Ludwig Meyer

Die Epithelsgranulationen der Arachnoidea

| l ch beabsichtige in Folgendem die Beschreibung einer pathologischen Neubildung an der Arachnoidea mitzutheilen, welche meines Wissens bisher nicht beachtet ist, obgleich sie nach meinen bisherigen Erfahrungen vielleicht ebenso h~iufig als die ihr,viillig analogen Bildungen an den Ventrikelwandungen, die sogenannten Ependymgranulationen vorkommt. Mit dieser Bemerkung will ich zugleich yon vorn herein jeden Gedanken entfernt wissen, als Rige hier eine Verwechselung mit den Bindegewebszotten der Arachnoidea vor, den bekannten Pacchionischen Granulationen, deren kleinste noch welt griJsser sind, als die bestentwickelten Epithelsgranulationen. Wer auch nur einmal zur Beobachtung letzterer gekommen ist, wird sie sofort als besondere, yon jenen g~inzlich differente Bildungen erkennen.

Ueber die Bedeutung der Pacchionischen Granulationen

D i e neueren Beobachter , welche das Vorkommen der Pacehionisehen Granulationen innerhalb des Gewebes der Dura mater erwlihnen, gehen fast s~immtlich yon der hnschauung aus, dass jene Gebilde nicht an oder in der Dura mater entstanden, sondern yon dem Sichelrande des Gehirns in das an jenen Stellen ~iusserst maschige Gewebe jener Membran hineingewachsen se ien*) . I)ieser Ansehauung gegentiber hat L u s c h k a allein, gestiitzt auf die Annahme eines geschlossenen Arachnoidealsackes, dessen parietales Blatt durch die innerste Schicht der Dura mater dargestel l t .wird, die selbststandige Existenz der Pacchionischen Granulationen der Dura mater nachzuweisen gesucht**) . Bekanntlich haben einige der bedeutendsten anatomischen Autorit~iten die Lehre der iilteren Anatomie yon der Fortsetzung der Arachnoidea auf die Innenflliche