Marian Füssel
University of Göttingen
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Publication
Featured researches published by Marian Füssel.
Cultural & Social History | 2006
Marian Füssel
The notion of charlatanism is central to the social workings of the eighteenth-century republic of letters. Starting with Johann Burkhard Menckes famous treatise The Charlatanry of the Learned, this paper traces how accusations of academic and scientific misconduct put in terms of ‘charlatanry’ initially helped to produce the new species of the erudite ‘charlatan’. Facing a growing complexity of scientific culture, this new frame of meaning, structured by numerous examples of scientific misconduct, offered a way of mapping the world of learning. But besides its cognitive impacts, the discourse of charlatanry allowed the creation of symbolic boundaries, which determined decisions as to the affiliation or non-affiliation to this recently forming scientific community by separating honourable from dishonourable scientific personae. Speaking of charlatanry therefore always implied a social distinction as much as a scientific one. The discourses on charlatanry also mirror differentiations within the scientific field. At first dominated by a critique built on courteous or bourgeois values, the scientific field later developed its own criteria of appraisal, such as authorship, originality, transparency, etc. Attracting the attention of a growing public sphere, the explicit verbalization of claims which were not related to the value system of a republic of letters primarily concerned with the production and distribution of knowledge finally led to a more implicit moral economy of science.
Archive | 2018
Marian Füssel
Zu den zentralen Arbeitsgebieten Certeaus zahlte die Selbstreflexion der Geschichtsschreibung als Wissenschaft. Die hierzu publizierten Arbeiten, vor allem L’Absent de l’histoire, Das Schreiben der Geschichte und Theoretische Fiktionen, bewegen sich zwischen Geschichtstheorie, Historiographiegeschichte und einer Wissenssoziologie des sozialen Feldes der Geschichtswissenschaft.
Archive | 2018
Marian Füssel
Michel de Certeau wurde 1925 in Chambery, Savoyen, als Sohn einer alten savoyardischenAdelsfamilie geboren. Sein Vater arbeitete als Versicherungsvertreter und Michel war das alteste von vier Kindern, drei Sohnen und einer Tochter. Aufgewachsen unter einer strengen Erziehung verbrachte er seine Schulzeit offenbar meist allein mit seinen Buchern und mied den Kontakt zu seinen Mitschulern.
Archive | 2018
Marian Füssel
In der Forschung wird zuweilen der Eindruck erweckt, Certeau sei fruhestens 1968 als kritischer Beobachter publizistisch aktiv geworden. Bis zum Jahr 1968 hatte er jedoch bereits rund siebzig Aufsatze und mehrere umfangreiche Editionen veroffentlicht. Dieser Teil seines Werkes wird allerdings meist als eine Art Vorgeschichte seiner ‚eigentlichen‘ Arbeiten gelesen, wenn er nicht gar vollstandig ignoriert wird.
Archive | 2018
Marian Füssel
In La Culture au Pluriel (CP) bundelt Certeau 1974 Aufsatze aus den Jahren 1968 bis 1973, die entstanden waren, nachdem er mit La Prise de Parole (PP) zu einem gefragten Berater und Gesprachspartner in Fragen der Kulturpolitik geworden war. Es geht um eine Wiederaneignung von Kultur und semiotische Praktiken der Bezeichnung, aber auch um eine Ausloschung des Eigentums und des Eigennamens, ein Pfad, der auf „die anonyme See“ fuhre, auf der die „Kreativitat ein Lied der Gewalt murmele“ (CP 11).
Archive | 2018
Marian Füssel
Im Sinne eines perspektivischen Ausblickes wird die Frage nach der Aktualitat Michel de Certeaus abschliesend auf drei Ebenen erortert. Zunachst werden theoretische Anschlusse aufgezeigt, die in einer inzwischen immer umfangreicheren Forschungsliteratur bereits diskutiert worden sind, zweitens werden drei Problemfelder vorgestellt, zu denen die Arbeiten Certeaus nach Ansicht der Forschung einen nachhaltigen Beitrag geleistet haben.
Archive | 2018
Marian Füssel
Der bislang letzte von Luce Giard herausgegebene Band mit Aufsatzen Certeaus erschien 2005 unter dem Titel Le lieu de l’autre. Histoire religieuse et mystique (LA). Er versammelt thematisch recht disparate Beitrage aus den Jahren 1963-1981, die teilweise schon in L’Absent de l’Histoire (AH) zum Wiederabdruck gekommenwaren.
Archive | 2018
Marian Füssel
Am deutlichsten artikuliert sich die Denkfigur der produktiven Abwesenheit in Certeaus Beschaftigung mit der Mystischen Fabel (MF). Damit wird ein religioser Diskurs des 16. und 17. Jahrhunderts bezeichnet, dessen Protagonisten wie Teresa von Avila, Johannes vom Kreuz, Jean-Joseph Surin und Jean de Labadie am Projekt einer spirituellen Erneuerung arbeiteten, das zum Zeitpunkt seiner institutionellen Verdichtung bereits selbst wieder Geschichte war.
Archive | 2016
Marian Füssel
The Seven Years’ War (1756–1763) has been termed a time of transition between the ancien regime and modernity. The chapter draws attention to the shift from local patriotism to a kind of proto-nationalism, new images of heroic sacrifice and the making of a bourgeois public sphere. New patterns of articulation emerged that widened the spectrum of battlefield emotions by connecting it to a hybrid emotional regime that included religious, patriotic but also epistemic patterns. The new emotional practices originated in media change, charismatic figures and material culture. By linking the emotions of war with the media as well as the consumer revolution of the eighteenth century Fussel explores new practices of participation and commercialisation of feeling.
Historische Anthropologie | 2015
Marian Füssel; Sven Petersen
„Vele e cannoni“ – „segel und Kanonen“ lautet der titel einer einflussreichen studie zur geschichte der frühneuzeitlichen europäischen expansion. er verweist metaphorisch auf den engen Zusammenhang zwischen materieller Kultur und einer globalen Verflechtung der Kriegführung. Die materielle Kultur ist nicht als bloßer ‚spiegel‘ anderer sozialer, politischer, religiöser, ökonomischer und militärischer Zusammenhänge zu interpretieren, sondern als Medium, in dem sich Beziehungen und Bedeutungen materialisierten und herstellten. Anhand des österreichischen erbfolgekriegs (1740–1748) und des siebenjährigen Krieges (1756–1763) wird im Folgenden exemplarisch gefragt, welche Bedeutungen Dinge erzeugten, welche Bedeutungen den Dingen zugeschrieben wurden, welche Handlungen sie ermöglichten oder begrenzten und welchen erinnerungswert die Dinge für unser heutiges Bild dieser Kriege besitzen. Die erforschung von materieller Kultur im Kontext der Militärgeschichte ist allerdings gleich in mehrfacher Hinsicht erschwert bzw. belastet. so verkörpert auf der einen seite die materialzugewandte heeresund kostümkundliche sparte der Militärhistoriographie einen – oft als ‚Knopfologie‘ belächelten – extrem traditionellen