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Dive into the research topics where Ralf Schnell is active.

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Featured researches published by Ralf Schnell.


Archive | 1986

Die Literatur der Bundesrepublik

Wolfgang Beutin; Klaus Ehlert; Wolfgang Emmerich; Helmut Hoffacker; Bernd Lutz; Volker Meid; Ralf Schnell; Peter Stein; Inge Stephan

Die deutsche Gegenwartsliteratur befindet sich nicht nur in einem bestimmbaren Verhaltnis zur politischen Wirklichkeit der Bundesrepublik, sondern sie ist auch, vermittelt uber eine Vielzahl von Institutionen und Organisationen, Teil und Faktor des gesellschaftlichen Lebens hierzulande, der offentlichen Diskussionen, der kulturellen und politischen Auseinandersetzungen. Zugleich aber ist sie abhangig von den okonomischen Voraussetzungen dieses gesellschaftlichen Lebens, die auch fur den Kulturbereich bestimmend sind: von der privatkapitalistischen Organisation des Verlagswesens ebenso wie von der offentlich-rechtlichen Struktur der Rundfunk- und Fernsehanstalten, von kommerziellen Interessen, die das Buch auf seinen Charakter als Ware reduzieren, wie von Bestsellerlisten, Umsatzbilanzen, Verlagsstrategien und -kalkulationen. Alle diese Faktoren des literarischen Lebens sind zu berucksichtigen, wenn man jenem Produkt gerecht werden will, das aus ihrem Zusammenspiel schlieslich hervorgeht: das einzelne literarische Werk.


Archive | 2000

Computer und Internet

Ralf Schnell

Der Computer ist eine Rechenmaschine. Ob man ihn uberhaupt als ein ›Medium‹ ansehen kann, dem eine spezifische ›Asthetik‹ zukommt, ist durchaus fraglich. Die Etymologie des Wortes ›Computer‹ legt diese Moglichkeit jedenfalls nicht unbedingt nahe. Die Bezeichnung entstammt der lateinischen Sprache. Das Verb ›computare‹ heist ›berechnen‹, das entsprechende Nomen ›computatio‹ bedeutet ›Zusammenrechnen, Berechnung‹. In dieser Bedeutung hat sich das Wort erhalten, als heute weltweit gebrauchlicher Begriff fur den elektronischen Rechner. Von der Wiedergabe eines Objekts, wie sie die analogen Bildmedien leisten, sind die rechnergesteuerten Informationsmaschinen grundsatzlich zu unterscheiden. Sie reproduzieren nicht Wirklichkeit, sie reprasentieren nicht etwas real Existierendes, sondern sie simulieren eine nur scheinbar vorhandene Gegenstandlichkeit. Sie zeichnen nicht auf, sondern entwerfen. Sie bilden nicht Wirklichkeit ab, sondern fugen ihr etwas Neues, Virtuelles hinzu. Diese Moglichkeit beruht nicht auf einem Belichtungs-, sondern eben auf einem Rechenvorgang, der seinerseits auf Computersprachen und damit auf Programmierungen basiert. Deshalb kann man sagen: »Das synthetische Bild reprasentiert nicht das Reale, es simuliert es. Es last keine optische Spur, keine Aufzeichnung irgendeiner Sache sehen, die da gewesen und dies jetzt nicht mehr ist, sondern erzeugt ein logisch-mathematisches Modell, das weniger die phanomenale Seite des Realen beschreibt als die Gesetze, die es beherrschen.« (Couchot 1991, S. 348).


Archive | 2013

Humanismus und Reformation

Wolfgang Beutin; Klaus Ehlert; Wolfgang Emmerich; Helmut Hoffacker; Bernd Lutz; Volker Meid; Ralf Schnell; Peter Stein; Inge Stephan

Ulrich von Hutten war einer der bedeutendsten deutschen Humanisten. Einen Rechenschaftsbericht stellt sein Brief vom 25. 10. 1518 an den Nurnberger Patrizier Willibald Pirckheimer dar. Stellvertretend fur eine ganze Generation druckte Hutten das Lebensgefuhl der Humanisten aus, in einer Zeit, worin die geistig-kunstlerische Blute als entscheidender Durchbruch, als Uberwindung des Mittelalters angesehen werden konnte: »O Jahrhundert, o Wissenschaften! Es ist eine Lust zu leben, wenn auch noch nicht in der Stille. Die Studien bluhen, die Geister regen sich. Barbarei, nimm dir einen Strick und mache dich auf Verbannung gefast.« Was Hutten nicht wissen konnte: Zu dem Zeitpunkt, als er das Loblied seines Jahrhunderts sang, erreichte der Renaissance-Humanismus gerade seinen Hohepunkt, um nicht lange danach teils rascher, teils allmahlich an Resonanz zu verlieren. Ins Jahr 1527 fallt der »Sacco di Roma«, die grauenhafte Verwustung des Renaissance-Rom durch die Soldnerheere des deutschen Kaisers Karl V., ein Geschehnis, das man als den Anfang vom Ende der Renaissance anzusehen pflegt. Der Beginn der Renaissance in Italien wird uberwiegend ins 13. Jahrhundert — mit dem Ende der Stauferherrschaft — verlegt. Es entstand ein politisches Machtvakuum, in dem sich die Stadte und eine neue stadtische Kultur entfalten konnten. Fur Deutschland werden die ersten Regungen des Renaissance-Humanismus in der Zeit um 1400 beobachtet, die ersten Anzeichen einer humanistischen Bewegung in der zweiten Halfte des 15. Jahrhunderts.


Archive | 2013

Die deutsche Literatur des Exils

Wolfgang Beutin; Klaus Ehlert; Wolfgang Emmerich; Helmut Hoffacker; Bernd Lutz; Volker Meid; Ralf Schnell; Peter Stein; Inge Stephan

Die Tatsache, das Schriftsteller ihr Land aus politischen Grunden verlassen und im Exil leben und schreiben mussen, ist keine spezifische Erscheinungsform des Nationalsozialismus. Der Jakobiner Georg Forster, der als Politiker und Schriftsteller masgeblichen Anteil an der Grundung der Mainzer Republik (1792/93) hatte, muste nach dem Scheitern dieses Versuchs, demokratische Verhaltnisse in Deutschland zu errichten, nach Frankreich fliehen und starb 1794 im Pariser Exil. Wie Forster begaben sich in den 90er Jahren des 18. Jahrhunderts zahlreiche Schriftsteller und kritische Intellektuelle nach Paris. Sie bildeten dort eine regelrechte Emigrantenkolonie und versuchten, den Widerstand gegen den Feudalabsolutismus in ihrer Heimat literarisch und politisch zu organisieren. Zeitweilig sollen sich bis zu 10000 Deutsche in Paris aufgehalten haben. Zu einer zweiten grosen Emigrationswelle kam es nach den Karlsbader Beschlussen von 1819, durch die ein ausgeklugeltes System der Presse-, Verlags- und Universitatsuberwachung im Deutschen Reich etabliert wurde. Nach der Juli-Revolution 1830 in Paris und den an sie anschliesenden Revolutionsversuchen in Deutschland kam es zu einer dritten Auswanderungswelle, die nicht nur Intellektuelle und Schriftsteller erfaste, sondern sich zu einer regelrechten Massenflucht demokratischer Krafte ausweitete. In den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts sollen zwischen 50000 bis 80000 Deutsche als Exilierte allein in Paris gelebt haben, unter ihnen so bekannte Autoren wie Marx, Heine, Borne, Ruge und Weitling.


Archive | 2013

Literatur des Barock

Wolfgang Beutin; Klaus Ehlert; Wolfgang Emmerich; Helmut Hoffacker; Bernd Lutz; Volker Meid; Ralf Schnell; Peter Stein; Inge Stephan

Das Heilige Romische Reich Deutscher Nation war im 17. Jahrhundert nur noch ein bruchiges Gebilde, gefahrdet von innen und ausen. Wahrend sich Frankreich nach den Religions- und Burgerkriegen der Vergangenheit zu einem territorialen Einheitsstaat entwickelte, erlebte das Reich mit dem Dreisigjahrigen Krieg einen entscheidenden politischen und okonomischen Ruckschlag. Als europaischer Konflikt war dies ein Kampf um die Vorherrschaft in Europa, zwischen Habsburg und Bourbon, in dem die franzosische Seite zunachst durchaus in der Defensive stand. Es gelang jedoch der franzosischen Politik, die Einkreisungstaktiken der habsburgischen Machte Spanien und Osterreich zu durchbrechen, und am Ende des Krieges hatte sich Frankreich als fuhrende europaische Macht etabliert. Die Drohung einer habsburgischen Universalmonarchie war, mit schwedischer Hilfe, gebannt.


Archive | 2013

Deutsche Literatur Nach 1945

Wolfgang Beutin; Klaus Ehlert; Wolfgang Emmerich; Helmut Hoffacker; Bernd Lutz; Volker Meid; Ralf Schnell; Peter Stein; Inge Stephan

Die bedingungslose Kapitulation am 8. Mai 1945 schien ganz Deutschland in ein politisch-kulturelles Vakuum zu fuhren. Mit dem Ende der zwolfjahrigen Herrschaft der Nationalsozialisten brach zugleich ein riesiges, vielfaltig in sich verschlungenes Ideologie- und Propagandagebaude zusammen, der Traum von einem Dritten, einem Tausendjahrigen Reich, der Glaube an Allmacht und Allgewalt des »Fuhrers«, das Bewustsein einer germanischdeutschen Uberlegenheit uber andere Volker und Rassen. Wo politische »Gleichschaltung« die Uniformitat der Institutionen anbefohlen hatte, herrschte nun das Chaos der Orientierungslosigkeit. Wo die Militarisierung des offentlichen Lebens vorbehaltlose Begeisterung fur den »totalen Krieg« geweckt hatte, erwies nun, nach der vollstandigen Zerschlagung nationalsozialistischer Unterwerfungsstrategien, der Schock des Zusammenbruchs seine ernuchternde Wirkung. Und die jahrelang geglaubten Heils- und Unheilslehren faschistischer Demagogie — sie wurden verschuttet unter den Trummern ganzer Stadte, begraben in Millionen von Kriegsgrabern, verfluchtigten sich alsbald zu einem Alptraum offentlichen Bewustseins, dem zugleich die Hoffnung auf einen Neubeginn entsprang.


Archive | 2013

Literatur in der Weimarer Republik

Wolfgang Beutin; Klaus Ehlert; Wolfgang Emmerich; Helmut Hoffacker; Bernd Lutz; Volker Meid; Ralf Schnell; Peter Stein; Inge Stephan

Das oft beschworene Bild von den »Goldenen Zwanziger Jahren« trugt. Am Anfang der Weimarer Republik stand der militarische und politische Zusammenbruch des Kaiserreichs als Folge des zwar mit Begeisterung begonnenen, aber zuletzt verlorenen Weltkriegs, die Erschutterung traditioneller Werte und Normen und die gescheiterte Novemberrevolution von 1918 — am Ende der Verfall der Demokratie und die Machtubernahme durch die Nationalsozialisten 1933. Die Tatsache, dass die neuen demokratischen Herrschaftsformen, die an die Stelle der abgewirtschafteten alten monarchischen Ordnung getreten waren, nicht auf einem klaren Willensbildungsprozess der Bevolkerung beruhten, sondern sich als Ergebnis des militarischen Zusammenbruchs einstellten, erwies sich als eine nicht minder schwere Hypothek fur die politische Zukunft wie die Tatsache, dass der Bruch mit der alten Ordnung in der Realitat nicht so radikal vollzogen wurde, wie er in der Verfassung kodifiziert worden war. Tatsachlich lebten die antidemokratischen Traditionen des Kaiserreichs und des alten Obrigkeitsstaats in der Weimarer Republik in sehr viel starkerem Mase fort, als dies Zeitgenossen auf den ersten Blick deutlich gewesen sein mag. In den funfzehn Jahren ihres Bestehens wurde die erste Republik auf deutschem Boden — wenn man von der Mainzer Republik 1792/1793 absieht — von schweren Krisen geschuttelt: Kapp-Putsch (1920), Ruhrkampf (1920), Hitler-Ludendorff-Putsch (1923), Inflation, Weltwirtschaftskrise und das wachsende Heer von Arbeitslosen nach 1929 waren ausere Anzeichen einer strukturellen Krise, der die Weimarer Republik schlieslich zum Opfer fallen sollte.


Archive | 2013

Tendenzen in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur seit 1989

Wolfgang Beutin; Matthias Beilein; Klaus Ehlert; Wolfgang Emmerich; Christine Kanz; Bernd Lutz; Volker Meid; Michael Opitz; Carola Opitz-Wiemers; Ralf Schnell; Peter Stein; Inge Stephan

Das letzte Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts setzte mit der epochalen Wende 1989 ein. In diesem turbulenten Jahr kam es am 9. November in Berlin zur Offnung der Mauer. Das war ein Ereignis von historischer Tragweite, das die politische Weltkarte grundlegend veranderte und Spuren nicht nur in der politischen, sondern auch in der kulturellen Landschaft Deutschlands hinterlassen hat. Von einer Zasur zu sprechen, die mit der von 1945 vergleichbar ist, scheint nicht ubertrieben, markieren doch beide Daten Wendepunkte in der Geschichte. Danach blieb nichts, wie es war — weder in Deutschland, Europa noch in der Welt. Der nach 1989 einsetzende Zusammenbruch der sozialistischen Staatengemeinschaft, die Auflosung des wirtschaftlichen wie militarischen Bundnisses leitete das Ende des Kalten Krieges ein. Die DDR, von der der Generalsekretar der SED, Erich Honecker, noch kurz vor dem Untergang vollmundig erklarte: »Den Sozialismus in seinem Lauf halten weder Ochs’ noch Esel auf«, verschwand binnen kurzer Zeit von der politischen Weltkarte. Im Ausnahmezustand der Eiseskalte hatte sie Gunter de Bruyn bereits Mitte der 80er Jahre in seinem Buch Neue Herrlichkeit (1985) gezeigt. Auch Annett Groschner bezieht sich auf die Kaltemetapher: In ihrem Roman Moskauer Eis (2000) erzahlt sie Geschichten aus der Gefriertruhe, die mit dem Land zu tun haben, das am 3. Oktober 1990 seine Eigenstaatlichkeit aufgab. Wahrend im Herbst 1989 das Staatsgebilde DDR bereits in Agonie lag, erstarrt an Ignoranz, staatlicher Willkur und politburokratischer Selbstgefalligkeit, fassten die Burgerinnen und Burger des Landes Mut, ihrem Unzufriedenheit am ›Regiertwerden‹ offentlich zu artikulieren.


Archive | 2013

Die literarische Moderne (1890–1920)

Wolfgang Beutin; Matthias Beilein; Klaus Ehlert; Wolfgang Emmerich; Christine Kanz; Bernd Lutz; Volker Meid; Michael Opitz; Carola Opitz-Wiemers; Ralf Schnell; Peter Stein; Inge Stephan

Das Adjektiv ›modern‹ wurde seit dem Mittelalter fur alles Innovative verwendet. Haufiger wurde es im 18. Jahrhundert gebraucht, um Forderungen nach kunstlerischer Originalitat durchzusetzen. »Die Moderne« wurde erst um die Jahrhundertwende zum Schlagwort, nachdem der Literaturhistoriker Eugen Wolff (1863–1929) von dem naturalistischen Verein »Durch!« den Begriff substantivisch benutzt hatte. Die zehn Thesen zur Moderne (1886) der »Freien literarischen Vereinigung« »Durch!« wurden vor Vertretern junger, oppositioneller Literaturbestrebungen vorgetragen, die eine literarische Richtung durchsetzen wollten, die sie als ›Naturalismus‹ bezeichneten — ein Name, den nicht von ungefahr ein Mediziner (Konrad Kuster) erfunden hatte. Denn von jetzt an sollte es ›naturwissen-schaftlich‹ zugehen. Die Thesen gehoren zu den ersten offentlichen Auserungen uber die ›klassische‹ oder ›literarische Moderne‹, die zwanzig Jahre vor und nach der vorletzten Jahrhundertwende anzusiedeln ist. Eine »Revolution in der Literatur zu Gunsten des modernen Grundprinzips« sollte die Uberwindung eines alten Zustands bewirken: »Unser hochstes Kunstideal ist nicht mehr die Antike, sondern die Moderne.« Realisieren sollten es von naturwissenschaftlichen Erkenntnissen gepragte Kunstwerke, die »den Menschen mit Fleisch und Blut und mit seinen Leidenschaften in unerbittlicher Wahrheit zeichnen«. Neu war auch die Forderung nach einer »reifen« Kunstkritik als einem »Kampfmittel« zur »Vorarbeit fur eine neue Literaturblute«.


Lili-zeitschrift Fur Literaturwissenschaft Und Linguistik | 2008

Von der Literaturwissenschaft zur Medienwissenschaft

Ralf Schnell

This article presents a critical analysis of the development from traditional philological and literary studies to the field of media studies of today. Its focus is concentrated on three representative examples of this development: Peter Szondi’s Traktat über philologische Erkenntnis, Helmut Kreuzer’s edition Literaturwissenschaft — Medienwissenschaft and the recently published Empfehlungen of the German >Wissenschaftsrat<. As a result of this analysis, the article emphasizes the necessity of constructing a new concept of media studies.

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