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Featured researches published by Irena D. Ebert.


Archive | 2016

Einstellungen gegenüber Frauen und Männern

Melanie C. Steffens; Irena D. Ebert

Die Sozialpsychologie definiert Einstellungen als Bewertungen von Menschen oder Objekten. Geschlechtereinstellungen bezeichnen somit positive oder negative Bewertungen von Frauen und Mannern. Einstellungen reichen von spontanen Reaktionen der Zu- bzw. Abneigung bis hin zu komplexeren Uberzeugungen. Aufgrund ihrer bedeutenden Rolle bei der Vorhersage menschlichen Verhaltens stellen Einstellungen ein zentrales Konstrukt der Sozialpsychologie dar. Beschaftigt man sich mit der wissenschaftlichen Literatur zum Thema Geschlechtereinstellungen, so stost man schnell auf ein vielfach berichtetes Muster, demzufolge Einstellungen gegenuber Frauen im Allgemeinen deutlich positiver ausfallen als Einstellungen gegenuber Mannern. In einer bekannten Arbeit fanden beispielsweise Eagly und Mladinic dass sowohl mannliche als auch weibliche Teilnehmende positivere Einstellungen und Stereotype gegenuber Frauen als gegenuber Mannern bekundeten. Dieses Muster konnte darauf zuruckgefuhrt werden, dass Frauen ein ausgepragter Gemeinschaftssinn zugeschrieben wurde. Hierzu zahlen positive Eigenschaften wie Hilfsbereitschaft, Warme, Freundlichkeit oder Einfuhlungsvermogen. Daher ist in diesem Zusammenhang in der Literatur auch vom „women-are-wonderful“-Effekt die Rede.


Archive | 2016

Auswirkungen von Vorbildern

Melanie C. Steffens; Irena D. Ebert

Wir beginnen den Abschnitt uber Vorbilder mit dem Thema Mentoring. Laut Blickle und Mitarbeitenden handelt es sich hierbei um ein professionelles 1:1-Verhaltnis zwischen einer erfahreneren und einer weniger erfahrenen Person mit dem Ziel, die Entwicklung der weniger fortgeschrittenen Person zu fordern. Mentoring hangt mit vielen Leistungsindikatoren positiv zusammen (z. B. Einkommen, Beforderungen). Frauen geben zuweilen einen groseren Bedarf an Mentoring an als Manner. Dabei besteht das grundsatzliche Dilemma, dass einerseits nur Mentorinnen als gleichgeschlechtliche Vorbilder fur Frauen dienen konnen und ihnen relevante Erfahrungen als Frau in mannlich gepragten Organisationskulturen weitergeben konnen. Andererseits hat sich gezeigt, dass Beziehungen mit mannlichen Mentoren einen bedeutsameren Beitrag zu spaterem beruflichen Erfolg leisten. Vermutlich liegt dies an der zentraleren Rolle von Mannern in gegenwartigen Unternehmen und Netzwerken. Manner dagegen konnen mit einem mannlichen Mentor von beiden Aspekten gleichzeitig profitieren: Er dient sowohl als Vorbild als auch als zentraler Netzwerker.


Archive | 2016

Auswirkungen von Stereotypen auf eigenes Verhalten

Melanie C. Steffens; Irena D. Ebert

Selbst wenn man anerkennt, dass Stereotype Einfluss darauf nehmen, wie wir andere Menschen wahrnehmen (siehe Kap. 3), ist es schwerer zu akzeptieren, dass die Stereotype der Gruppen, denen wir angehoren, unser eigenes Verhalten beeinflussen. Dennoch ist dies der Fall, wie im vorliegenden Kapitel gezeigt wird. In unserer Gesellschaft, in der das Geschlecht eine der auffalligsten sozialen Kategorien darstellt, in die Personen weitgehend automatisch „sortiert“ werden (siehe Abschnitt 2.3 zur Geschlechterkategorisierung), beginnen Kinder fruh, diese Kategorie zu nutzen, um Erfahrungen und Wahrnehmungen zu organisieren. Speziell in Situationen, in denen eine Geschlechtergruppe die Minderheit bildet, wird diese Kategorie sehr zuganglich (d. h. salient): Bei einem Gruppenbild fallt die einzige Frau unter Mannern sofort auf. Die sozialen Gruppen, denen Menschen angehoren und mit denen sie sich identifizieren, bilden einen wichtigen Teil ihrer Identitat. Man sieht sich selbst als zugehorig zu diesen Gruppen, unterteilt andere in Mitglieder der Eigengruppe und der Fremdgruppe (d. h. der Manner, wenn Sie eine Frau sind) und hat eine hohe Bereitschaft, sich im Einklang mit dem Bild, das man von dieser Gruppe hat, zu verhalten. Beispielsweise konnten Sie sich in einem Kontext, in dem Sie sich als Fuhrungskraft sehen, bemuhen, serios zu erscheinen, da das Ihrem Bild von Fuhrungskraften und daher in diesem Moment Ihrem Selbstbild entspricht. Auf dem Sportplatz, auf dem ein anderer Teil Ihrer Identitat gefragt ist, spielt ein serioses Auftreten hingegen eine nachgeordnete Rolle und Sie werden sich vermutlich darum bemuhen, andere Ihrer Eigenschaften zu verkorpern (z. B. mit vollem korperlichen Einsatz fur Ihr Team zu kampfen). Madchen oder Junge, Frau oder Mann zu sein, ist in unserer Gesellschaft eine zentrale soziale Identitat – anders als bei Sport-Teams kann man die Gruppe auch nicht einfach verlassen. Wahrend Geschlecht insgesamt eine saliente Kategorie ist, unterscheiden sich Menschen jedoch in ihrer Bereitschaft, Geschlecht als Organisationsgrundlage fur ihr Handeln und Erleben zu nutzen. Beispielsweise wurde nur bei denjenigen Frauen, die stark mit ihrem Geschlecht identifiziert waren, ein Zusammenhang zwischen ihren impliziten Geschlechterstereotypen bezuglich Natur- und Geisteswissenschaften und ihren Karriereplanen gefunden. Je starkere Stereotype sie besasen, dass Naturwissenschaften Mannerfacher und Geisteswissenschaften Frauenfacher sind, umso eher wollten sie selbst Geisteswissenschaften und nicht Naturwissenschaften studieren.


Archive | 2016

Elternschaft und berufsbezogene Eindrucksbildung

Melanie C. Steffens; Irena D. Ebert

Neben den allgemeinen Belastungen von Frauen und den widerspruchlichen Aufgaben in Beruf und Familie, die Frauen miteinander zu vereinbaren versuchen (siehe Kap. 7 uber soziale Rollen), hat Elternschaft auch Auswirkungen darauf, wie Frauen von anderen wahrgenommen werden. Mutter verkorpern den Kern des Frauseins. Was bedeutet dies fur die Karrieren von Frauen (und Mannern), die Kinder haben? Einige Experimente untersuchten dies hauptsachlich mithilfe des Goldberg-Paradigmas (siehe Kap. 4): Unterschiedliche Versuchsteilnehmende erhielten schriftlich Informationen uber Frauen und Manner, die entweder Kinder hatten oder kinderlos waren, und beurteilten diese hinsichtlich der vermuteten Kompetenz, des Engagements am Arbeitsplatz und weiterer Dimensionen. Wie die Experimente zeigten, hat Elternschaft sowohl fur Frauen als auch fur Manner in vielerlei Hinsicht negative Auswirkungen bezuglich ihrer Wahrnehmung im Berufsleben. Zum Beispiel wurden Mutter wie Vater als weniger engagiert bei ihrer Arbeit und als weniger durchsetzungsfahig und kompetent im Vergleich zu kinderlosen Bewerbenden oder „idealen Berufstatigen“ wahrgenommen. Daruber hinaus erhielten sowohl Mutter als auch Vater weniger Empfehlungen fur Einsatze im Ausland, wenn die Beurteilenden die Information erhalten hatten, dass die einzuschatzende Person Elternzeit genommen hatte. Eine Stichprobe berufstatiger Frauen nahm vollzeitarbeitende Elternteile als karriereorientierter und weniger familienorientiert als teilzeitarbeitende Elternteile wahr. In ahnlicher Weise erschienen berufstatige Elternteile weniger warm als nicht berufstatige Elternteile.


Archive | 2016

Auswirkungen von Stereotypen auf Urteile über andere

Melanie C. Steffens; Irena D. Ebert

Ein aktueller philippinischer Werbespot zeigt Fuhrungskrafte in unterschiedlichen Situationen – in einer Teamsitzung, beim Vortrag, spat abends allein im Buro. Wahrend hierbei eine mannliche Fuhrungskraft als der Chef wahrgenommen wird, erscheint eine weibliche Fuhrungskraft als herrschsuchtig. Wo er uberzeugend wirkt, wird sie als penetrant wahrgenommen. Wenn er Uberstunden macht, gilt er als engagiert, wahrend sie egoistisch erscheint (unser Dank gilt Laurie Rudman fur den Hinweis auf diesen Werbespot). Die Botschaft ist: Wenn Frauen und Manner dasselbe tun, wird ihr Verhalten dennoch unterschiedlich interpretiert. Die oben vorgestellten Geschlechterstereotype hatten somit nachhaltige Konsequenzen dafur, wie individuelle Frauen und Manner „gesehen“ werden.


Journal of Experimental Social Psychology | 2009

How to like yourself better, or chocolate less: Changing implicit attitudes with one IAT task

Irena D. Ebert; Melanie C. Steffens; Rul von Stülpnagel; Petra Jelenec


Sex Roles | 2014

Warm, but Maybe Not So Competent?—Contemporary Implicit Stereotypes of Women and Men in Germany

Irena D. Ebert; Melanie C. Steffens; Alexandra Kroth


Psychology Science | 2009

Feminization of Management Leads to Backlash against Agentic Applicants: Lack of Social Skills, Not Gender, Determines Low Hireability Judgments in a Student Sample

Melanie C. Steffens; Janette C. Schult; Irena D. Ebert


Archives of Sexual Behavior | 2015

Ironic Effects of Sexual Minority Group Membership: Are Lesbians Less Susceptible to Invoking Negative Female Stereotypes than Heterosexual Women?

Claudia Niedlich; Melanie C. Steffens; Jacqueline Krause; Elisabeth Settke; Irena D. Ebert


Psychology & Marketing | 2011

Does Cue competition reduce conditioned liking of brands and products

Eva Walther; Irena D. Ebert; Katrin Meinerling

Collaboration


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Melanie C. Steffens

University of Koblenz and Landau

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Claudia Niedlich

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