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Publication
Featured researches published by Sigrid Metz-Göckel.
Archive | 1991
Sigrid Metz-Göckel; Sigrid Frohnert; Gabriele Hahn-Mausbach; Jacqueline Kauermann-Walter
Computer sind freistehende Artefakte und universelle Maschinen, d.h. vielfaltig einsetz- und programmierbar. Ihre faszinierende Wirkung auf viele erklart sich z.T. durch ihre Besonderheit als „Geist-Maschine“ und durch die Tatsache, das es inzwischen handliche und zugangliche technische Gerate fur fast jedermann/jedefrau geworden sind, die gleichzeitig auch vernetzbar sind. Als neue Gerate verbindet sich mit ihnen eine soziale Offenheit, damit eine Chance, das sich Expertenschaften bilden, die den herkommlichen Regeln nach Vorbildung und Geschlecht zunachst einmal nicht unterliegen. Obwohl der PC inzwischen zwar fur alle erschwinglich geworden ist, spricht er vorliegenden Untersuchungen zufolge starker das mannliche Geschlecht an. Das mag damit zusammenhangen, das der Computer als „logische“ Maschine eingefuhrt wurde und damit an Geschlechterstereotype anknupft, die eine Mythologisierung des Computers einleiteten, der insbesondere Manner verfielen. Jedenfalls ist die sensationelle Berichterstattung diesen Mythen einer mannlichen Computerabhangigkeit (Computerphilie) ausgiebig gefolgt. Das Madchen/Frauen bisher in anderer Weise auf den Computer reagierten, konnte auch mit dieser Uberzeichnung und Uberreaktion bei den Jungen/ Mannern zusammenhangen. Sie spiegelt sich auch in den Fremdstereotypen von Madchen uber Jungen wieder, wie die folgende Geschichte zweier Madchen (12–14 Jahre) aus unserem Anwenderkurs zeigt: Peters bester Freund Es war einmal ein Junge, der hies Peter. Peter hatte einen Computer. Der Computer, er hies Pipsi, war Peters bester Freund. Peter mochte Pipsi, weil Pipsi Peter nie widersprach. Ab und zu hatten sie zwar einen kleinen Streit, aber der war schnell wieder vergessen. Das schlimme war nur, das Peter nur mit Pipsi gespielt hat. Er ist nicht einmal mehr rausgegangen. Eines Tages kam eine Zigeunerfamilie in die Stadt. Nachdem Peter einen neuen Rekord in Pag-Man aufgestellt hatte, schaute er neugierig aus dem Fenster. Aus einem dicken Mercedes winkte ihm ein dunkelhautiger Junge zu. Heute steht der Computer in der Besenkammer. Peter war ein Hacker, der aber schlieslich dafur bestraft wurde. Offen bleibt in der Geschichte, wie Peter von seiner Sucht geheilt wurde.
Archive | 1991
Sigrid Metz-Göckel; Sigrid Frohnert; Gabriele Hahn-Mausbach; Jacqueline Kauermann-Walter
Wir naherten uns dem Kern unserer Studie gleichsam von ausen, indem wir die Fragestellung immer mehr auf eine empirische Uberprufbarkeit unterschiedlicher Umgangsformen mit dem Computer einkreisten. Manifeste oder latente Differenzen zwischen den Geschlechtern nahmen wir zunachst — soweit sie die vorliegenden Untersuchungen nahelegten — als eine der moglichen Reaktionsweisen ernst. Wir wollten jedoch kritisch uberprufen, wieweit sie alters- und kontextabhangig sind. Wir verfolgten damit auch eine die stereotypen Zuschreibungen transzendierende Intention. Wir wollten eine offene und generell unterstutzende Situation schaffen, um ein moglichst breites Spektrum von Verhaltensweisen der Madchen und Jungen beim Computereinstieg zur Entfaltung kommen zu lassen.
Archive | 1991
Sigrid Metz-Göckel; Sigrid Frohnert; Gabriele Hahn-Mausbach; Jacqueline Kauermann-Walter
Wir beschreiben im folgenden die Antworten der 120 Teilnehmerinnen an unseren Kursen insgesamt. Auf Unterschiede zwischen den Kursen gehen wir nur ein, wo sie bedeutsam sind. Es handelt sich zugegebenermasen um eine grobe Skizzierung der Computererfahrungen, -interessen und -einschatzungen, soweit sie aus den Selbstaussagen auf der Basis einer teilstandardisierten Befragung zu ermitteln sind. Die Kinder/Jugendlichen haben sowohl zu Beginn wie zum Abschlus der Kurse, die Jungsten teilweise mit Hilfe der Lehrenden und Beobachterinnen, einen kleinen Fragebogen beantwortet. Die Aussagen konnen keinerlei Reprasentativitat beanspruchen, beleuchten aber den Hintergrund der im anschliesenden Kapitel dargestellten qualitativen Auswertung der teilnehmenden Beobachtung. Soweit es sinnvoll ist, versuchen wir die Ergebnisse unserer Studie zu vergleichbaren Befunden anderer Untersuchungen in Beziehung zu setzen.
Archive | 1991
Sigrid Metz-Göckel; Sigrid Frohnert; Gabriele Hahn-Mausbach; Jacqueline Kauermann-Walter
Wie konnen wir in koedukativen Kontexten eine stimulierende didaktische Umgebung fur das Lernen schaffen, in der beide Geschlechter miteinander und voneinander lernen?
Archive | 1991
Sigrid Metz-Göckel; Sigrid Frohnert; Gabriele Hahn-Mausbach; Jacqueline Kauermann-Walter
In diesem Kapitel geht es um die Veranderungen der einzelnen Personen in Auseinandersetzung mit dem Computer. Wir beziehen uns hierbei auf die kognitiven Fahigkeiten. Folgende Aspekte des Lernverhaltens werden naher beleuchtet: das Handling, d.h. die technisch-funktionale Auseinandersetzung mit dem Computer, die Anwendung der Programmbefehle, das Verstandnis fur die Programmstrukturen und die Fahigkeit zu eigenstandigen Problemlosungen. Daruberhinaus geben die erstellten Arbeitsprodukte sowie die Strategien bei der Fehlersuche und -bearbeitung Hinweise, die uber den blosen kognitiv-technischen Kompetenzerwerb hinausgehen und auf kreativ- schopferische Komponenten hindeuten.
Archive | 1991
Sigrid Metz-Göckel; Sigrid Frohnert; Gabriele Hahn-Mausbach; Jacqueline Kauermann-Walter
Im Mittelpunkt dieses Kapitels stehen die emotionalen Reaktionen der Kinder und Jugendlichen im Umgang mit dem Computer, die uber die von uns notierten Auserungen in den Protokollen naher erfassen werden konnten. Wir wollen untersuchen, wie die Kinder und Jugendlichen den Computer einschatzen, welche Bedeutung er fur sie hat, welche Vorstellungen sie mit ihm verknupfen und welche „mentalen“ Bilder er u.U. hervorruft.
Archive | 1991
Sigrid Metz-Göckel; Sigrid Frohnert; Gabriele Hahn-Mausbach; Jacqueline Kauermann-Walter
Die sich aus der Auswertung der Beobachtungsprotokolle herauskristallisierten Dimensionen Sozialverhalten/Kommunikation, Lernverhalten und Beziehung zum Computer analysieren wir nun entlang unserer Untersuchungsvariablen Geschlecht, Alter und Kursinhalt. Dieses Prinzip zieht sich wie ein roter Faden durch die einzelnen Kapitel.
Archive | 1991
Sigrid Metz-Göckel; Sigrid Frohnert; Gabriele Hahn-Mausbach; Jacqueline Kauermann-Walter
Die Vorwegnahme einer ungunstigen Arbeitsmarktentwicklung und Einseitigkeiten der Bildungsnachfrage von Frauen kennzeichnen zwei Schwachstellen, die Frauen entweder direkt oder vermittelt uber andere (z.B. ihre Kinder/Tochter) Computerwissen nachfragen lassen. Generell ist die Antriebskraft fur die rasche Ausbreitung der Computer in die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen hinein deren (unterstellte) Einflusnahme auf das berufliche Arbeitsvermogen und die berufliche Verwendung uberhaupt (Bohm/Wehner 1988). Dies ist auch der Hauptgrund von offizieller Seite fur die Einfuhrung einer informationstechnischen Grundbildung an allen Schulen. Im folgenden wollen wir Arbeitsplatzveranderungen und Qualifikationsentwicklungen skizzieren, die eine Technik- und Computerkompetenz von Frauen nahelegen.
Archive | 1991
Sigrid Metz-Göckel; Sigrid Frohnert; Gabriele Hahn-Mausbach; Jacqueline Kauermann-Walter
Die Gruppe setzt sich aus 5 Madchen und 5 Jungen im Alter zwischen 8 und 11 Jahren zusammen. Das Durchschnittsalter der Madchen liegt bei 8,8 Jahren, das der Jungen bei 10,6 Jahren. Die Madchen sind im Schnitt also ca. 2 Jahre junger (!) als die Jungen. Das Gesamtdurchschnittsalter betragt 9,7 Jahre.
Archive | 1991
Sigrid Metz-Göckel; Sigrid Frohnert; Gabriele Hahn-Mausbach; Jacqueline Kauermann-Walter