Karl-Heinz Sauer

Verhalten nichtmetallischer Gefügebestandteile der Stähle beim Erhitzen in Wasserstoff

Die technologischen Eigenschaften der Stahle werden durch ausgeschiedene Carbide, Oxide, Nitride und Sulfide beeinflust. Daher ist besonders fur die metallurgische Forschung die Kenntnis der in den Stahlen vorliegenden nichtmetallischen Phasen von Bedeutung. Fur die Analyse elektrolytisch oder chemisch freigelegter Gefugebestandteile sind zahlreiche Bestimmungs- und Trennverfahren entwickelt worden, die sich zum Teil bewahrt haben und im Betrieb Anwendung finden. Diese Verfahren werden durch metallographische und rontgenographische Untersuchungen erganzt. In den letzten Jahren wurde verschiedentlich uber gunstige Ergebnisse berichtet, die man bei der Untersuchung der Stickstoffabbindung in aluminiumberuhigten Stahlen durch Heisextraktion mit Wasserstoff erhalten hat. Damit stellte sich die Frage, ob dieses Heisextraktionsverfahren auch zur Bestimmung anderer Phasen geeignet ist.

Über die Möglichkeit der chemischen Isolierung von Carbiden

Die Verfahren zur chemischen Isolierung von Carbiden durch Losen der Stahle in Sauren sind bereits uber hundert Jahre alt. Allerdings gelang es damit praktisch nie, diese Gefugebestandteile auch nur annahernd quantitativ freizulegen. So war die elektrolytische Isolierungsmethode, womit man die Carbide im allgemeinen vollstandig und unzersetzt erhalten kann, ein entscheidender Fortschritt; die Anwendung der chemischen Methoden wurde dadurch vollig verdrangt.