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Featured researches published by Ralf Moritz.
Deutsche Zeitschrift für Philosophie | 1975
Ralf Moritz
Mit der Schaffung sozialistischer Produktionsverhältnisse als der ökonomischen Grundlage für die Macht der Arbeiterklasse, dem Aufbau des volksdemokratischen Staates, der Entwicklung der Diktatur des Proletariats, vor allem aber mit der Verwirklichung der führenden Rolle der Kommunistischen Partei Chinas waren Voraussetzung, Möglichkeit und zugleich Notwendigkeit für die bewufjt gestaltete, planmäßige gesellschaftliche Entwicklung gegeben. Die bewußte Verwirklichung der gesellschaftlichen Gesetze des Sozialismus wurde zum allgemeinen Entwicklungserfordernis. Um die Entwicklung in der Volksrepublik China in ihrer ganzen Komplexität zu begreifen, darf das Wirken der gesellschaftlichen Gesetze in diesem Land nicht vom Charakter seiner Bedingungen isoliert werden. Würde man voraussetzen, daß nach der Schaffung des vergesellschafteten sozialistischen Eigentums in China die gesellschaftlichen Gesetze des Sozialismus umfassend und absolut unveränderlich wirkten, dann könnte man das Problem der chinesischen Entwicklung wohl kaum verstehen; man würde vor allem nicht begreifen, wieso nach der positiven Entwicklung bis 1957 der Prozeß der Deformierung des Sozialismus in der Volksrepublik China als Folge der maoistischen Politik einsetzte. Gerade das Beispiel Chinas weist uns noch einmal ganz eindringlich darauf hin, das Wirken der gesellschaftlichen Gesetze des Sozialismus historisch zu betrachten. Es gibt den Prozefj der Reifung dieses Wirkens im Zusammenhang mit der Reife der Bedingungen, mit der Vervollkommnung der sozialistischen Gesellschaftsverhältnisse. In China waren im Jahre 1957 die Grundlagen des Sozialismus noch ungefestigt. Das ergab sich vor allem aus dem trotz der während des ersten Fünfjahrplans errungenen Erfolge noch immer niedrigen Entwicklungsstand der Produktivkräfte sowie damit zusammenhängend der Vergesellschaftung der Produktion (die sozialistische Industrialisierung und damit die Schaffung der industriellen Basis des Sozialismus hatte erst begonnenferner aus einer rückständigen, unreifen Sozialstruktur. Dabei fällt besonders die quantitative und qualitative Schwäche der chinesischen Arbeiterklasse ins Gewicht. Diese Klasse befand sich zwischen 1949 und 1957 mit Unterstützung der UdSSR und der anderen sozialistischen Länder auf dem Wege zur führenden Klasse in der Volksrepublik China, aber ihre qualitative und quantitative Schwäche war noch nicht überwunden. Der Anteil der Industriearbeiter an der werktätigen Bevölkerung betrug 1957 etwa 2,3 Prozent, ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung belief sich auf 1 Prozent. Zweifellos trifft aber zu, dafj das gesellschaftliche Gewicht der chinesischen
Deutsche Zeitschrift für Philosophie | 1974
Ralf Moritz
Der Maoismus knüpft an die spezifische Subjektbezogenheit der traditionellen chinesischen Ideologie an. Die Ursache dafür ist im Grunde der maoistische Großmachtchauvinismus und Sinozentrismus, der Kern der maoistischen Politik und Ideologie. Der Maoismus ist der Versuch, die traditionelle Vorstellung von China als dem Zentrum der Welt unter anderen historischen Bedingungen doch noch zu verwirklichen. Es besteht jedoch ein eklatanter Widerspruch zwischen diesen abenteuerlichen politischen Zielen und der materiell-technischen Basis dieser Politik. Sehr oft wird die Frage diskutiert, in welchem Maße der Maoismus der geistigen Kultur des traditionellen China verhaftet ist.1 In diesem Zusammenhang wird besonders auf das Verhältnis der maoistischen Ideologie zum traditionellen Sinozentrismus, zu Konfuzianismus2 und Legismus3, zu sozialutopischen Auffassungen in der chinesischen Ge-
Deutsche Zeitschrift für Philosophie | 1969
Ralf Moritz
Es ist eine Tatsache, daß das theoretische Denken mehrere selbständige Anfänge hat. Daraus ergibt sich die Aufgabe, die verschiedenen Entwicklungslinien des theoretischen Denkens zu erforschen, um durch ihren Vergleich die allgemeinen Gesetzmäßigkeiten der Entwicklung der menschlichen Erkenntnis genauer zu fixieren. Nur so ist es möglich, ein konkreteres Bild von der Geschichte des Kampfes zwischen Materialismus und Idealismus zu erhalten, die Bedingungen der Entstehung philosophischen Denkens, die Geschichte des Wechselverhältnisses von Philosophie und Einzelwissenschaften, die Struktur des gesellschaftlichen Bewußtseins imd die Beziehungen von Ideologie und Erkenntnis sowie das Verhältnis von Philosophie und Religion umfassender zu bestimmen. Der Philosophiehistoriker, der von der europäischen philosophischen Tradition ausgeht, um das, was an der geistigen Kultur des alten China philosophisch ist aufzufinden, zu erklären und vielleicht auch in theoretische Beziehung zum alt griechischen Denken zu bringen, steht einer Vielzahl von Schwierigkeiten gegen über. Er stellt Fragen an sein Forschungsobjekt, wobei er sehr oft feststellen muß daß sein Forschungsgegenstand darauf keine korrespondierenden Antworten gibt Wir bemerken, daß das altchinesische Denken sehr viele Eigentümlichkeiten aufweist: Dieses Denken intendiert nicht die Suche nach dem Absoluten, sein oberstes Ziel ist vielmehr (auch im Falle des Daoismus) die Fixierung von Verhaltensnormen und ethischen Werten und in diesem Zusammenhang die Konzipierung eines Menschenbildes. Das zentrale Thema dieses Denkens sind Fragen des sozialen Lebens der Menschen, das Ideal des vollkommenen Menschen zum Zwecke der Gestaltung der idealen Gesellschaft. Hauptanliegen dieses Denkens ist die Garantie der Ordnung und Funktionstüchtigkeit des sozialen Organismus. Dieses Hauplanliegen spezifiziert sich in den verschiedenen Richtungen des altchinesischen Denkens in einer dem sozialen Standort dieser Richtungen jeweils gemäßen Art und Weise. Das altchinesische Denken entbehrt weitgehend, vom späten Mohismus abgesehen, naturwissenschaftlicher Implikationen. Das Herausfinden der konstitutiven Elemente des Wirklichen, der Bausteine der objektiven Realität, das Reflektieren über Raum und Zeit als vom Menschen unabhängige Formen der Existenz der Wirklichkeit, allgemeine Überlegungen über die Wesenszüge und Merkmale der objektiven Realität als wichtige Gestaltungsprinzipien der altgriechischen Philosophie spielen im altchinesischen Denken keine wesentliche Rolle. Bereits bei oberflächlicher Betrachtung ist erkennbar, daß es außerordentlich kompliziert ist,
Archive | 1998
Minghui Li; Ralf Moritz
Archive | 2003
Ralf Moritz
Orientalistische Literaturzeitung | 1981
Ralf Moritz
Archive | 1973
Ralf Moritz
Orientalistische Literaturzeitung | 1991
Ralf Moritz
Journal of Chinese Philosophy | 1991
Ralf Moritz
Archive | 1988
Ralf Moritz; Hiltrud Rèustau; Gerd-rèudiger Hoffmann