S. Kunz

Studies on platelet function during different modes of administration of PgF2α in obstetrics and gynecology

ZusammenfassungEs wurde die Thrombocytenfunktion bei intravenöser, intraamnialer und extraamnialer Anwendung von PgF2α bei abgestorbener Gravidität, therapeutischem Abort und Geburtseinleitung untersucht. Die Kontrollgruppen erhielten Oxytocin i.v. (abgestorbene Gravidität und Geburtseinleitung). Bei i.v. Anwendung von PgF2α fand sich eine Normalisierung der gesteigerten spontanen Thrombocytenaggregation und eine signifikante Verminderung der ADP- und Kollagen-induzierten Thrombocytenaggregation. Die Desaggregation war in diesen Gruppen verstärkt. Die anderen Gruppen, die PgF2α erhielten, zeigten keine signifikanten Veränderungen der Plättchenfunktion.Bei Weheninduktion mit Oxytocin war eine Tendenz zu verstärkter Thrombocytenaggregation und verminderter Desaggregation nachzuweisen. Die klinische Bedeutung der gefundenen Veränderungen und die Konsequenzen für die Hämostase werden diskutiert.SummaryPlatelet function has been studied during intravenous, intraamniotic, and extraamniotic administration of prostaglandin F2α (PgF2α) for termination of missed abortion and missed labor, for therapeutic abortion, and for induction of term labor. The controls received oxytocin i.v. (missed labor and term labor). Our investigations have shown that there was a normalization of the increased spontaneous platelet aggregation and a significant reduction of ADP- and collagen-induced platelet aggregation in the groups given PgF2α i.v. The desaggregation in these groups was increased. The other groups given PgF2α showed no significant changes in platelet function.Inducing labor by oxytocin we found a tendency to increased platelet aggregation and decreased desaggregation. The clinical importance of these findings and the consequences for hemostasis are discussed.

Vernderungen der Thrombocytenfunktionen whrend der normalen Graviditt und bei der EPH-Gestose

Aus unserm Kollektiv nicht schwangerer Patientinnen bildeten wir 5 Gruppen: Patientinnen ohne Varikosis und mit Varikosis in den Stadien I, TI und III sowie mit einer Thrombophlebitis. Ffir Varikosis I 1515t keiner der Parameter einen statistisch signifikanten Unterschied zum Kollektiv der Gesunden erkennen. Ffir Varikosis II zeigt sieh ein Unterschied besonders ffir [~-Glucuronidase und N-Acetyl-Glucosaminidase. Bei Varikosis IIT und besonders bei Thrombophlebitis ist ffir alle Parameter ein signifikanter Unterschied zu denen der Gesunden zu finden. Wir glauben, dab die Bestimmung der hier diskutierten Substanzen mit weiteren biochemischen und plethysmographischen Untersuchungen einen wichtigen Beitrag zur Diagnostik der Venenerkrankungen, besonders aber fiir Verlaufsuntersuchungen und zur Objektivierung yon Therapieerfolgen liefern kSnnen.

Postpartale ADP- und Kollagen-induzierte Thrombozytenaggregation bei Neugeborenen

315. J. Zehles, R. C. Briel, S. Kunz, E. Kidess (Univ.-Frauenklinik Tiibingen): Postpartale ADPund Kollagen-induzierte Thrombozytenaggregation bei Neugeborenen Eine folgenschwere Komplikation beim protrahierten Schock des Neugeborenen stellt die haemorrhagische Diathese dar, in deren Gefolge es zur cerebralen Diapedeseblutung kommen kann. Zahlreiche Autoren haben darauf hingewiesen, dab die Ausl6sung einer disseminierten intravasalen Gerinnung mit konsekutiver Verbrauchskoagulopathie ein wichtiger pathogenetischer Faktor in diesem Geschehen darstellt. Dabei kommt es in den Friihstadien neben der Hypoxie zu einer St/Srung der Mikrozirkulation mit weiterer Zunahme der Acidose. Da die Thrombozyten sowohl im Rahmen des Gerinnungsablaufs wie auch bei Mikrozirkulationsst6rungen eine wichtige Rolle spielen, ist ihr Verhalten bei verschiedenen Acidosegraden von Interesse.