Kurt Fischer
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Featured researches published by Kurt Fischer.
Archive | 1987
Kurt Fischer
„Kommunikation“ ist die „soziale Interaktion zwischen mindestens zwei Information produzierenden bzw. rezipierenden Partnern“. Anders ausgedruckt, bedeutet „kommunizieren“ das Austauschen von Nachrichten oder Informationen, wobei sich auch dieser Begriff einer Definition entzieht, die alle Anwendungsbereiche und Inhalte einschliest. Ebenso sagt die klassische Erklarung, nach der „Information“ weder unter Energie noch unter Materie einzuordnen ist, nichts aus uber das Wesen der Information. In der Regel kommunizieren wir mit der Absicht, beim Empfanger eine „Veranderung seines Wissensstandes“ zu bewirken. Dies braucht nicht immer einer qualitativen Bereicherung gleichzukommen; denn wir sind auch Empfanger von Fehlinformationen oder das Ziel von Indoktrinationen.
Archive | 1987
Kurt Fischer
Zum Verstandnis der „Mensch-zu-Mensch-Kommunikation“ gehen wir von der personlichen Begegnung als der ursprunglichsten, unmittelbarsten und naturlichsten Form der Verstandigung aus. Das komplexe Feld zwischenmenschlicher Kommunikation soll aber nicht mit den Mitteln der Wahrnehmungsphysiologie, der Linguistik oder Soziologie analysiert, sondern aus der Sicht des blosen Teilnehmers eines kunftigen Breitband-Telekommunikationssystems verstanden werden. Vor allem haben wir uns zu fragen nach den bei einer Begegnung bewust oder auch unbewust eingesetzten Signalen zur Informationsubermittlung und deren Effektivitat, den Wissensstand oder das Sozialverhalten des Empfangers in der beabsichtigten Weise zu beeinflussen. Aus der Szene eines bilateralen Gesprachs folgt unmittelbar, das verbale wie auch nichtverbale Signale verwendet werden. Zusatzliche informative Aufschlusse uber Inhalt und Stimmung dieser als „soziale Interaktion“ bezeichneten Kommunikationssituation vermitteln die dabei gewahlte Gruppierung der Partner wie auch deren Kleidung.
Archive | 1987
Kurt Fischer
Wollen wir die Kommunikation uber die naturliche Reichweite unserer Sinnesorgane soweit wie nur irgend moglich ausdehnen, bedarf es zusatzlicher technischer Einrichtungen zur Ubermittlung der bislang nur lokal nutzbaren verbalen und nichtverbalen Signale.
Archive | 1987
Kurt Fischer
Nach den bild- und terminalspezifischen Erlauterungen und Uberlegungen nunmehr die netztechnischen Aspekte der Bildkommunikation, also die Netztopologie sowie die vermittlungs- und ubertragungstechnischen Funktionen.
Archive | 1987
Kurt Fischer
Nach den Uberlegungen zu den Bitraten der Bildubertragung gilt es nun, das Endgerat zu besprechen, also die dem Teilnehmer unmittelbar zugeordnete Systemkomponente. Ein Endgerat oder Terminal ist die Einstiegstelle oder „Benutzungsoberflache“ eines Kommunikationsnetzes. Mit ihm verschafft man sich Zugang zum Bildkommunikationssystem mit seinen dialogorientierten Kommunikationsformen, seinen interaktiven Informationsabrufdiensten und seiner vielfach nur distributiven Nutzung. Aus dieser Fulle von Kommunikationsformen, zu denen auch das Diensteangebot der Schmalbandtechnik zahlt, resultiert zwangslaufig die „Multifunktionalitat“: Das heist, der Teilnehmer soll und mus die verschiedenen Kommunikationsformen mit einem einzigen Gerat ausfuhren konnen.
Archive | 1987
Kurt Fischer
Nach dem Skizzieren des Instrumentariums eines vermittelten Bildkommunikationssystems nunmehr die Uberlegungen zu dessen Nutzungsaspekten. Ausgehend von den drei Kategorien der Nutzung — Bewegtbilddialog, interaktiver Informationsabruf und Verteilen im Rahmen der Massenkommunikation —, sind vor allem die einzelnen Dialogformen mit ihren Moglichkeiten und Alternativen, aber auch ihren Grenzen und Gefahrdungspotentialen zu bewerten. Letztlich sind sie es, die den Schritt zur Breitbandkommunikation erzwingen, ihn also auch zu rechtfertigen haben.
Archive | 1987
Kurt Fischer
Nach dem Faktor Information seien nun noch kursorisch mogliche Auswirkungen der Bildkommunikation auf unsere Wirtschafts- und Gesellschaftsstrukturen vor Augen gefuhrt. Als Paradebeispiel das World-Trade-Center in New York, ein unubersehbares Wahrzeichen der Skyline von Manhattan, zugleich auch eindrucksvolles Symbol der Konzentration wirtschaftlicher und administrativer Aktivitat: Inwieweit aber diese „Kathedrale des Kommerzes“ unverzichtbar ist fur einen effizienten und rationellen Burobetrieb oder letztlich nur der Demonstration von Macht und Grose, Einflus und Prestige dienen soll, sei dahingestellt. Rational jedenfalls ist eine solche Zusammenballung von Baukorpern und Menschen nur noch schwerlich zu begrunden. Anscheinend ist sie Ausdruck eines Glaubens an die unbegrenzten Moglichkeiten der Neuen Welt oder an Superlative, deren unser Erdball immer mehr aufweist!
Archive | 1987
Kurt Fischer
Kommunikationssysteme unterliegen einem stetigen Entwicklungsprozes, der zum Ziel hat, die Leistungsmerkmale zu vermehren und die ubertragungs-, vermittlungs- und verkehrstechnische Dienstgute zu erhohen. Gefordert werden diese an sich nur modifizierenden Entwicklungen durch neue technologische Errungenschaften, aber auch aufgrund teil-nehmer- oder betriebsbezogener Erfordernisse. Dabei bestimmen die finanziellen Aufwendungen fur einen neuen Entwicklungsschritt letztlich das Ausmas und den Zeitpunkt des Eingriffs in ein bestehendes Kommunikationssystem. Von vornherein verbieten sich hierbei irgendwelche Zugestandnisse an nur modische Erscheinungen. Trotz aller Fortschritte bleibt die zuletzt auf die personliche Begegnung bezogene kritische Wertung der vorhandenen Systeme naturlich bestehen. Es gilt nun, die wichtigsten erkennbaren Entwicklungstendenzen, soweit sie Inhalte und Architektur der Kommunikationssysteme der nachsten Dekaden bestimmen, zu umreisen und zu begrunden. Zum besseren Verstandnis seien aber zuvor noch die entscheidenden Entwicklungsschritte des letzten Jahrzehnts, soweit sie sich auf die Vermittlungs- und Ubertragungstechnik beziehen, in Erinnerung gebracht.
Archive | 1987
Kurt Fischer
Jedes Kommunikationssystem last sich, wie im Bild dargestellt, abstrahieren in die Quellen und Senken von Information, einen Ubertragungskanal fur den Transport der Information und einen gemeinsamen Zeichenvorrat fur die beteiligten Partner. Der Zeichenvorrat setzt sich im allgemeinen aus einer endlichen Anzahl von geordneten Elementen eines Alphabets, von Ziffern und auch bildhaften Elementen und Formen zusammen. Auf diesen Vorrat von Zeichenelementen, der zum Teil angeboren ist, zum uberwiegenden Teil jedoch erlernt werden mus, greifen sowohl der sendende als auch der empfangene Kommunikationspartner zu. Existiert kein gemeinsamer interpretierbarer Zeichenvorrat, so scheidet naturlich eine unmittelbare Verstandigung aus, es sei denn, ein Dritter, der beide individuellen Zeichenrepertoires kennt, sorgt fur eine entsprechende gegenseitige Ubersetzung.
Archive | 1987
Kurt Fischer
Die visuelle Informationsdarstellung und -ubermittlung gewinnt angesichts der wachsenden Komplexitat wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und technischer Zusammenhange immer mehr an Bedeutung. Bebilderte Tageszeitungen und Journale, Fachbucher, Prospekte, Flipcharts, Over-head-Folien, Dias, Bewegtbildszenen und vieles mehr sind aus unseren beruflichen, privaten und schulischen Aktivitaten nicht mehr wegzudenken. Die Fulle an Bildmaterial hat ein Ausmas angenommen wie nie zuvor, und das erklart, das man unsere Zeit sogar ein „visuelles Zeitalter“ nennt. Wenn man solch eine Bezeichnung auch fur uberzogen halten mag, so ist das Bild, d. h. die Illustration, doch Ausdruck unserer Zeit geworden. Ohne Zweifel ist die Visualisierung von Informationsinhalten inzwischen ein wesentlicher Faktor des Dialogs und der informationsbe-schaffenden Tatigkeiten geworden.