Vera Moser
Humboldt University of Berlin
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Publication
Featured researches published by Vera Moser.
Archive | 2003
Vera Moser
Die Rekonstruktion der Disziplin Sonderpadagogik hat in historischer und struktureller Perspektive aufgezeigt, dass ihre anthropologische Orientierung das zentrale Differenzmerkmal ausmacht, um sie von anderen erziehungswissenschaftlichen Teildisziplinen zu unterscheiden. Diese Grundausrichtung schlagt sich in uberlappenden disziplin- und professionsbezogenen Beschreibungen von Sonderpadagogik nieder.
Archive | 1999
Barbara Rendtorff; Vera Moser
Das ein erziehungswissenschaftliches Buch nach den Wirkungen des Geschlechterverhaltnisses und dem Beitrag der Padagogik zu ihrer Tradierung fragt, scheint weder uberraschend noch unplausibel. Durch die Philosophie-und Rechtsgeschichte zieht sich seit Anbeginn wie ein roter Faden die Frage nach dem Verhaltnis mannlich: weiblich, voller Widerspruche und Schwankungen. Wo Aristoteles von der „a priori bestehenden Wahrheit“ ausgehen konnte, „das bei der Fortpflanzung der Mann die wirkende und die Frau die stoffliche Ursache war”, die stoffliche aber „von geringerem Wert ist als die Wirkursache“1, da konnte spater jahrhundertelang ebenso selbstverstandlich auf die Bibel zuruckgegriffen werden als Legitimationsgrundlage fur naturhafte und rechtliche Unterschiede zwischen Frauen und Mannern. Es wurde also von einer Gewisheit bezuglich der Wesenhaftigkeit von Frauen und Mannern ausgegangen, der nicht weiter hinterfragbaren Gewisheit einer naturhaft unterschiedlichen Ausstattung, die sowohl die rechtliche Unterordnung und diverse Beschrankungen von Frauen begrunden konnte, wie auch u.U. ihre besondere Entlastung — wenn etwa im Strafrecht die Schwachen des weiblichen Korpers und Geistes als mildernde Umstande angefuhrt wurden.
Archive | 2015
Vera Moser; Torsten Dietze
Der Beitrag zeigt, dass sonderpadagogische Forderung in Deutschland historisch eng an die gutachterliche Feststellung von Forderbedarfen sowie an die Institution der Hilfs- bzw. Sonderschule geknupft war. Die allmahliche Entkopplung von sonderpadagogischer Forderung und Sonderschule ab den 1990er Jahren hat dazu gefuhrt, dass die Zahl der Schulerinnen und Schuler mit sonderpadagogischem Forderbedarf erheblich und kontinuierlich anstieg, sodass die Frage nach dem Zusammenhang von labeling und funding, d. h. der Zuweisung von Etikettierungen und Ressourcen aktuell auf der bildungspolitischen Agenda steht. Dabei konkurrieren Modelle, die Ressourcen an individuelle Forderbedarfe binden, mit solchen, die sich auf strukturbezogene Indikatoren (wie Sozialindizes) beziehen. Auf der Grundlage internationaler Ressourcen-Modelle wird ein Input-Prozess-Outcome-Modell vorgeschlagen, in dem zusatzliche Forderung beschrieben und gemessen werden kann und welches individuelle wie pauschale Ressourcenzuweisungen integriert.
Archive | 2005
Vera Moser
Professionstheorien sind zunachst einmal grob skizziert Theorien, die die beruflichen Besonderheiten einer Profession aus unterschiedlichen Perspektiven erfassen. Dabei sind Professionen die Sorte Berufe, die sich um spezifisch menschliche Belange kummern, sich tendenziell selbst kontrollieren und die sich auf einen akademischen Wissenskorpus beziehen.
Archive | 1999
Vera Moser
Die Berucksichtigung der Geschlechterperspektive innerhalb der Sonderpadagogik ist seit Anfang der 80er Jahre ein allmahlich wachsendes Forschungsgebiet, das allerdings weitgehend als abgeschlossene eigene Subdisziplin existiert, ohne in den zentralen Lehr- und Forschungsgebieten der Sonderpadagogik Berucksichtigung zu finden. Lediglich als eine Ausnahme kann die 33. Tagung der Dozentinnen und Dozenten der Sonderpadagogik 1996 gewertet werden, die sich den „Geschlechterverhaltnissen in der Behindertenpadagogik“1 widmete und zugleich an die Themenstellung von „Subjekt-Objekt-Verhaltnissen in Wissenschaft und Praxis“ geknupft war. Damit wurde die Koharenz von sonderpadagogischer Theoriebildung und Geschlechterforschung explizit herausgestellt, und zwar bezogen auf Subjektkonstruktionen und Handlungsstrukturen in padagogischen Verhaltnissen.
Archive | 2016
Vera Moser
Die Entstehung der Hilfsschule als Institution im ausgehenden 19. Jahrhundert wird aus einer modernisierungstheoretischen Perspektive betrachtet unter Einbeziehung der Volksschulgeschichte. Dies erweitert bisherige historiographische Ansatze, die entweder professionstheoretisch oder sozialgeschichtlich argumentieren. Die im Beitrag unterlegte kulturhistorische Betrachtungsweise geht von Modernisierungskrisen aus, die neue Wissensordnungen hervorbringen, die wiederum durch Rechtfertigungsnarrative konstituiert werden. Hier erscheint die Konstruktion des ‚schwachsinnigen Hilfsschulkindes‘ als Rechtfertigungsnarrativ zur Regulation des Sozialen, genauer: zur Bestimmung einer Gruppe der ‚Anormalen‘ (Foucault) gegenuber den ins Regelschulsystem eingeschlossenen ‚Normalen‘, die auf bestimmte Aufgaben und Ziele durch Abgrenzung von den Anormalen verpflichtet werden. Auf die Konstruktion dieses Rechtfertigungsnarrativs haben die sich zeitgleich organisierenden und professionalisierenden Hilfsschullehrkrafte kraft ihrer hohen Autonomie entscheidenden Einfluss und werden gegenuber den Volksschullehrkraften mit deutlich hoheren Gehaltern pramiert. Es wird die These vertreten, dass die Konstruktion des ‚Hilfsschulkindes‘ zur Bestimmung der ‚Anormalen‘ eine hohe Relevanz im Kontext der Herstellung neuer sozialer Ordnungen in den Grosstadten besas.
Archive | 2003
Ada Sasse; Vera Moser
Das Vorhaben, disziplinare Neuorientierungen in den erziehungswissenschaftlichen Teildisziplinen Sonder- und Sozialpadagogik mit Hilfe des Bildungsbegriffes zu bestimmen, sieht sich verschiedenen Schwierigkeiten gegenuber. Dennoch scheint es lohnenswert, den Bildungsbegriff hinsichtlich seiner disziplinaren Funktion in den Blick zu nehmen, um von hier aus das jeweilige Selbstverstandnis von Sonder- und Sozialpadagogik zu untersuchen.
Archive | 2001
Vera Moser
Identitat — Geschlecht — Behinderung: diese Verknupfung skizziert inzwischen ein ganzes Forschungsgebiet innerhalb der Sonderpadagogik, in welchem geschlechtsspezifische Sozialisation unter den Bedingungen von Behinderung untersucht wird (z.B. Meier Rey 1994; Friske 1995; Ehrig 1996; Pohl 1999).1 Auf der theoretisch-konzeptionellen Ebene stellt sich allerdings dabei die Frage, wie sich der Zusammenhang von Geschlecht, Behinderung und Identitat uberhaupt fassen lasst, sowie auf der inhaltlichen Ebene, welche Vorstellung von Identitat als ‚Normalitatsdispositiv‘2 (Link 1999) hiermit vermittelt ist.
Archive | 1999
Barbara Rendtorff; Vera Moser
Archive | 2008
Vera Moser; Ada Sasse