Jürgen Miethke
Heidelberg University
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Publication
Featured researches published by Jürgen Miethke.
The Eighteenth Century | 2002
Paul W. Knoll; William J. Courtenay; Jürgen Miethke; David B. Priest
Introduction Part One German Students and German Studies Study Abroad: German Students at bologna, Paris, and oxford in the Fourteenth Century William J. Courtenay On Recruitment in German Universities from the Fourteenth to Sixteenth Centuries Rainer C. Schwinges University Scholars in German Cities during the Late Middle Ages: Employment, Recruitment, and Support Klaus Wriedt Ritual and the Creation of Social Knowledge: The Opening Celebrations of Medeival German Universities Frank Rexroth Part Two University Careers in Italy and France Studia as Royal Offices: Mediterranean Universities of Medieval Europe Darleen Pryds Learned Jurists and their Profit for society-Some Aspects of the Development of Legal Studies at Italian and German Universities in the Late Middle Ages Helmut G. Walther Merit Ranking and Career Patterns: The Parisian Faculty of theology in the Late Middle Ages Thomas Sullivan, O.S.B. Part Three PreUniversity Schooling and Schoolmasters A Profession but not a Career? Schoolmasters and the Artes in Late Medieval Europe Martin Kintzinger Education, Economy, and Clerical Mobility in Late EMdieval Northern England J. Hoeppner Moran Cruz Part Four The Uses of University Learning and Writing Practical Intentions of Scholasticism: The Exmaple of Political Theory Jurgen Miethke List of Contributrs Indices
Historische Zeitschrift | 1990
Jürgen Miethke
W E N N die Eule der Minerva wirklich erst bei Einbruch der Dämmerung ihren Flug beginnt, so überrascht es nicht, daß uns heute die Kultur der Schrift und Schriftlichkeit in unerhörter Weise fraglich wird. Die neuen Medien der Informationsvermittlung, die neuen Möglichkeiten der Informationsverarbeitung bringen, wie wir täglich erfahren können, altgewohnte Traditionen der Behandlung von Texten wenn nicht an ein Ende, so doch zur Verwandlung. Neue Formen des Umgangs verdrängen überkommene Verhaltensweisen. Aus Erfahrung scheinbar gesicherte Chancen unserer kulturellen Überlieferung werden zugunsten anderer Instrumente beiseitegestellt: Der Kopierautomat hat längst das Exzerpt an den Rand gerückt, und der Computer hat auch in den Geisteswissenschaften, dort also, wo seine Rechenkapazitäten nicht unmittelbar zum Einsatz gebracht werden können, Zettelkästen und Konzeptmappen weitgehend abgelöst. Daß sich in den letzten Jahrzehnten auch die Fragen des schriftlich niedergelegten Textes, seiner Überlieferung, seiner Verbreitung, seiner Entstehungsbedingungen und Wirkungen in neuer Dringlichkeit in verschiedenen Wissenschaften stellten, ist demnach kein Zufall. Linguistische, ästhetische, literaturwissenschaftliche, soziologische, ethnologische und selbstverständlich auch historische Bemühungen gelten dem, was Schrift und Schriftlichkeit be-
Revista De Ciencia Politica | 2004
Jürgen Miethke
Resumen es: El articulo intenta realizar un breve analisis sobre la teoria politica de Ockham, enfocado en algunos conceptos centrales de su obra: Violencia indebid...
Archive | 1999
Jürgen Miethke
Einen Streit der Fakultaten hat es seit den Zeiten ihrer Entstehung gegeben. Das Juristen und Mediziner Reichtumer scheffelten, wahrend Theologen und Artisten dabei abseits stehen musten, daran rieben sich bereits haufig zitierte Verse des 12. Jahrhunderts: Die Klage der weniger gut Weggekommenen gegen die scientiae lucrativae hat also eine lange Tradition.2 Neben solchen sozialen Spannungen, die auf unterschiedliche wirtschaftliche Aussichten zuruckzufuhren sind, fehlen naturlich auch moralische Vorwurfe nicht. Der Magister, der „Meister“ oder „Lehrer“, der in Ockhams Dialogus ein enzyklopadisches Panorama von Ansichten und Argumenten uber den Streit der Franziskaner mit dem Papst Johannes XXII. und seine Hintergrunde3 vor dem Discipulus, seinem Schuler und Junger, entfaltet, schreibt ganz am Anfang des Textes, noch im ersten Buch: „Vor allem aber must du wissen, das masgebliche Theologen der heutigen Zeit die Kanonisten als verstandnislos, anmasend, halsbrecherisch in ihrer Methode, in die Irre fuhrend und Lugner, Verbreiter von Spitzfindigkeiten und Dummkopfe einschatzen und sie [freilich nur in ihrem Herzen und offenbar nicht im offentlichen Disput, jm] herzlich verachten, weil sie glauben, das sie den wahren Sinn der Heiligen Canones nicht kennen.“4
Archive | 1990
Jürgen Miethke
„Will man (...) das Allgemeine des Hergangs und das Individuelle seiner Ursprunge eindrucklich miteinander verbinden, so bleibt nur ubrig, eine Art Gratwanderung durch das Gebirge anzutreten und von einem der hohen Gipfel zum anderen hinuberzustreben, wobei dann uberall auch Seitenblicke auf nicht besuchte Berge und Taler moglich sind“. Mit diesem beruhmten Bild hat Friedrich Meinecke in der Einleitung zu seinem Historismus-Buch (1936: 6) die Methode seiner geistesgeschichtlichen Untersuchungen zusammenfassend beschrieben. Auch die Herausgeber dieses Bandes scheinen diesem Vorgehen zuzuneigen, wenn wir den Weg von Thukydides uber Ockham zu den Reformatoren des 16., den amerikanischen Autoren des 18. Jahrhunderts und den Utopisten der jungeren Neuzeit durchmessen wollen, und damit nicht nur die Gipfel eines in sich geschlossenen Gebirgsmassivs durch eine Gratwanderung miteinander zu verbinden versuchen, sondern geradezu mit einem Helikopter von einem Massiv zum anderen eilen. Immerhin sollen wir nach Auskunft des Programms in den Gebirgen landen, die Berge sollen nicht allein in der Perspektive eines Satellitenphotos erkundet werden, sondern einzelne Gipfel sollen je fur sich exploriert, in ihrer Gestalt aufgenommen, in ihrer Struktur abgetastet, in ihrer Wirkung eingeschatzt werden, gleichsam exemplarisch fur das Gebirge, dem sie angehoren.
Archive | 2017
Jürgen Miethke
Gab es bereits im Mittelalter den modernen Staat? Genauer gefragt: Verstand man damals unter einer Herrschaftsorganisation etwas dem heutigen ,Staat‘ Ahnliches? Im fur die jungere deutsche Mediavistik reprasentativen Lexikon des Mittelalters stellt der erste Satz des zentralen Artikels „Staat“ lapidar fest: „Die klassische Antike hat dem Mittelalter mit dem Wort ‚status‘ […] keine Bezeichnung fur Gemeinwesen, St aat oder beherrschtes Territorium uberliefert.“. Es fehlte offenbar nicht allein der Begriff, Historiker streiten seit langem daruber, ob bzw. ab wann im Mittelalter ein „Staat“ hatte gedacht werden konnen, dessen Wirklichkeit und Funktionen dem Verstandnis mittelalterlicher Menschen angemessen gewesen ware.
Archive | 2017
Jürgen Miethke
(auch: Guilemus de Occam, William of Ockham) – Fruher Eintritt in den Franziskanerorden; Studium in Oxford; Kommentierung der Bibel und 1317–1319 der Sentenzen des Petrus Lombardus; unterrichtete moglicherweise ab 1321 am Londoner Ordensstudium Philosophie; 1324 Anklage in Avignon wegen Haresieverdachts; 1328 Bruch mit dem Papst wegen des Armutsstreits; Flucht an den Hof Kaiser Ludwigs; politische Schriften; eventuell an der Pest gestorben; einer der bedeutendsten Denker des Mittelalters; trug mit seiner kritischen Revision traditioneller Positionen erheblich zum Fortschritt der Philosophie bei.
Vorträge und Forschungen | 2015
Jürgen Miethke
Ursprünglich war vom Veranstalter dieser Tagung1) an mich die Frage gestellt worden, ob ich hier einige Aspekte der Theorien über »Das Kaisertum als supranationale integrative Größe im Spätmittelalter« vortragen wolle, und damit gewissermaßen das Kaiserkonzept als deutsches Kontrastprogramm zur Integration und »Verstaatung« der nationalen Königreiche Westeuropas vorstellen könne. Es hätte, wäre an dieser Planung festgehalten worden, vor allem um den rex imperator in regno suo, bzw. um den imperator rex in regno suo gehen müssen, darüber hinaus aber auch um kaiserliche Vorrechte und Ehrenprädikate, um die Rechte des Herrschers und ihre praktische Wahrnehmung innerhalb und außerhalb der Grenzen des mittelalterlichen Römischen Reiches sowie um den Universalismus der Kaiservorstellung und den Partikularismus der werdenden Staatlichkeit in den spätmittelalterlichen regna. Somit wäre es auch darum gegangen, die kaiserlichen Chancen im Spätmittelalter zwischen Hausmachtinteressen, deutschen Problemen und den Zwängen einer internationalen europäischen Politik näher zu bestimmen. Von den zu behandelnden Autoren hatte ich vor allem an Lupold von Bebenburg gedacht, dessen Tractatus de iuribus regni et imperii bei den Monumenta Germaniae Historica nun in wirklich absehbarer Zeit erscheinen soll2). Von Lupold jedoch wird heute nicht die Rede sein, da der
Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Kanonistische Abteilung | 2011
Jürgen Miethke
Uneinigkeit und Streit zwischen Theologen und Kanonisten mittelalterlicher Universitäten waren häufig seit der Begründung der mittelalterlichen Universität. Ein Ausschnitt dieser geradezu ewigen Kontroverse wird hier betrachtet, die Kritik Wilhelms von Ockham gegen die Anmaßungen kanonistischer Experten in politiktheoretischen Fragen. In seiner Polemik gegen Papst Johannes XXII., seines Zeichens ein Kanonist und der kanonistischen Rechtswissenschaft in seinen theoretischen Anschauungen verpflichtet, trug Ockham eine Reihe von Argumenten vor, die hier als Beispiel interfakultärer Polemik des 14. Jahrhunderts vorgestellt werden. Dabei griff Ockham zurück auf eine hochgradig aristotelisch geprägte Wissenschaftslehre, die ihm Distanz gegenüber juristischen Argumentationsmustern verschaffte, wie sie das bereits bei Theologen der Hochscholastik getan hatte. Zugleich ermöglichte ihm dieses Vorgehen eine scharfe Kritik an Papst Johannes XXII. selbst, der mit theologischen Perspektiven kaum vertraut war und während seines Pontifikats eine ganze Reihe von Theologen darunter Ockham selbst einer Lehrzensur unterworfen hatte. Ockhams Polemik belegt aber auch eine besondere Qualität professionellen theologischen Selbstbewusstseins gegenüber den anderen Wissenschaftsdisziplinen.
Archive | 2008
Jürgen Miethke
Dass sich die Gelehrten der scholastischen Universitat des Mittelalters geradezu auf Aristoteles sturzten, ihn unermudlich lasen, auslegten, interpretierten und auf ihre eigene Welt zu ihrer Orientierung anwandten, das ist allgemein bekannt. Wir wollen hier nicht die Grunde dafur erfragen und uns schon gar nicht mit globalen Pauschalantworten zufrieden geben, die etwa auf die Moglichkeit abheben, sich in der engen Welt des Mittelalters mit den Problemen der jeweils eigenen Lebenswirklichkeit zu beschaftigen, ohne sich mit den Einspruchen der Kirche und der Theologie auseinandersetzen zu mussen, sondern allein mit den Argumenten vernunftiger Uberlegung auskommen zu durfen. Gewiss konnte dies eine grose Attraktivitat entfalten. Aber es ist nur schwer zu messen und — auser in einzelnen Stosseufzern — ganz selten zu belegen. Darum richtet sich unsere Frage bescheidener allein darauf, welche Abwandlungen die Rezeption der politischen Philosophie des Aristoteles im Spatmittelalter fur die antiken Gedanken bedeutet hat.