Hartmut Rosa
Schiller International University
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Featured researches published by Hartmut Rosa.
Theory, Culture & Society | 2017
Hartmut Rosa; Klaus Dörre; Stephan Lessenich
The paper starts by identifying dynamic stabilization as a defining feature of modern societies. This term refers to the fact that such a society requires (material) growth, (technological) augmentation and high rates of (cultural) innovation in order to reproduce its structure and to preserve the socioeconomic and political status quo. The subsequent sections explore the mechanisms and consequences of this mode of social reproduction, proceeding in three steps. First, three key aspects or ‘motors’ of dynamization are identified, namely the mechanisms of (socio-economic) appropriation, (socio-cultural) acceleration and (socio-political) activation. In the second step, we argue that this ‘Triple-A-Mode’ of dynamic stabilization necessarily entails a logic of incessant escalation which eventually threatens to undermine itself, leading to a multifaceted process of destabilization. Unmistakable signs of this can be seen in the current financial, democratic, ecological and psychosocial crises. The third and last part briefly and very preliminarily sketches out the possible contours of a ‘post-growth’ society which could move beyond the current mode of dynamic stabilization.
Archive | 2017
Hartmut Rosa
This essay focuses on the debate between Nancy Fraser and Axel Honneth, and, more specifically, on whether social critique should focus on the resources for a good life (redistribution) or on the quality of social relationships (recognition) – or on both. In particular, Rosa argues that social criticism should focus on relationships indeed, but not just on social ones. The concept of resonance that he proposes is also crucial. If the process of appropriation (through participation) fails, we end up in states of alienation. And, as Fraser’s work suggests, under capitalist and patriarchal conditions, there is a high risk of this due to social acceleration, competition, and inequality.
Archive | 2014
Hartmut Rosa; Stephan Lessenich; Margrit Kennedy; Theo Waigel
Waigel: Die Schlagzeile druckt genau die ambivalente und auch in sich widerspruchliche Haltung der Deutschen aus. Es geht uns in der Tat gut. Es geht uns besser als den anderen, es geht uns besser als den Nachbarn. Wenn Sie heute die Nachricht einer bekannten Tageszeitung verfolgen, dann heist es auf einer Seite, dass ein Institut festgestellt hat, wie arm die Menschen in Spanien dran sind. Und ein paar Seiten zuvor lesen Sie, dass die Deutsche Bundesbank einen Bericht herausgegeben hat, in dem es heist, dass die Spanier wesentlich reicher sind als die Deutschen. Und zu allem Uberfluss die Italiener ebenso. In der gleichen Zeitung lesen Sie auf der ersten Seite weiter: » Grose Angst wegen Zypern «, » Zypern-Krise konnte auf Griechenland durchschlagen und das ganze Euro-System in Gefahr bringen «. Keine guten Nachrichten also. Aber fur Deutschland heist es in vielen statistischen Bewertungen: Noch viel Schatten in Europa, aber viel Licht in Deutschland, Deutschland wieder an der Spitze, Deutschland in den letzten Jahren mit dem besten Wachstum, Deutschland heuer immerhin noch mit 0,3 Prozent mehr als im letzten Jahr. Also insgesamt sehr positive Nachrichten.
Archive | 2014
Hartmut Rosa; Stephan Lessenich; Margrit Kennedy; Theo Waigel
Kennedy: Im Jahr 1982 – ich war damals Leiterin der Forschungsabteilung Okologie und Energie in der internationalen Bauausstellung – habe ich begriffen dass ein unuberbruckbarer Widerspruch zwischen Okologie und Okonomie besteht. Stadtokologie war damals ein noch vollig unbekanntes Thema und deswegen habe ich im In- und Ausland viele Vortrage uber unsere okologischen Projekte gehalten. Wir hatten in der Bauausstellung relativ viel Geld und konnten spannende Modellprojekte verwirklichen, aber uberall, wo ich hinkam, sagte jemand nach meinen Vortragen: » Das ist alles schon und gut, was Sie machen, aber das rechnet sich nicht. « Erst nach einiger Zeit habe ich begriffen, was damit gemeint war: Unsere Vorschlage, wie man beispielsweise Wasser, Abfalle und Energie spart oder die Stadt begrunt, waren meistens etwas teurer als der damalige Standard.
Archive | 2014
Hartmut Rosa; Stephan Lessenich; Margrit Kennedy; Theo Waigel
Es ist das Alleinstellungsmerkmal des modernen Kapitalismus seit der industriellen Revolution, dass er sich, anders als andere historische Gesellschaftsformationen, immerfort andert. Neue Techniken und Technologien, die Umorganisation des Produktionsprozesses, neue Methoden der Kommunikation, der Zirkulation sind verantwortlich fur das hohe Wachstum der Produktivitat und fur den diversifizierten Wohlstand der Nationen und daher auch fur neue Lebensweisen oder die Moden. Daher wird der Kapitalismus als eine auserordentlich dynamische Produktionsweise im Katechismus aller kapitalistischen Religionen gepriesen. Anderungen mussen ihm gar nicht erst angedient werden, sie sind in der DNA des Kapitals eingeschrieben.
Archive | 2008
Hartmut Rosa
Im System einer kapitalistischen Wirtschaft werden Wachstum und soziale Beschleunigung zu einem unentrinnbaren, in die materialen Strukturen der Gesellschaft eingelassenen Sachzwang.1 Durch die Auflosung des traditionellen, mehr oder weniger naturwuchsigen Zusammenhangs von Produktion und Bedurfnisbefriedigung im Zuge der Umstellung des Wirtschaftens auf die Kapitalverwertungslogik bzw. die Mehrwertproduktion — d.h. durch die Ablosung der Produktion fur den (traditionell bestimmten) Bedarf durch die „Produktion fur die Produktion“2 — wird eine Dynamik in Gang gesetzt, welche alle Schranken einer bedarfsdeckenden Wirtschaftsform uberwindet. Sie lasst die Steigerung von Produktion und Produktivitat und mithin das Streben nach Zeitvorsprungen und Zeiteffizienz zu unausweichlichen Systemimperativen einer sich verselbstandigenden Produktion werden, welche die entsprechenden Bedurfnisse gleichsam mitproduziert. Diese strukturbildende und kulturpragende Steigerungsdynamik des Wirtschaftens liegt, wie ich im Folgenden darlegen mochte, als einheitliches Prinzip nicht nur den vielfaltigen historischen und kulturellen Erscheinungsformen des Kapitalismus zugrunde, sondern sie ist daruber hinaus auch verantwortlich fur die, Phasenwechsel kapitalistischen Produzierens, also etwa fur den ubergang vom Fruhkapitalismus zum Industriekapitalismus und weiter zum Fordismus und schlieslich zum Postfordismus.
Archive | 2009
Klaus Dörre; Stephan Lessenich; Hartmut Rosa; Thomas Barth
Archive | 2015
Klaus Dörre; Stephan Lessenich; Hartmut Rosa; Jan-Peter Herrmann; Loren Balhorn
Archive | 2014
Hartmut Rosa; Stephan Lessenich; Margrit Kennedy; Theo Waigel