Manfred Brocker
The Catholic University of America
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Publication
Featured researches published by Manfred Brocker.
Archive | 2001
Mathias Hildebrandt; Manfred Brocker; Hartmut Behr
Die Beschaftigung mit dem Thema Politik und Religion erfordert eine Auseinandersetzung mit der Sakularisierungsthese, um die politikwissenschaftliche Relevanz des Gegenstandes auch fur moderne westliche Gesellschaften zu etablieren. In einer sich weitgehend als aufgeklart und sakular verstehenden Zivilgesellschaft ist die politikwissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Spannungsfeld Politik und Religion nicht unbedingt selbstverstandlich. Das sakulare Selbstverstandnis der Burger spiegelt sich im sozialwissenschaftlichen Diskurs wider. Nach der vielfach paradigmatisch verstandenen Sakularisierungsthese der modernen Sozialwissenschaften ist das Verhaltnis von Politik und Religion in der Gegenwart das Resultat eines durch Reformation, Aufklarung und den wissenschaftlich-technologischen Fortschritt initiierten Sakularisierungsprozesses, in dessen Verlauf die durch sacerdotium und imperium, spiritualia und temporalia, Kaiser und Papst gekennzeichnete bipolare Struktur der mittelalterlichen res publica Christiana aufgelost und deren Elemente voneinander getrennt wurden. Durch die damit einhergehenden und nachfolgenden sozialen Ausdifferenzierungsprozesse erscheinen Politik und Religion als strikt getrennte und selbstandige Lebensbereiche.
Archive | 2003
Manfred Brocker; Hartmut Behr; Mathias Hildebrandt
Der vorliegende Band knupft thematisch an die Ergebnisse der ersten Tagung des Arbeitskreises „Politik und Religion“ der Deutschen Vereinigung fur Politische Wissenschaft an, die unter dem Titel „Sakularisierung und Resakralisierung in westlichen Gesellschaften“ publiziert worden sind (HildebrandtlBrockerBehr 2001). Wahrend sich die Beitrage dieses Bandes mit den ideengeschichtlichen und politiktheoretischen Fragen der Sakularisierung befassten, konzentrieren sich die Aufsatze des vorliegenden Bandes auf eine empirische Bestimmung des Verhaltnisses von Politik und Religion in westlichen Gegenwartsgesellschaften. Dabei ist jedoch weniger die Sakularisierungs- oder Modernisierungsthese (Weber’scher, Luhmann’scher oder Luckmann’scher etc. Provenienz) selbst, als die Auswirkung beobachtbarer gesellschaftlicher Differenzierungs- und religioser De-Institutionalisierungsprozesse auf die Politikinhalte und Politikformulierung dieser Gesellschaften und ihre Verfassungsordnungen Gegenstand der einzelnen Untersuchungen.
Archive | 2011
Janine Bentz-Hölzl; Manfred Brocker
Today’s human-induced climate change is generating far-reaching ecological, economic and social change across the globe. Although industrialized countries are regarded as the primary causes of climate change, the costs are mainly laid at the door of developing countries – where emissions are low, but vulnerability is high. This raises the question of a fair and just balance of responsibilities. In the course of the current debate, the obvious deficiency in justice is merging into a demand for sustainable, fair environmental policies, which faces a twofold concrete problem: 1. Rapid and effective problem-solving strategies must be developed to mitigate the increase in global warming. To achieve this, the distribution mechanisms and distribution effects of trading with carbon certificates must be readjusted and reformed. 2. Successful climate protection policies could halt the progress of global warming and avoid a rise of over two degrees in global temperature. Despite this, human habitats would change radically. To guarantee the human adaptability which is thus under threat, preventive and adaptive measures are necessary which, although implemented as national projects, must be accompanied by the demand for international distribution of costs.
Archive | 2008
Mathias Hildebrandt; Manfred Brocker
Die weltpolitischen Entwicklungen zu Beginn des 21. Jahrhunderts lassen es als immer dringender erscheinen, dass sich auch die Politikwissenschaft nicht nur in empirischer, sondern auch in theoretischer Hinsicht verstarkt dem politischen Problemkomplex, Religion‘ widmet. Zwar hat sich die politikwissenschaftliche Auseinandersetzung mit religiosen Phanomenen in den letzten Jahren verstarkt (vgl. Hildebrandt 2005), aber eine theoretische Grundlagenreflexion, die sich insbesondere dem Begriff der Religion‘ annimmt, ist bisher weitgehend ausgeblieben (vgl. Gebhardt 2004; Liedhegener i. d. B.). Dies mag zum Ersten damit zusammenhangen, dass die fundamentalen Begriffe einer Disziplin nicht regelmasig zum Gegenstand grundlegender theoretischer Uberlegungen werden, sondern nur dann, wenn sie als problematisch erscheinen. So gibt es neben den zahlreichen Einfuhrungen in die Politikwissenschaft nur eine uberschaubare Menge an Beitragen, die den Begriff der Politik‘ bzw. den Begriff des Politischen‘ in systematischer Absicht reflektieren, die aber nicht immer aus der Feder von Politikwissenschaftlern stammen, sondern auch von Juristen, Philosophen und Soziologen verfasst wurden (Schmitt 1933; Sternberger 1962, 1978; Krockow 1970; Rohe 1978; Lefort 1986b; Vollrath 1987; Gerhardt 1990; Arendt 1993; Beck 1993; Nassehi 2003).
Archive | 2003
Manfred Brocker
Entgegen aller Erwartungen hinsichtlich eines Bedeutungsverlustes religioser Konfliktlinien in „modernen“ westlichen Gesellschaften nimmt die (Neue) Christliche Rechte1 seit mehr als zwanzig Jahren Einfluss auf die amerikanische Politik. Ihre Anhanger sind konservative Protestanten, die in ihrer grosen Mehrheit dem Evangelikaiismus2 zuzurechnen sind, der sich durch eine strenge Konformitat mit bestimmten Glaubensdoktrinen des Christentums auszeichnet und einen starken missionarischen Anspruch hat. Das Ziel der Christlichen Rechten ist es, die nach ihrem Verstandnis historisch etablierte, von ihr letztlich chiliastisch interpretierte „protestantische Leitkultur“ der Vereinigten Staaten zu bewahren und gegenuber sakularen Entwicklungen der gesellschaftlichen Modernisierung und soziokulturellen Liberalisierung zu verteidigen. Der vorliegende Beitrag mochte die angesichts dieser wenig pragmatisch anmutenden Ausrichtung der Christlichen Rechten erstaunliche Beharrungskraft dieser Bewegung in der amerikanischen Politik untersuchen. Dabei rekurriert er als Ausgangspunkt auf die besonderen Systemeigenschaften der USA und die sich darin entfaltenden typischen Mobilisierungsprozesse politischer Krafte.
Archive | 2007
Manfred Brocker
Im Jahr 1776 erklarten sich die 13 britischen Kolonien auf dem Gebiet der spateren USA fur unabhangig. 1787 debattierten 55 Delegierte in Philadelphia uber eine Anderung der „Konfoderationsartikel“, die die Kooperation der neuen Einzelstaaten seit 1781 regelten. Obwohl hierzu eigentlich nicht autorisiert, erarbeiteten sie eine neue Verfassung, die den bestehenden losen Staatenbund in einen Bundesstaat umwandeln sollte. Ihr Entwurf wurde schlieslich in Ratifizierungskonventen der Staaten beraten. Um die Zustimmung New Yorks sicherzustellen, veroffentlichten Alexander Hamilton, James Madison und John Jay 1787/88 unter dem Pseudonym „Publius“ (in Anspielung auf Publius Valerius Publicola, den „Retter der Romischen Republik“) 85 Artikel in regionalen Zeitungen, die die Vorzuge der neuen Bundesverfassung erlauterten. Die Beitrage, von denen Hamilton 51, Madison 29 und Jay funf verfassten, wurden zudem 1788 unter dem Titel „The Federalist“ in Buchform herausgegeben. Der Verfassungsentwurf trat ein Jahr spater —mit der Zustimmung des Staates New York —in Kraft. Die Autoren, allesamt Juristen und Mitglieder der politischen Klasse New Yorks und Virginias (Madison), bekleideten bald selbst hohe Regierungsamter im neuen Bundesstaat: Alexander Hamilton wurde Finanzminister, John Jay Oberster Bundesrichter und James Madison Ausenminister (1801–1809) und vierter Prasident der USA (1809–1817).
Historisch-Politische Mitteilungen | 2005
Manfred Brocker
In Deutschland hat sich eine strikte Trennung von Kirche und Staat nie durchgesetzt. Zwar gibt es keine Staatskirche, doch sind die Kirchen bis heute Körperschaften des öffentlichen Rechts. Religion und Staat sind ineinander verwoben. „Sie nehmen mit Respekt voneinander Kenntnis“, wie Hans Maier einmal formuliert hat. Der Staat führt die Schulaufsicht, aber er lässt auch konfessionelle Schulen zu und unterstützt sie, sofern sie bestimmte Standards erfüllen. Er organisiert den Religionsunterricht an den öffentlichen Schulen, aber er überlässt die Bestimmung seiner grundsätzlichen Inhalte den Kirchen. In all dem zeigt sich ein partnerschaftliches Verhältnis, das sich unter den besonderen Bedingungen der deutschen Geschichte herausgebildet hat und bis heute bewahrt worden ist. 1
Archive | 2003
Hartmut Behr; Manfred Brocker; Mathias Hildebrandt
Der Einfluss von Religion und religiosen Vorstellungen auf politische Ordnung und politisches Handeln ist in der Geschichte und den Traditionen aller Kulturen evident. Allerdings ist in der westlich-abendlandischen Geschichte seit dem Beginn der Neuzeit die besondere Entwicklung zu beobachten, dass im Zuge des Eigenanspruchs der ,Rationalisierung‘ offentlicher Lebensbereiche die religiose Dimension des Politischen einer Gesamttendenz der Sakularisierung unterlag, die jedoch von gegenlaufigen Resakralisierungstendenzen mitbestimmt war. Heute gewinnen weltweit religiose Orientierungen wieder einen zunehmenden gesellschaftlichen und politischen Einfluss und pragen das politische Leben nicht nur auf der Ebene der nationalen, sondern auch der internationalen Politik. Die Relevanz religioser Vorstellungen fur politisches Denken und Handeln liegt damit auch fur die Gegenwart und die Zukunft auf der Hand.
Archive | 2001
Mathias Hildebrandt; Manfred Brocker; Hartmut Behr
Archive | 2003
Manfred Brocker; Hartmut Behr; Mathias Hildebrandt