Johannes Binotto
University of Zurich
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Featured researches published by Johannes Binotto.
Archive | 2018
Johannes Binotto
Der Film von Arthur Penn aus dem Jahr 1962 erzahlt die auf ihrer Autobiographie beruhende Geschichte der 1880 geborenen Helen Keller, die in fruhester Kindheit ihr Seh- und Horvermogen verlor und trotz ihrer Behinderung so gut Lesen und sich auszudrucken lernte, dass sie einen Hochschulabschluss erlangte. Penns Film inszeniert die brutale Gewalt der Hauslehrerin Anne Sullivan wie ein Erweckungsdrama. An einem drastischen Beispiel zeigt der Text mit Bezug auf Lacan die Gewaltformigkeit jeglicher Einfuhrung in Sprache. Und er pladiert daruberhinaus dafur, dass es zwar beim Sprachlernen um die Anerkennung und Durchsetzung von Regeln geht, dieses sich aber bei Weitem nicht darin erschopft, sondern der Personen bedarf, die fur das Kind etwas wollen, auch auf riskante Weise.
Archive | 2016
Johannes Binotto
Angelehnt an Gilles Deleuzes Projekt einer Bastardisierung innerhalb der Philosophiegeschichte skizziert der vorliegende Beitrag eine Medienphilosophie der Bastardisierung anhand des Bastardgenres des Melodrams. Insbesondere der melodramatische Roman Peyton Place und seine diversen, transmedialen Wiedergeburten erweist sich so als Schauplatz einer komplexen Selbstreflexion, in welcher die verschiedenen Medien nicht zuletzt auch ihre eigene, ungewisse un illegitime Genealogie zur Diskussion stellen.
Binotto, Johannes (2015). Die gesprungene Wahrheit. Jacques Lacan, Delmer Daves und das Happy End. In: Ritzer, Ivo. Classical Hollywood und kontinentale Philosophie. Wiesbaden: Springer VS, 113-132. | 2015
Johannes Binotto
Cinephile Ambition des Beitrages ist es, Delmer Daves als ambitionierten Film-Philosoph anzuerkennen, dessen Bild-Denken auf derselben Komplexitatsstufe steht wie die komplexe psychoanalytische Theorie von Jacques Lacan. Dazu aber werden Daves’ Filme von Binotto nicht etwa – wie in einer konventionellen deduktiven Analyse – theoretisch unterfuttert, stattdessen geht es dem Autor vielmehr umgekehrt darum, wie Daves‘ Arbeiten auf unbewusste, d. h. besonders produktive Weise an Lacans theoretischen Uberlegungen arbeiten, sie mithin gar weiter denken und radikalisieren. Speziell Daves’ Rekurs auf das konventionalisierte Happy End des klassischen Hollywood steht dabei im Fokus der Betrachtung: nicht als naive Losung einer krisenhaften Konstellation, sondern als dialektische Aufhebung unlosbarer Konflikte.
Binotto, Johannes. Bilder schiessen. Über Sergio Leone. In: Neue Zürcher Zeitung, 31 March 2014, p.17. | 2014
Johannes Binotto
Experimentalkino im Gewand des Genrefilms: Gerade einmal eine Handvoll Filme hat Sergio Leone gedreht und damit doch das Kino revolutioniert.
Binotto, Johannes. Nichts dahinter. «The Real Eighties» – Amerikanisches Kino 1980–89 im Filmpodium Zürich. In: NZZ, 145, 26 June 2013, p.19. | 2013
Johannes Binotto
Mit der Reihe «The Real Eighties» raumt das Filmpodium auf mit dem schlechten Ruf, den das amerikanische Kino der Achtziger geniesst. Vielmehr zeigt sich: Gerade in der Oberflachen-Besessenheit dieser Dekade kommt Abgrundiges zum Vorschein.
Binotto, Johannes. Ästhetik des Verderbens. In: Neue Zürcher Zeitung, 21 September 2011, p.21. | 2011
Johannes Binotto
Das Zurcher Filmpodium widmet im Oktober und November dem italienischen Regisseur Luchino Visconti eine nahezu luckenlose Retrospektive: Gelegenheit, sich schon jetzt zu freuen auf die bildgewaltigen Melodramen des grossen Kino-Astheten.
Binotto, Johannes (2011). Che vuoi? Mafia und die Hysterie der Männer. In: Läubli, M; Sahli, S. Männlichkeiten denken. Aktuelle Perspektiven der kulturwissenschaftlichen Masculinity Studies. Bielefeld: Transcript, 285-302. | 2011
Johannes Binotto
1925, in einem Brief an seine Patientin, Kollegin und Übersetzerin Marie Bonaparte zieht der siebzigjährige Sigmund Freud eine bemerkenswerte Bilanz, was seine langjährige Beschäftigung mit den Neurotikerinnen betrifft. So schreibt er: „Die große Frage, die nie beantwortet worden ist und die ich trotz dreißig Jahre langem Forschen in der weiblichen Seele nie habe beantworten können, ist die: ‚Was will das Weib?‘“ Die aufwändige Erforschung der Hysterie resultiert also für Freud nicht in einem gesicherten Wissen, sondern in einer Frage, auf die der Analytiker keine Antwort bereit hat. Somit zeugt es von einiger Ironie, dass ausgerechnet diese Briefstelle zu einem von Freuds berühmtesten Aussprüchen avancieren sollte. Drückt sich in dem Genuss, den uns dieses Aperçu bis heute verschafft, nicht eine hämische Schadenfreude darüber aus, dass Freud statt eines Triumphs das Versagen der Psychoanalyse hat verzeichnen müssen? Was aber, wenn Freuds
Archive | 2017
Andri Gerber; Johannes Binotto
Binotto, Johannes; Pfister, Michael (2015). Totalität und Unendlichkeit. Ein Dialog über die Fernsehserie. In: Knellessen, Olaf; Schiesser, Giaco; Strassberg, Daniel. Serialität : Wissenschaften, Künste, Medien. Wien: Turia + Kant, 53-67. | 2015
Johannes Binotto; Michael Pfister
Binotto, Johannes. Schwankende Seele. Das Schiff als Film und umgekehrt. In: Programmheft Kino Xenix, June 2015, p.1-4. | 2015
Johannes Binotto