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Dive into the research topics where Otto Dietmaier is active.

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Featured researches published by Otto Dietmaier.


Archive | 2018

Sucht – machen Psychopharmaka abhängig?

Gerd Laux; Otto Dietmaier

Samtliche Antipsychotika/Neuroleptika und Antidepressiva sowie Stimmungsstabilisierer wie Lithium und Antidementiva besitzen kein Abhangigkeitspotenzial. Ein Missbrauchs-/Abhangigkeitsrisiko weisen auf: Amphetamine, Benzodiazepin-Tranquilizer und Schlafmittel. Bei regelmasiger, langfristiger Einnahme von Tranquilizern entsteht eine „Niedrigdosisabhangigkeit“, d. h. keine Dosissteigerung und kein Kontrollverlust, vor allem bei alteren Patienten. Hierbei treten bei Absetzversuchen Entzugserscheinungen auf. Das moderne Leben mit Reizuberflutung, Zeitdiktat und „Entfremdung“ stellt ein Risiko fur Medikamentenmissbrauch dar. Tranquilizer bieten die bequeme Moglichkeit, mit psychosozialen Schwierigkeiten, Alltagsstress und zum Leben gehorenden Verstimmungszustanden fertig zu werden. Allerdings sind auch Arzte am Medikamentenmissbrauch beteiligt – wegen der guten Vertraglichkeit, der rasch einsetzenden Wirkung und fehlenden psychotherapeutischen Behandlungsmoglichkeiten wird zum Teil zu schnell zum Rezeptblock gegriffen. Ein neuer Zeitgeisttrend ist die Einnahme von Psychostimulanzien zur (vermeintlichen) Leistungssteigerung (sog. „Hirndoping“).


Archive | 2018

Compliance/Adhärenz (Therapietreue) und Patienteninformation

Gerd Laux; Otto Dietmaier

Die zuverlassige Medikamenteneinnahme (Therapietreue, Compliance, Adharenz) ist von essenzieller Bedeutung. Beipackzettel sind oft schlecht zu lesen, unverstandlich und verunsichernd, von eminenter Bedeutung ist die gute Information und Beratung des Patienten (Psychoedukation) uber Entstehung, Ursachen, Behandlungsmoglichkeiten und Verlauf seiner Krankheit. Im Sinne einer Patientenmitbestimmung erfolgt soweit wie moglich eine gemeinsame Therapieentscheidung („partizipative Entscheidungsfindung“). Der Patient erhalt einen Medikationsplan, evtl. einen Medikamentenpass (Lithium, Depots), auch elektronische Memo-Hilfen (z. B. Apps) konnen hilfreich sein. Der nicht seltene mehrfache Wechsel von wirkstoffgleichen Generikum-Praparaten (in Apotheken) kann zur Verunsicherung beitragen. Zu besonderen Darreichungsformen zahlen langzeitwirkende Depot-Antipsychotika. Psychopharmaka werden grundsatzlich individuell dosiert, der Einnahmezeitpunkt nach dem eher aktivierenden oder sedierenden Profil (morgens oder abends) gewahlt. Der Patient muss darauf hingewiesen werden, dass viele Psychopharmaka erst nach Tagen oder Wochen wirken (Wirklatenz). Tranquilizer durfen nur kurzfristig eingesetzt werden, Stimmungsstabilisierer wie Lithium mussen uber einen langeren Zeitraum eingenommen werden.


Praktische Psychopharmakotherapie (Fifth Edition) | 2013

Psychopharmaka und Lebensqualität

Gerd Laux; Otto Dietmaier

„Lebensqualitat“ ist in den letzten Jahren zu einem Schlagwort in der offentlichen Diskussion geworden und hat auch im Bereich der psychiatrischen Behandlung zunehmende Bedeutung erlangt.


Praktische Psychopharmakotherapie (Fifth Edition) | 2013

Entzugs- und Entwöhnungsmittel

Gerd Laux; Otto Dietmaier

Bei der Pharmakotherapie von Abhangigkeiten muss man zwischen der Akutbehandlung von Entzugssymptomen (Entgiftung) und der Langzeittherapie in Form der Entwohnungs- und Substitutionstherapie unterschieden werden.


Archive | 2013

Wie werden Psychopharmaka sinnvoll kombiniert, umgestellt oder abgesetzt?

Gerd Laux; Otto Dietmaier

Psychopharmaka werden miteinander kombiniert, wenn eine Substanz keine ausreichende Wirkung zeigt bzw. eine Verstarkung oder Erweiterung therapeutischer Wirkungen erzielt werden soll. Zu den sinnvollen Kombinationen zahlen Antidepressivum + Stimmungsstabilisierer, starkes Antipsychotikum + sedierendes Neuroleptikum oder Benzodiazepin, Antipsychotikum + Antidepressivum. Nicht empfehlenswert sind Kombinationen von Substanzen aus der gleichen Gruppe mit ahnlicher Struktur und vergleichbarem Wirkspektrum. Sehr haufig sind Umstellungen wegen unzureichender Wirkung, storenden Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und auf Wunsch des Patienten bei eingeschrankter Lebensqualitat. Psychopharmaka sollten grundsatzlich nicht schlagartig abgesetzt werden, um Absetzsymptome und Ruckfalle zu vermeiden.


Archive | 2013

Wie wirken Psychopharmaka

Gerd Laux; Otto Dietmaier

Psychopharmaka greifen je nach Substanzgruppe in sehr unterschiedlicher Wirkungsweise in zahlreiche Ablaufe und Mechanismen des zentralen Nervensystems (ZNS) ein. So konnen sie an der Bildung (Synthese) neuer Ubertragersubstanzen (Neurotransmitter) und deren Speicherung und Freisetzung beteiligt sein. Teilweise beeinflussen sie die Effekte abbauender Enzyme oder uben direkte Wirkungen auf Rezeptoren aus. Diese sind Bindungsstellen fur Neurotransmitter sowie weitere wichtige korpereigene Ubertragerstoffe. In diesem Zusammenhang darf nicht vergessen werden, dass es sich bei den neurobiologischen Funktionen des ZNS um auserst komplexe Vorgange handelt, die in einem Umfeld von ungefahr 100–1000 Mrd. Nervenzellen des menschlichen Gehirns ablaufen. Trotz beeindruckender Erkenntnisse der modernen Hirnforschung sind die Ursachen vieler Nervenkrankheiten bislang noch nicht vollstandig geklart.


Archive | 2013

Psychopharmaka – wann und für wen?

Gerd Laux; Otto Dietmaier

Psychopharmaka durfen niemals das Arzt-Patienten-Gesprach, die sorgfaltige korperliche Untersuchung, die Berucksichtigung psychosozialer Aspekte und ggf. eine psychotherapeutische Behandlung ersetzen. Ihr Stellenwert hangt entscheidend von der Art der psychischen Storung ab. Fur die Behandlung von Psychosen, Depressionen und bipolaren affektiven Storungen sind sie unverzichtbar, auch zur Therapie von Angst-, Panik- und Zwangsstorungen, chronischen Schmerzsyndromen und ADHS besitzen sie einen hohen Stellenwert. Akut konnen sie bei Erregungszustanden und Schlafstorungen eingesetzt werden, bei Demenzen verzogern sie die progrediente Verschlechterung. Schlaf- und Beruhigungsmittel besitzen ein Missbrauchs- und Abhangigkeitsrisiko, neuerdings werden auch Psychostimulanzien zur Leistungssteigerung („Hirndoping“) missbrauchlich eingesetzt. Der verbreiteten Denkweise „gute Natur, bose Chemie“ liegen mehrere Irrtumer zugrunde, fur einige Pflanzenextrakte konnte bei sachgerechter Anwendung aber echte Wirksamkeit nachgewiesen werden (hochdosiertes Johanniskraut, Ginkgo biloba). Grundsatzlich muss fur jeden Patienten ein individueller Gesamtbehandlungsplan mit unterschiedlicher Gewichtung und definiertem Zeitablauf der zum Einsatz kommenden Therapieverfahren aufgestellt werden.


Archive | 2013

Machen Psychopharmaka abhängig

Gerd Laux; Otto Dietmaier

Missbrauch und Abhangigkeit von Substanzen, die auf das seelische und korperliche Wohlbefinden einwirken, stellen ein zunehmend groser werdendes medizinisches, volkswirtschaftliches und sozialhygienisches Problem dar. Zu den gebrauchlichsten und gesellschaftlich am meisten akzeptierten Substanzen zahlen seit Jahrzehnten Nikotin und Alkohol. Neben dem Konsum dieser frei zuganglichen „Genussmittel“ wird in den letzten Jahren auch verstarkt auf Medikamente, insbesondere aus der Gruppe der Psychopharmaka, zuruckgegriffen, um das „Lebensgefuhl“ zu steigern.


Archive | 2013

Psychopharmaka bei Kindern und Jugendlichen

Gerd Laux; Otto Dietmaier

Fur die Verordnung von Psychopharmaka bei Kindern und Jugendlichen ist eine exakte diagnostische Abklarung der psychischen Storung unverzichtbare Vorbedingung. Indikationen konnen sein: hyperaktive, hyperkinetische Kinder – ADHS, psychotische Erkrankungen, Autismus, Tics und schwere depressive Erkrankungen. Das Nutzen-Risiko-Verhaltnis fur Antidepressiva ist kritisch, die Verordnung sollte nur durch Kinder- und Jugendpsychiater erfolgen, obligat ist eine psychotherapeutische Behandlung, oft auch eine Familientherapie. Eine Sonderstellung nehmen Psychostimulanzien ein: bei vorliegender Indikation sind sie eindeutig wirksam (z. B. Methylphenidat).


Archive | 2013

Psychopharmaka im Alter

Gerd Laux; Otto Dietmaier

Die Psychopharmakotherapie im hoheren Lebensalter erhalt auf Grund der Bevolkerungsentwicklung – immer mehr Menschen werden immer alter – zunehmende Bedeutung. In Deutschland sind mittlerweile fast 20 % der Bevolkerung alter als 65 Jahre, etwa 1/4 der uber 65-Jahrigen ist wegen psychischer Beeintrachtigungen als behandlungsbedurftig anzusehen; sie verursachen uber 50 % der Arzneikosten (Abb. 14.1).

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