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Featured researches published by Stefan Maul.


Zeitschrift Fur Assyriologie Und Vorderasiatische Archaologie | 2013

Ein altorientalischer Pferdesegen – Seuchenprophylaxe in der assyrischen Armee

Stefan Maul

Abstract: Sumerisch-akkadische Beschwörungen „um den Pferdehof zu reinigen“ sind auf der mittelassyrischen Tafel VAT 10035 (KAR 91) aus einer Palastbibliothek in Assur und den neuassyrischen Textvertretern Sm 1708 (IVR2 Pl. 18* Nr. 6), ND 4405/47 (CTN 4, 101) und VAT 11019 überliefert. Dieser Beitrag liefert die Edition dieser Beschwörungen und der entsprechenden Ritualanweisungen, die im Kontext der Bedeutung von Pferden für die assyrische Armee zu sehen sind.


Archive | 1998

Im Fadenkreuz von Raum und Zeit

Stefan Maul

Betrachtet man die akkadischen (d.h. die assyrisch-babylonischen) Begriffe, die „Vergangenes“ und „Zukunftiges“ bezeichnen, nicht nur als Wortentsprechungen zu den jeweils zugeordneten deutschen Begriffen, ist eine zunachst erstaunliche Entdeckung zu machen. Ein Blick auf die Etymologie der Zeitbegriffe wie „fruher“: pāna, pān; pānānu; pāni; pānu oder „fruhere Zeit, Vergangenheit“: pānātu; pānītu; pānū, zeigt, das diese Begriffe zu akkadischem pānum, „Vorderseite“, im Plural pānū, „Gesicht“ gehoren. Die sumerischen Entsprechungen zu den akkadischen Zeitbegriffen der Vergangenheit sind mit dem Wort i g i gebildet, das „Auge“, „Gesicht“ und dann auch „Vorderseite“ bedeutet. In den akkadischen und sumerischen Zeitbegriffen der Vergangenheit wird das zugmnde liegende Wort „Vorderseite“ gebraucht im Sinne von „etwas, das vor dem Betrachter / im Angesicht des Betrachters lieg“. Ahnliches ist auch fur die Begriffe, die Zukunftiges bezeichnen, zu beobachten. Akkadisches (w)arka, (w)arkānu(m), (w)arki in der Bedeutung „spater, danach“, (w)arku(m) in der Bedeutung „zukunftig“ und (w)arkītu(m), „Spateres, spatere Zeit, Zukunft“ gehoren zu dem Wort (w)arkatu(m), „Ruckseite, Hinteres“. Auch die entsprechenden sumerischen Begriffe (e g e r; mu r g u; bar) bedeuten ursprunglich „Hinteres“ und „Ruckseite“. Obgleich dieses fur das Verstandnis der mesopotamischen Kultur hochst wichtige Problem der Eigenbegrifflichkeit hier nicht naher betrachtet werden soll, wird doch deutlich, das fur einen Babylonier die Vergangenheit vor ihm, ihm „im Angesicht“ daliegt, wohingegen das Kommende, Zukunftige (warkītum), das ist, was er als hinter sich, in seinem „Rucken“ liegend betrachtet.


Zeitschrift Fur Assyriologie Und Vorderasiatische Archaologie | 2017

Mittelassyrische Rechtsurkunden und Verwaltungstexte aus dem Besitz der Staatlichen Museen zu Istanbul

Stefan Maul

Nach Beendigung der Ausgrabungen, die Walter Andrae im Auftrag der Deutschen Orient-Gesellschaft vom Herbst 1903 bis zum Frühjahr 1914 in Assur durchgeführt hatte, gelangten bereits im Sommer 1914 – den über die Fundteilung getroffenen Vereinbarungen entsprechend – mehr als 3.600 Tontafeln, Tontafelfragmente und beschriftete tönerne Objekte in die Staatlichen Museen zu Istanbul.1 Ihre Veröffentlichung begann sehr zögerlich. Vor allem Erich Ebeling, Ernst Weidner und Franz Köcher machten in den Jahrzehnten vor und nach dem Zweiten Weltkrieg in vielen Einzeluntersuchungen und einigen Monographien2


Archive | 2015

Telling the Future: Reflections on the Status of Divination in Ancient Near Eastern Politics

Stefan Maul

Cuneiform sources from two millennia show that in the Ancient Near East kings and their counselors did not rely exclusively on their own professional expertise when there were political decisions to be made. They held off, rather, on putting a plan into action until its feasibility had been examined and confirmed by an independent “expert advisory board.”


Zeitschrift Fur Assyriologie Und Vorderasiatische Archaologie | 2013

Paläographische Übungen am Neujahrstag

Stefan Maul

Gelehrte und Schreiber, die in neuassyrischer Zeit in Assur Abschriften literarischer Keilschrifttexte anfertigten, versahen ihre Tafeln fast nie mit einem Datum. Die als KAR Nr. 111 veröffentlichte Tafel VAT 103821 zählt zu den wenigen bekannt gewordenen Ausnahmen.2 Nabû-etiranni,3 der noch in der Ausbildung stehende Sprößling einer Schreiber-Familie aus Assur,4 hatte diese Tafel mit einer säuberlichen Kopie des sog. Examenstextes A5 versehen und auf den Neujahrstag, den 1. Nisannu des Jahres 701 v. Chr. datiert. Seine „unter Druck“ (dulluäiš ) angefertigte Abschrift versah er mit einem Kolophon, der so ungewöhnlich ist, daß er bislang in weiten Teilen nicht entziffert werden konnte.6 In der eigentlich konventionellen Tafelunterschrift finden sich nämlich nicht nur einige ungewöhnliche Graphien und selten gebrauchte Wörter. Der Kolophon ist auch in einem Schriftduktus verfaßt, der erheblich von dem Schrifttyp abweicht, in dem der ,Examenstext A‘ niedergeschrieben worden war. Während der ,Examenstext A‘ – ohne jede Auffälligkeit – in der neuassyrischen Schrift festgehalten wurde, die an der Wende vom


Zeitschrift Fur Assyriologie Und Vorderasiatische Archaologie | 2012

Tontafelabschriften des ‚Kodex Hammurapi‘ in altbabylonischer Monumentalschrift

Stefan Maul

1 KH Kol. 47 1–2 (dinat mišarim). Passagen aus dem Kodex Hammurapi (KH) werden hier und im folgenden nach der Edition von R. Borger, Babylonisch-assyrische Lesestücke. 3. rev. Aufl. (Rom 2006) 2–50 zitiert (im folgenden 3BAL). Die Bezeichnung der Textvertreter (A–Z und a–t) sowie die Kolumnenzählung des KH richten sich im folgenden nach 3BAL. Der Einfachheit halber wurden hier jedoch, abweichend von 3BAL, bei der Kolumnenzählung die römischen Ziffern durch arabische ersetzt. Die Bezeichnung für weitere Textvertreter (u–y), die in 3BAL noch nicht berücksichtigt sind, ist der Übersicht in: M. Roth, Law collections from Mesopotamia and Asia Minor (Atlanta 1995) 251–253 entnommen. Der dort genannte Textvertreter x (K 11795) ist freilich nur ein kleines Tafelbruchstück, das an Textvertreter J (jetzt: K 4223 + K 9054 + K 13979 + K 11795 (+) Sm 1008A) angeschlossen wurde, und der sog. Textvertreter y ist in Wahrheit identisch mit Textvertreter u (L. 78.79 = R. A. M. al-Qit, Sumer 41 [1985], Arabischer Teil, 143 Nr. 4 = D. Arnaud, Syria 58 [1981] 44–45 und 83 = D. Arnaud, in: J.-L. Huot (Hg.), Larsa (8ème et 9ème campagnes, 1978 et 1981) et ’Oueili (2ème et 3ème campagnes, 1978 et 1981) [Paris 1983] 231 und 253). Neben den hier erstmals edierten neuen Stücken des sog. ,Kodex Hamurapi‘ wurden folgende weitere Textvertreter bekannt, die in keiner der großen Editionen berücksichtigt oder noch ohne zugewiesenes Sigel sind: (1) die mittelbabylonischen Tafeln mit Schülerübungen N 1586 (J. Peterson, NABU 2007/81) und N 5489 (N. Veldhuis, JCS 52 [2000] 71–72 und 88); (2) die neuassyrischen Textvertreter aus Ninive K 18470 (Rs. Kol. iH = // KH Kol. 35 43–45, Rs. Kol. iiH = // KH Kol. 36 33–39; siehe W. G. Lambert, NABU 1992/129) und K 19375 (3BAL, 50); siehe ferner W. G. Lambert, Catalogue of the cuneiform tablets in the Kouyunjik Collection of the British Museum, Suppl. 3 (London 1992) zu K 19454, K. 19727 und K 21227, deren Zugehörigkeit zum ,Kodex Hamurapi‘ ebenda erwogen wird; (3) VAT 12947 (KAL 3, Nr. 62), ein in Assur gefundenes Bruchstück aus der Mitte einer ursprünglich wohl fünfkolumnigen frühneuassyrischen Tontafel (wohl 9.–8. Jh. v.Chr. [gegen KAL 3 Nr. 62 nicht spätmittelassyrisch!]); (4) ein unveröffentlichter, von B. Ismail in AfO Beiheft 19, 199 erwähnter Textvertreter, der bei den irakischen Ausgrabungen in Assur in dem sog. ,Haus des Beschwörungspriesters‘ gefunden wurde (mir unzugänglich); (5) zwei neubabylonische in Sippar gefundene Abschriften des Prologs des ,Kodex Hammurapi‘ (siehe A. Fadhil, CRRA 34 [Ankara


Ruperto Carola | 2012

Die Alten ehren. Wie die frühen Hochkulturen die Alterssicherung regelten

Stefan Maul

Schon vor Jahrtausenden gab es in den untergegangenen Kulturen des Alten Vorderen Orients Menschen, die sehr alt wurden. Es entwickelten sich Normen, die die Familie, besonders aber die Sohne einer alten Person moralisch verpflichteten, ihr Einkommen und Ernahrung, Kleidung, Unterkunft, soziale Ansprache und im Krankheitsfall Pflege zukommen zu lassen. Fur den Fall, dass ein mannlicher Erbe fehlte, wurde die Altersvorsorge vertraglich geregelt – das belegen Keilschrifttexte, die aus allen Epochen der altorientalischen Geschichte uberliefert sind. Nur die besitz- und kinderlosen Alten waren auf die Barmherzigkeit anderer angewiesen.


Archive | 2012

Das Alter ehren: Vorstellungen vom Alter und Sorge um die Alten im Alten Orient

Stefan Maul

Adad-guppi, eine Priesterin des Mondgottes von Harran, weis in einer Inschrift aus dem 6. Jh. v. Chr. zu berichten, dass sie im Jahre 610 v. Chr. als Vierzigjahrige die Zerstorung der letzten Feste des Assyrerreiches, der im Norden Syriens gelegenen assyrischen Stadt Harran, miterlebte. Uber Jahrzehnte hinweg bis in ihr 95. Lebensjahr habe sie Sin, den Mondgott, angefleht, seinen Zorn zu besanftigen und endlich zuzulassen, dass sein Tempel in Harran wiedererrichtet wurde. Schlieslich, so Adad-guppi, habe der Gott sie erhort, indem er ihren leiblichen Sohn Nabonid (Regierungszeit 556–539 v. Chr.) zum babylonischen Konig erhob und diesen den Tempel in all seiner Pracht wiederaufbauen lies.


Zeitschrift Fur Assyriologie Und Vorderasiatische Archaologie | 2011

Bibliographie R. Borger (1994–2010)

Stefan Maul

In der Festschrift für Rykle Borger (Festschrift für Rykle Borger zu seinem 65. Geburtstag am 24. Mai 1994. tikip santakki mala bašmu ... Cuneiform Monographs 10 [Groningen 1998]) hatte ich auf den Seiten 359–368 Borgers Schrifttum aus den Jahren 1952–1994 zusammengestellt. Der hier vorgelegte Nachtrag, in dem die Veröffentlichungen aus den Jahren 1994–2010 erfasst sind, zeigt eindrucksvoll, dass Rykle Borger sich seine enorme Schaffenskraft bis ins hohe Alter bewahrt hat. Anders als in der Borger-Festschrift folgt der hier vorgelegte zweite Teil der Bibliographie lediglich einer chronologischen Ordnung. Daher schlüsselt folgende Konkordanz das in den Jahren 1994–2010 erschienene Schrifttum Borgers nach der Systematik auf, die der Bibliographie aus dem Jahr 1998 zugrunde liegt:


Zeitschrift Fur Assyriologie Und Vorderasiatische Archaologie | 2011

Rykle Borger. 24.5.1929–27.12.2010

Stefan Maul

Am 27. Dezember 2010 verstarb ganz unerwartet der Göttinger Assyriologe Rykle Borger. Im 82. Lebensjahr wurde er mitten aus seinem Schaffen gerissen. Er wird als einer der Großen in die Geschichte des Faches eingehen, da er mit seinem Werk wie kein zweiter seiner Generation die Grundlagen der Assyriologie neu gelegt und so die Voraussetzungen dafür geschaffen hat, dass auch im 21. Jh. Altorientalistik auf höchstem Niveau betrieben werden kann. Rykle Borger wurde am 24. Mai 1929 in einem kleinen Dorf im niederländischen Friesland geboren (Wieuwerd in der Gemeinde Baarderadeel). Er blieb das einzige Kind seiner Eltern. Seine Familie war arm. Der 1956 verunglückte Vater (Evert Borger *1885) war Eisenbahnarbeiter. In der jungen Familie trug die Mutter als Schrankenwärterin zum Lebensunterhalt bei. Sie starb 1999 im hohen Alter von 92 Jahren. Borger blieb ihr stets eng verbunden. Rykle Borger wurde 1936 in Jelsum eingeschult und besuchte anschließend die Volksschulen von Vragender (1936–37) und Arnhe(i)m (1937–40). Seine Gymnasialzeit erlebte er zuerst in Arnhe(i)m (1940–41) und dann in Breda (seit 1941) in jenen schweren Jahren, als die Niederlande unter der Besatzung durch Nazi-Deutschland litten. Doch am 1. 6. 1946 konnte der hochbegabte Junge das Abitur in seiner befreiten Heimat ablegen. Noch 1946 begann Borger in Leiden, wo nun auch seine Eltern lebten, Theologie und altorientalische Sprachen zu studieren. In seinem sechsten

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