierung sozialer Systeme auf der Problemstufenordnung Gesellschaft, Organisation und Interaktion ist unter dem Gesichtspunkt der Regulierung der Mitgliedschaftsbedingung angeordnet. Die Innovation der Systemtheorie besteht darin, dass aus ihrer Sicht das einfache Interaktionssystem nicht mehr das Modell der Analyse des Gesellschaftssystems sein kann, da es nicht die Eigenprobleme eines komplexen Gesellschaftssystems zu erfassen vermag. Die Differenzierung zwischen Gesellschaft, Organisation und Interaktion darf ihrerseits nicht mit der System-Umwelt-Relation verwechselt werden, da jede Interaktion als ein Kommunikationssystem Gesellschaft reproduziert. Interaktionen sind Episoden der gesellschaftlichen Kommunikation. Das Interaktionssystem lasst sich auf der Problemstufenordnung genau angeben und abgrenzen, da es durch die Anwesenheit der Kommunikationsteilnehmer bestimmt ist. Die Anordnung der Problemstufenordnung ist derart vorzunehmen, dass der Blickwinkel vom Standpunkt der Umwelt aus einzunehmen ist. Aus dem Blickwinkel des einfachen Interaktionssystems ist eine Differenzordnung einzurichten, welche ihrerseits die Umweltbezuge auszugrenzen hat. Es findet somit immer eine selektive Schliesung der Kommunikation der einfachen Interaktionssysteme statt. Gesellschaft ist eine selbstsubstitutive Ordnung. Fur sie gibt es kein funktionales Aquivalent. Sie ist ein Problembezug fur die Fortfuhrung von Kommunikationen und die Erhaltung von Mitgliedschaft, da sie eine selbstregulative Ordnung ist, die den Bereich der erreichbaren Kommunikationen absteckt. Sofern Gesellschaft als ein System gefasst wird – als Gesellschaftssystem – umfasst Gesellschaft alle sozialen Bereiche. Es ist die Umwelt der differenzierten sozialen Systeme. Auf der Problemstufenordnung wird in dem Ebenengefalle Gesellschaft, Organisation, Interaktion die Reduktion von Komplexitat als Kommunikation und die Ausschaltung von Kontingenz als Entscheidung ausgewiesen. Sofern Kommunikation nicht risikoreich vollzogen wird und Entscheidungen verbindlich sind, wird die Ordnungsleistung auf der Problemebene formale Organisation sichergestellt. Die hohere Ordnung dieser Problemebene besteht darin, dass die Regelung der Kommunikation durch Amter und Stellen gewahrleistet ist. Die formale Organisation der gesellschaftlichen Kommunikation ist das tragende Prinzip der Verbindung von Handlungen. Die Anordnung der Problemebene der einfachen Interaktion unter Anwesenden ist sowie die Anordnung der Problemebene Organisation von dem Blickwinkel der sozialen Umwelt aus vorzunehmen. Daran erkennen wir, dass ein Verweisungszusammenhang zwischen den Problemebenen vorliegt. Er betrifft aber nicht nur die Problemebene Organisation, sondern auch das Gesellschaftssystem und seine Differenzierung.


Archive | 2012

Gesellschaft und einfache Interaktionssysteme

Gerhard Preyer

Die Problemstufenordnung als eine Typik sozialer Systeme wird von ihrem Umweltbezug aus angeordnet. Die Blickrichtung kann dabei je nach Forschungsgegenstand von oben, der Welt aus oder von unten, den einfachen Interaktionssystemen ausgehen. Der Ausgang fur die Systematik ist die allgemeine Theorie sozialer Systeme als einer Mitgliedschaftssoziologie. Sie gibt eine Antwort auf die Morphogenese sozialer Systeme. Die systemtheoretische Version der Mitgliedschaftssoziologie besagt, dass jedes soziale Ereignis durch seinen Umweltbezug als die Unterscheidung zwischen Mitglied und Nicht-Mitglied und die Operationalisierung der Teilnahmebedingung an den Kommunikationen bestimmt ist. Das lost die Selbstbeobachtung sozialer Systeme aus. Soziale Systeme kann es nur durch ihre Selbstbeobachtung und ihre Selbstirritation geben. Gesellschaft hat kein Wesen, sondern sie besteht nur in einer erfolgreichen kommunikativen Operation in der Zeit, somit in einer Kommunikationsepisode, die einen Anfang, ein Ende und einen moglichen Fortgang hat. Jede Kommunikation hat ihre Anschlussrationalitat durch die Entscheidung uber Kommunikation und Nichtkommunikation herzustellen.


Archive | 2012

Der soziale Status

Gerhard Preyer

Die Funktion des sozialen Status ist, vergleichbar der der sozialen Rolle, analytisch zu fassen. Der soziale Status (-position) ist die Gesamtheit zugeschriebener Wertschatzungen eines Mitglieds eines sozialen Systems und die damit einhergehenden Bewertungen (Prestige). Das ist dadurch begrundet, da sich durch funktionale Differenzierung die Statusordnung der Gesellschaft verandert und sich eine gesamtgesellschaftliche Sozialhierarchie auflost, welche die Gesellschaft in der Gesellschaft reprasentiert. Insofern sollten wir den Statusbegriff allgemeiner fassen und nicht durch die stratifikatorische Differenzierung als eine Rangordnung von Statuspositionen am Beispiel von Kaste und Stand bestimmen. Das heist aber nicht, dass Statusordnungen verschwinden. Im Gegenteil, in dem Ausmas, in dem sich die Kommunikationen ausweiten, bedarf es einer Statussymbolik, die eine gegenseitige Einschatzung der Kommunikationsteilnehmer erlaubt, die sich als Fremde gegenubertreten. Die weit verbreiteten Fragen bei Kontaktaufnahmen nach dem Beruf, dem Studium, Wohnort und Vorlieben sind dafur ein guter Beleg.


Archive | 2012

Die Anwesenheit als Mitgliedschaftsbedingung

Gerhard Preyer

Die Definition der Situation und ihre Systematisierung durch einen Beobachter werden in der empirischen Forschung uber mehrere Systeme operationalisiert. Dabei ist immer die Umweltdifferenz im Blick zu behalten und die innere Schliesung des sozialen Systems durch die entsprechenden Kommunikationen und der Qualifikationen der Teilnahmebedingungen. Sofern wir vom Nadelohrtheorem ausgehen, so vollzieht gesellschaftliche Kommunikation ihre Selbstreferenz durch einfache (elementare) Interaktionssysteme, die besondere Innen-Ausen-Differenzierungen zu stabilisieren hat. Gehen wir von der Neufassung des Kommunikationsbegriffs aus, so sind Information, Absicht, Mitteilung, Ausdruck des Leibes, des Verstehens und die Gestaltung der Anschlussrationalitat unter der Voraussetzung der gegenseitigen Wahrnehmung und der Anwesenheit von dem Kommunikationssystem zu absorbieren. Dabei kommt es fur dieses soziale System zu fur es typische Storungen. Angesprochen ist dabei ihre systemtypische Interaktionsbedingung der Anwesenheit.

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