Peter Koller
University of Graz
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Featured researches published by Peter Koller.
Archive | 1995
Peter Koller
Das Gleichheit den zentralen Kern der Gerechtigkeit ausmacht, das haben schon die antiken Denker, insbesondere Aristoteles (1972: 159), unterstrichen. Und dies gilt fur uns heute sicher noch viel mehr als fur die Antike, da wir es nun fur ganz selbstverstandlich halten, das alle Menschen von Natur aus gleichberechtigt sind. Die Assoziation von Gerechtigkeit und Gleichheit ist so stark geworden, das die Versuchung besteht, Gerechtigkeit uberhaupt mit Gleichheit zu identifizieren, oder umgekehrt, Ungleichheiten per se fur ungerecht zu halten. Aber schon eine kurze Uberlegung genugt, um einzusehen, das die Sache so einfach nicht liegt. Viele Ungleichheiten werden von den meisten von uns als vollig gerecht akzeptiert, so z. B., das fleisige und tuchtige Leute mehr verdienen als faule und dumme, oder das hilfsbedurftige Menschen Unterstutzung bekommen und andere nicht.
Analyse and Kritik | 1991
Peter Koller
Abstract Social power has many facets. This paper aims to illuminate some of these. First of all, it considers the general conceptual framework in which the concept of power is embedded. The author then elaborates on an analysis of the elementary concept of social power resulting in a proposal how to define power. Furthermore, the article deals with complex networks of power relations, namely constellations and structures of power. Another section focuses on some special aspects of the dynamics of power structures. Finally, the author discusses the problem of legitimation of power.
Archive | 1986
Peter Koller
Die Idee des Sozialkontrakts als eines Vertrags, durch den alle Mitglieder einer Gesellschaft in einem vorpolitischen Zustand ursprunglicher Freiheit und Gleichberechtigung die Verfassung ihres kunftigen Zusammenlebens einmutig beschliesen, war uber Jahrhunderte hinweg die vorherrschende Leitvorstellung, derer man sich zur normativen Rechtfertigung oder Kritik politischer Institutionen bediente, bis sie im 19. Jahrhundert durch utilitaristische, sozialistische und sozialdarwinistische Vorstellungen immer mehr verdrangt wurde und nach und nach in Vergessenheit geriet. Doch es scheint, das die Idee des Sozialkontrakts nach einer Periode der Stagnation nun wieder zunehmend an Boden gewinnt und neuerlich — wenn auch in aktualisierter Gestalt — als Legitimationsmodell politischen Handelns ernstgenommen wird.
Archive | 2013
Peter Koller
Angesichts der wachsenden Verschuldung der offentlichen Haushalte wie auch der merklich zunehmenden okonomischen Ungleichheiten steht die Frage der Erbschaftsbesteuerung neuerdings wieder auf der Tagesordnung offentlicher politischer Debatten, nachdem sie in den Jahrzehnten davor unter dem Einfluss neoliberalen Denkens als unerheblich oder sogar als irregeleitet abgeschrieben worden war.
Analyse and Kritik | 2009
Peter Koller
Abstract In advanced societies, the sphere of work is subject to far-reaching changes which erode the system of gainful employment achieved in the second half of the last century, called ‘typical work’, i.e. full-time employment for an indefinite period with collectively negotiated wages and working conditions. This development has lead to a proliferation of various kinds of ‘atypical work’, most of which amount to poorly rewarded and insecure jobs with bad labour standards, and it has also weakened the traditional systems of social security. As a result, most advanced societies have experienced a significant increase in social inequality and poverty in recent decades, even though their overall social wealth has constantly grown, a state of affairs which may be deemed to be not merely undesirable, but also unjust. This judgment, however, presupposes a particular conception of social justice that submits the economic order and the working world to certain normative demands. The paper aims to illuminate these demands by proceeding in three steps. First of all, it starts with recapitulating the conditions of the rise of typical work and the features of its decay. Secondly, it seeks to sketch a conception of social justice and its requirements on the working world, on the basis of which the present situation may be considered as unjust. Finally, it will deal with the question of how to reform the present working world in a way that, as far as possible, meets the requirements of justice.
Archive | 2000
Peter Koller
Das der Westfalische Frieden nicht blos das Ende eines lange dauernden und verheerenden Krieges, sondern ein Ereignis von welthistorischer Bedeutung war, das vermuteten schon seine Zeitgenossen und das hat sich im weiteren Verlauf der Geschichte immer deutlicher herausgestellt. Denn was er brachte, das war nicht nur eine grundlegende Neuordnung des Romisch-deutschen Reiches, die freilich dessen Auflosung besiegelte, sondern auch die rechtliche Fundierung eines neuen europaischen Staatensystems, das sich in den folgenden Zeiten uber die ganze Welt verbreitet und mehr als zwei Jahrhunderte uberdauert hat. Gerade dieser seiner Folgen wegen ist der Frieden von Munster und Osnabruck jedoch oft auch Gegenstand politischer Kontroversen gewesen und sehr unterschiedlich beurteilt worden.
Critical Review of International Social and Political Philosophy | 2010
Peter Koller
My paper consists of two parts. The first part deals with the fundamental normative standards of domestic social justice on the one hand and global justice on the other, standards that are requisite in order to identify injustices on both levels. On this basis, the second part focuses on the interrelations between domestic social justice and global justice with particular attention to the interdependencies between domestic and global injustices.
Archive | 2004
Peter Koller
Soziale Gleichheit war und ist wohl immer noch eine der masgebenden Leitideen der Selbstorganisation moderner Gesellschaften, ein grundlegender Masstab der Legitimitat ihrer rechtlichen und politischen Ordnung. Die Idee der sozialen Gleichheit bekraftigt die fundamentale Annahme der grundsatzlichen moralischen Gleichwertigkeit, der gleichen Wurde aller Menschen, eine Annahme, die das Gebot impliziert, Andere als Gleiche zu achten und zu behandeln. Diese Idee bildet — zusammen mit den Ideen der Freiheit und der Solidaritat — den Kern der heute vorherrschenden Vorstellung sozialer Gerechtigkeit, die sich in der Neuzeit mit den sozialen Bewegungen des Burgertums und der Arbeiterschaft nach und nach verbreitet und schlieslich weithin durchgesetzt hat (Koller 2001).
Archive | 2001
Peter Koller
Unsere heutige Welt teilt sich in eine Vielzahl von staatlich organisierten Gesellschaften, die alle uber ein klar umgrenztes Territorium verfugen und das Recht beanspruchen, ihr Leben innerhalb ihres Gebiets nach eigenem Willen zu gestalten und sich nach ausen nach Belieben abzuschotten. Zu diesem Zweck umgeben sie sich mit mehr oder minder starren Grenzen, vermittels welcher sie den Austausch und Verkehr von Personen, Gutern und Nachrichten nach Gutdunken regulieren. Wir haben uns an diesen Zustand so gewohnt, das wir ihn fast naturlich finden. Doch die Welt war nicht immer so beschaffen. Vorstaatliche Gesellschaften — also solche ohne einen zentralisierten Herrschaftsapparat mit Gewaltmonopol — hatten oft kein festes Territorium, und selbst wenn sie ein Gebiet auf Dauer besetzen konnten, hatte dieses in der Regel keine klaren Grenzen. Das Prinzip der Territorialitat, nach dem jedem Staat die alleinige Hoheitsgewalt uber das Gebiet zukommt, das er dauerhaft zu beherrschen vermag, ist selber erst das Ergebnis eines uber mehrere Jahrhunderte andauernden Prozesses der Zentralisierung und Monopolisierung herrschaftlicher Macht, der in der Neuzeit zur Formierung der souveranen Territorialstaaten und der modernen Staatenordnung fuhrte.
Analyse and Kritik | 1981
Peter Koller
Abstract Nozick’s entitlement theory of justice is, besides Rawls’s theory, one of the most widely discussed and intellectually most attractive conceptions within the field of contemporary political philosophy. Nozick’s theory uses Lockes conception of the state of nature and of natural rights, and tries, starting from this point of view, to deliver a comprehensive systematisation of libertarian political ideals. This essay deals mainly with Nozick’s conception of property rights. The argument is put forward that the concept of exclusive and unrestrictable ownership of which Nozick makes use, doesn’t find any acceptable justification on the basis of his theory.