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Dive into the research topics where Stephan Besser is active.

Publication


Featured researches published by Stephan Besser.


Archive | 2004

Die hygienische Eroberung Afrikas

Stephan Besser

Auch die Pathologie des Fremden kennt ihre eingebildeten Kranken. In Dietrich Hafners Boulevardstuck Kolonialkrank von 1899 glaubt sich der Berliner Rentier Sellin von dem geheimnisvollen afrikanischen »Jela-kwa-tula«-Fieber befallen, das, einem Bericht der Zeitschrift Der Globus zufolge, gerade am Oberlauf des Kongo wutet und unfehlbar zum Tode eines jeden Infizierten fuhrt. Ausloser des Sellinschen »Kolonialfiebers« — wohl lediglich eine harmlose Erkaltung — sind die Abenteuererzahlungen eines eben aus Afrika zuruckgekehrten Arztes, der von sich behauptet, mehrere gefahrliche Expeditionen ins Innere des Kontinents unternommen zu haben. Einwande der Familie, seine vermeintlichen »Negerkrankheiten« seien blose Einbildung, weist der durch die Lekture tropenmedizinischer Standardwerke bestens informierte Sellin fachkundig zuruck. Sowohl die unuberwindliche »Schlafsucht«, die er an sich beobachtet, als auch sein furchtbares »Wechselfieber« stimmten genau mit der in der medizinischen Literatur beschriebenen Symptomatik uberein.


Archive | 2004

Schauspiele der Scham

Stephan Besser

An einem Sommertag des Jahres 1899 war der Dresdener Philosophie-Ordinarius Fritz Schultze im Zoologischen Garten seiner Universitatsstadt unterwegs, um die »Schaustellung einer Negertruppe von der Goldkuste Afrikas, sog. Aschantis« zu besuchen, »welche nach der Sutherlandschen Tabelle zu den ›mittleren Barbaren‹ gehoren«. Die ungefahr 90 Personen »hatten ihre Hutten gebaut und wirtschafteten, wenn nicht gerade ›Vorstellung‹ war, in ungezwungener Weise.« Als sich gegen Abend die meisten Besucher bereits verlaufen haben, ergibt sich fur Schultze die Gelegenheit zu einer aufschlusreichen ethnologischen Beobachtung, die in seiner im folgenden Jahr erschienenen Psychologie der Naturvolker Verwendung findet, um den »sittlichen Abstand des Naturmenschen vom Kulturmenschen« zu illustrieren. Vor Schultzes Augen wird ein junge afrikanische Frau von ihrem etwa achtjahrigen Sohn schikaniert, der ihr aus unklarem Grund schreiend und schlagend nachlauft und die wenigen Tucher vom Leibe reist, mit denen sie bekleidet ist.


Archive | 2004

Die Organisation des kolonialen Wissens

Stephan Besser

Als der Tagungsvorsitzende und Prasident der Deutschen Kolonialgesellschaft (DKG), Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg, am Vormittag des 10. Oktobers 1902 an das Rednerpult des Reichstags trat, um den ersten deutschen Kolonialkongres zu eroffnen, konnte er sicher sein, eine Versammlung zu begrusen, die in dieser breiten Mischung kaum zu einem anderen Anlas zusammengekommen ware. Vertreter der verschiedenen am uberseeischen Engagement des Kaiserreichs beteiligten Interessengruppen hatten auf den Abgeordnetenbanken des grosen Sitzungssaales Platz genommen: Abgesandte der verschiedenen Missionsgesellschaften, des Militars, wissenschaftlicher Institute, Gesellschaften und Museen ebenso wie Vertreter der Wirtschaft, Kolonialverwaltung und kolonialer Agitationsgesellschaften. In seiner Eroffnungsansprache machte von Mecklenburg eben diese Heterogenitat seines Publikums zum Leitthema.


Comparative Literature | 2017

Kafka on the Gulf: Male Identity, Space, and Globalization in Dave Eggers's A Hologram for the King and Arnon Grunberg's The Man without Illness

Stephan Besser; Yra van Dijk

In 2012, two curiously similar novels appeared in the Netherlands and the United States: Dave Eggerss A Hologram for the King and Arnon Grunbergs The Man without Illness. Both feature Western male protagonists who travel to the Gulf region for business purposes and utterly fail. This article explores these narratives as “fictions of globalization” (James Annesley) that use spatial tropes and imaginaries as well as multiple references to the work of Franz Kafka to tell stories of alienation and Western masculine failure in the global capitalist economy. In both novels an alternative is imagined as possible only from a marginal position outside the discourses and spaces of globalization: in intimacy, personal encounters, and gestures of care.


Memory in the Twenty-First Century: New Critical Perspectives from the Arts, Humanities and Sciences | 2016

Calling Gaia: World Brains and Global Memory

Stephan Besser

‘See the world we come from. There is no green there. They killed their mother. And they are gonna do the same here’. This is earthling Jake Sully speaking to Eywa, the Gaia-like goddess and balancing force of the ecosystem of the planetoid Pandora. At a dramatic narrative juncture of the film Avatar (James Cameron 2009), Jake calls on Eywa to intervene in the battle between the Na’vi, the tall and blue-skinned native inhabitants of Pandora, and the military forces of the Resources Development Agency (RDA) from Earth that colonize the planet. Having just learned from a fellow resistance fighter that the fibre-optic lianas of the so-called Tree of Voices provide a ‘direct line to Eywa’, Jake connects his native avatar’s neural queue to one of the threads and starts to talk. He urges Eywa to access the memories of his deceased colleague Dr. Grace Augustine in order to get an impression of the destruction that humans have inflicted upon the ecosystem of their own planet. Against all odds, the distress call is answered. From the depths of Pandora’s jungles Eywa sends herds of dinosaur-like creatures that launch a counter attack and run over the RDA war machine. The ecosystem strikes back and the invaders are sent home to Earth.


Archive | 2004

Zwischen Land und Meer

Stephan Besser

»An die Felsen schlagt die Brandung. Haushoch spritzt der weise Schaum. Den ganzen Tag fahren wir an der Kuste entlang. Plotzlich wird das Festland schwimmend undeutlich. Qualm und Rauch lagert daruber. Ein Savannenbrand! Wem standen da nicht die alten Indianerschmoker vor Augen mit ihren nervenprickelnden Bildern. Wie die Flammen lodern! Wie sich die Tiere der Prairie zu Tode hetzen, dem Verderben zu entfliehen. Wie der Indianer das weise Madchen aufs Pferd reist und um die Wette reitet mit Feuer und Sturm!« (17)


Published in <b>2007</b> in Amsterdam by Rodopi | 2007

Diaspora and memory : figures of displacement in contemporary literature, arts and politics

Marie-Aude Baronian; Stephan Besser; Yolande Jansen


Tijdschrift Voor Nederlandse Taal-en Letterkunde | 2013

Digital Humanities: the Next Big Thing? Enkele notities bij een ontluikend debat

Stephan Besser; T.L. Vaessens


Journal of Dutch Literature | 2013

From the Neuron to the World and Back: The Poetics of the Neuromolecular Gaze in Bart Koubaa's Het gebied van Nevski and James Cameron's 'Avatar'

Stephan Besser


Configurations | 2017

How Patterns Meet: Tracing the Isomorphic Imagination in Contemporary Neuroculture

Stephan Besser

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