Julia Dahlvik
Austrian Academy of Sciences
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Publication
Featured researches published by Julia Dahlvik.
Urban Research & Practice | 2018
Myrte Hoekstra; Julia Dahlvik
Urban policies are increasingly localized, stressing the role of neighbourhood social contacts in generating cohesion and citizen participation. Studies on ‘everyday’ multiculturalism also emphasize the neighbourhood as a meaningful place for encounters. However, there remains a lack of understanding of how specific contexts condition encounters with difference. We compare two European neighbourhoods that provide different contexts for participation: Amsterdam and Vienna. We ask how residents experience local spaces of encounter and how this influences their experience of the neighbourhood. We find a mismatch between the aims of local policies and the experiences of residents, who also value more superficial contacts.
ISR-Forschungsberichte | 2017
Julia Dahlvik; Yvonne Franz; Myrte Hoekstra; Josef Kohlbacher
In unserer Studie kann Mitverantwortlichkeit einerseits so verstanden werden, dass BewohnerInnen und PraktikerInnen zusammenarbeiten (wie in Wien) oder dass die Stadtverwaltung die Verantwortlichkeit, im Besonderen fur die Instandhaltung des Wohnumfelds, an die BewohnerInnen delegiert (dies ist in Amsterdam der Fall). In unseren Interviews wurde Mitverantwortlichkeit oft verstanden als die Verantwortlichkeit jedes/-r Bewohners/-in fur ein friedliches Zusammenleben, fur das Wohnumfeld als solches und seine Entwicklung. In Amsterdam beeinflusst die Teilnahme an Initiativen die Mitverantwortlichkeit auf vielerlei Weise. Erstens, indem lokale Initiativen marginalisierten BewohnerInnen informelle Hilfestellungen zukommen lassen, zweitens indem TeilnehmerInnen aktiv in Planungs- und Organisationsaktivitaten einbezogen werden, was zeigt, dass diese sich verantwortlich fur die Reputation und die kunftige Entwicklung des Wohnviertels fuhlen, und drittens als Reaktion auf Institutionen (Bezirksverwaltungsbehorde, Wohnungsgenossenschaften), die ihre Pflichten gegenuber den BewohnerInnen vernachlassigen. Fur Wien zeigt sich, dass die Uberfuhrung von aktiver Beteiligung in Mitverantwortung eine komplexe Aufgabe darstellt. Zwar wird letztere von den meisten Interviewten als wichtig angesehen, es besteht jedoch ein Defizit an Eigenverantwortlichkeit und der Uberzeugung von der eigenen Fahigkeit, Veranderungen bewirken zu konnen. Die Wiener Fallstudien spiegeln die Effekte eines historisch gewachsenen Verhaltens innerhalb stabiler sozialstaatlicher Strukturen wider. Zum Zweck der Forderung der Mitverantwortlichkeit ist die Fokussierung auf Ahnlichkeiten zwischen und gemeinsame Interessen verschiedener Gruppen unerlasslich. Die BewohnerInnen sollen in langfristige Entscheidungsprozesse und Planungen eingebunden werden, was oft komplexe Ablaufe erfordert. Eine langfristige Vision und Finanzierungssicherheit stellen unerlassliche Voraussetzungen fur die Forderung von Mitverantwortung dar.
ISR-Forschungsberichte | 2017
Julia Dahlvik; Yvonne Franz; Myrte Hoekstra; Josef Kohlbacher
Die in Wien analysierten Initiativen weisen deutliche Unterschiede hinsichtlich ihrer Typisierung und des Designs auf. Das Sample umfasst Tow-down-, Bottom-upund hybride Initiativen, die sich entweder an alle BewohnerInnen oder an bestimmte Zielgruppen richten. Unsere Untersuchungen zeigen, dass die Intensitat und die Dauer bezuglich der von den Initiativen initiierten interethnischen Kontakte stark variieren. Das Wiener Beispiel weist darauf hin, dass die untersuchten Top-down-Initiativen die TeilnehmerInnen zwar mit Bildungs- und Wohnungsmarktinstitutionen verknupfen, diese jedoch haufig weniger Gelegenheit zu Interaktionen mit MitbewohnerInnen im Viertel allgemein und fur interethnische Kontakte im Besonderen bieten. Bottom-up- Aktivitaten kombinieren beide Aspekte, da sie uber deren soziale Funktionen hinaus auch den niederschwelligen Zugang zu ReprasentantInnen der osterreichischen Mehrheitsgesellschaft bieten. Es ist daher entscheidend, dass die OrganisatorInnen und die lokalen institutionellen Akteure dem Faktum Beachtung schenken, wie die Struktur ihrer Initiativen beeinflusst, wer daran teilnimmt. Des Weiteren sollten sie unterschiedliche Anreize bieten, um auch soziale Gruppen und vor allem jene mit Migrationshintergrund, die sich derzeit nicht angesprochen fuhlen oder an einer Teilnahme nicht interessiert sind, starker in bestehende Initiativen einzubinden.
ISR-Forschungsberichte | 2017
Julia Dahlvik; Yvonne Franz; Myrte Hoekstra; Josef Kohlbacher
Das letzte vorliegende Kapitel widmet sich einer speziellen, aber dafur umso innovativeren Thematik. Es werden, ausgehend von der seit Mitte der 2000er-Jahre auch die Sozialwissenschaften stimulierenden Living-Lab-Konzeption, die Effekte von Urban Living Labs und „ungeplanter“ Begegnungsraume auf interethnische Kontakte untersucht. Die Analyse basiert methodisch auf halbstrukturierten Interviews und teilnehmenden Beobachtungen in drei Urban Living Labs in Wien, namlich dem Nachbarschaftszentrum in Gumpendorf, dem Nachbarschaftsraum „Herbststrase 15“ sowie dem Urban-Gardening-Projekt „Matznergarten“ im 14. Wiener Gemeindebezirk. Es wird untersucht, ob und in welcher Weise sich interethnische Begegnungen in den drei Living Labs unterscheiden von anderen institutionalisierten Raumen und welche Konsequenzen dies fur die BewohnerInnen und die politischen Entscheidungstrager hat. In der vorliegenden Untersuchung bildete eine Konzeption des Social Urban Living Labs mit ausgepragten Elementen der Kokreation, die auf einem explorativen Umfeld basiert, den Ansatzpunkt. Die komparative Analyse zeigt, dass der Erfolg einer Initiative vor allem abhangt von der Zahl ihrer TeilnehmerInnen, ihrer Kontinuitat und dem Grad interethnischer Begegnung. Nur in relativ wenigen Initiativen kann wirklich eine Durchmischung von nichtosterreichischen und osterreichischen TeilnehmerInnen beobachtet werden. Dies hangt mit inkludierenden beziehungsweise exkludierenden Effekten der untersuchten Masnahmen zusammen, wobei die Ausschliesungsmechanismen keineswegs nur ethnisch, sondern auch soziookonomisch zu verstehen sind. Als Ergebnis ist festzuhalten, dass Kontext und Design einer Initiative sowie deren Grad der Institutionalisierung die Art der Begegnung und somit auch die Erfahrungen der BewohnerInnen mit ihrem Wohnumfeld beeinflussen. TeilnehmerInnen an Initiativen versuchen haufig, eine Balance zu finden zwischen Behaglichkeit und Informalitat einerseits sowie Inklusivitat und Offenheit andererseits. Es ist daher moglich, dass ein und dieselbe Initiative bei unterschiedlichen Personen sowohl ein Gefuhl der Zugehorigkeit als auch Gefuhle der Exklusion erzeugt. Die Resultate der vergleichenden Untersuchung zeigen, dass TeilnehmerInnen nicht notwendigerweise auf der Suche nach sehr engen Sozialkontakten sind. Es ist daher wichtig, die Rolle fliesender und unverbindlicher sozialer Interaktionen hervorzuheben und diese entsprechend zu fordern. BewohnerInnen bevorzugen haufig oberflachliche Begegnungen und die personlichen Motivationen fur die Teilnahme an Initiativen finden sich nicht selten in dem Versuch, personliche Lebensumstande zu verbessern. Differenzierte Bedurfnisse von Zielgruppen sind vor allem hinsichtlich der Inklusivitat bzw. Exklusivitat von Masnahmen und Aktivitaten zu berucksichtigen, wobei der Typus von Initiativen ebenfalls eine erhebliche Rolle spielt. Bottom-up-Initativen sind eher geeignet Mitverantwortlichkeit und letztlich lokale Teilhabe zu fordern. Urban Living Labs sind in der Lage mehr interethnische Sozialkontakte zu fordern, solange kokreative Settings von Rahmenbedingungen zwischen InitiatorInnen, BewohnerInnen und ForscherInnen gewahrleistet sind. Kokreation ist ein wichtiges Ergebnis interethnischer Begegnungen in Living Labs, welches die Offenheit der InitiatorInnen voraussetzt, die Bedufnisse und Forschungsinteressen entsprechend einzubinden und aufeinander abzustimmen. In diesem Fall kann Forschung also auch als ein Korrektiv fur Integrationspolitiken dienen, welche eigentlich auf Inklusion gerichtet sind, jedoch unintendierte Exklusionsmechanismen beinhalten.
ISR-Forschungsberichte | 2017
Julia Dahlvik; Yvonne Franz; Myrte Hoekstra; Josef Kohlbacher
ISR-Forschungsberichte | 2017
Julia Dahlvik; Yvonne Franz; Myrte Hoekstra; Josef Kohlbacher
ISR-Forschungsberichte | 2017
Julia Dahlvik; Yvonne Franz; Myrte Hoekstra; Josef Kohlbacher
ISR-Forschungsberichte | 2017
Julia Dahlvik; Yvonne Franz; Myrte Hoekstra; Josef Kohlbacher
ISR-Forschungsberichte | 2017
Julia Dahlvik; Yvonne Franz; Myrte Hoekstra; Josef Kohlbacher
ISR-Forschungsberichte | 2017
Julia Dahlvik; Yvonne Franz; Myrte Hoekstra; Josef Kohlbacher