Violetta L. Waibel
University of Vienna
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Featured researches published by Violetta L. Waibel.
Educational Philosophy and Theory | 2018
Violetta L. Waibel
Abstract The term Bildungstrieb, which was used toward the end of the eighteenth century by thinkers like Johann Gottfried Herder, Immanuel Kant, or Friedrich Schiller, but which is obsolete in today’s vernacular, was of great importance for Friedrich Hölderlin. In this article, I explore the historical roots of this concept in the biology of the time, which was then still searching for the right concepts to describe the organic. Bildungstrieb is found in Kant’s teleology in the Critique of Judgment, where Kant with the help of this concept works out the specificity of organic life as well as its vicinity and difference to the teleology of human acts and action. Kant himself refers to the Göttingen anatomist, zoologist, and anthropologist Johann Friedrich Blumenbach, in whose writings Kant found the term which he reinterpreted for his own purposes. Friedrich Schiller adopts the word Bildungstrieb in his work On the Esthetic Education of Man in a Series of Letters, reinterpreting it from the point of view of the history of ideas. It is Friedrich Hölderlin, finally, who in his Essay The Perspective from which We Have to Look at Antiquity, and in related texts, gives the Bildungstrieb an important role. The Bildungstrieb needs to be awakened, if art is going to draw in an original way from an undeformed source. During work on the tragedy The Death of Empedocles, the poet further developed the concept of Bildungstrieb to include the idea of an opposition between what he calls the ‘aorgic’ and the ‘organic’, which mutually condition, complete, and penetrate one another, in a manner similar to Nietzsche’s even more powerful formulation of the Janus-faced artistic impulse, as embodied in the opposition of the Dionysian and the Apollonian.
Archive | 2017
Violetta L. Waibel
Mit diesem Beitrag werden die Sechs Bagatellen fur Singstimme und Klavier op. 6 von Theodor Wiesengrund Adorno (1903–1969) von den literarischen Texten her erschlossen, die Adorno ausgewahlt und zusammengestellt hat. Die Bagatellen sind in den Jahren 1923–1942 entstanden.
Archive | 2016
Violetta L. Waibel
Fichte can be considered the one philosopher beside Sartre who thought most emphatically about the notion of freedom. Fichte, however, develops a theory of freedom in his System of Ethics (1798), introducing the three stages of freedom. These three stages are (1) thinking in concepts, which is what sets man apart from natural drives; (2) intentional, purposeful thinking, decision-making and acting; and (3) acting morally in the full sense of autonomous reason. The names of the three alone make us wonder why Kant had not included them in his system as well. Whereas Fichte recognizes different forms of human freedom on all three levels, Kant only explicitly defines the third stage as an expression of freedom. Does this mean that Kant does not consider the expression of spontaneity on the one hand and planning, decision-making and purposive rational acting on the other as manifestations of human freedom? This is what this chapter investigates.
Hegel-Jahrbuch | 2016
Violetta L. Waibel
So unabdinglich der Zweckbegriff ist, um menschliches Handeln zu bestimmen, so umstritten ist sein Wert für die Naturwissenschaften. Man anthropomorphisiere die Natur, statt nachprüfbare wissenschaftliche Erklärungen aufzustellen. Kant stellte in der Kritik der reinen Vernunft zunächst eine Erkenntnistheorie auf, deren Prinzipien Kategorien sind. Deren zentrale Kategorie ist die der Kausalität als causa efficiens, durch die in den Naturwissenschaften notwendige und allgemeingültige Erkenntnis möglich ist. Erst spät, 1787, entdeckte Kant im Zuge der Ausarbeitung seiner Geschmackslehre ein drittes kritisches Prinzip, das der Zwecke und der Zweckmäßigkeit.1 Das führte dazu, dass Kant nicht bloß eine Geschmackslehre ausarbeitete, sondern dass das Werk konzipiert wurde, das wir heute als Kritik der Urteilskraft mit seinen beiden Teilen der Ästhetik des Schönen und Erhabenen und der Teleologie kennen. Und gerade dieses Werk wurde von den Nachkantianern mit großer Emphase rezipiert und in kritischer Absicht überboten.
Archive | 2012
Violetta L. Waibel
Transzendentalpoesie ist ein Begriff, dessen Wortpragung sich offenkundig an der kantischen Transzendentalphilosophie orientiert und der auf den Romantiker Friedrich Schlegel (1772–1829) zuruckgeht. Er schreibt in einem seiner Athenaums-Fragmente (im zweiten Stuck des ersten Bandes 1798 erschienen): »Es giebt eine Poesie, deren Eins und Alles das Verhaltnis des Idealen und des Realen ist, und die also nach der Analogie der philosophischen Kunstsprache Transcendentalpoesie heisen muste« (Schlegel 1798–1800/1960, 240). In der Transzendentalphilosophie werde mit dem Produkt zugleich das Produzierende zur Darstellung gebracht. Schlegel fuhrt weiter aus: »so sollte wohl auch jene Poesie die in modernen Dichtern nicht seltnen transcendentalen Materialien und Vorubungen zu einer poetischen Theorie des Dichtungsvermogens mit der kunstlerischen Reflexion und schonen Selbstbespiegelung, die sich im Pindar, den lyrischen Fragmenten der Griechen, und der alten Elegie, unter den Neuern aber in Goethe findet, vereinigen, und in jeder ihrer Darstellungen sich selbst mit darstellen, und uberall zugleich Poesie und Poesie der Poesie seyn« (Schlegel: ebd., 241).
Hegel-Jahrbuch | 2012
Violetta L. Waibel
nach allgemeinem bekunden hat die tragische kunst in der antike mit dem dreigestirn aischylos, sophokles und euripides einen höhepunkt erklommen, der seither nicht wieder erreicht wurde. für kant, für hölderlin, für schelling und ebenso für hegel gilt die dichtkunst als höchste ausdrucks‐ form der kunst und innerhalb ihrer kommt der gattung der tragik unbestritten der primat zu. hegel beschäftigt sich mit der klassischen griechischen tragödie bekanntlich erstmals in der phänomenologie des geistes im rahmen des kapitels über »die religion«, die er als natürliche religion, als kunstreligion und als offenbare religion abhandelt. hinzurechnen darf man im kapitel über den »geist« den abschnitt über den »wahren geist, die sittlichkeit«, mit den unterabschnitten über die »sittliche welt, das menschliche und das göttliche gesetz, der mann und das weib«, ferner über die »sittliche handlung, das menschliche und göttliche wissen, die schuld und das schicksal«. in den Vorlesungen über die philosophie der religion handelt hegel erneut über die konzeption des tragischen der antiken griechen, wenn er über die besonderen religionen und näherhin über die »religion der schönheit« in den jahren , , , nachdenkt. in heidelberg hält hegel in den sommersemestern und erstmals vorlesungen über ästhetik nach diktaten. in berlin liest hegel über die philosophie der kunst imws 0/ , in den ss und , sowie im ws / über die ästhetik. neben den in die kritik geratenen ‐ bändigen vorlesungen über die ästhetik, die gustav hotho kompiliert hat und in der freundesausga‐ be erschienen ließ, sind inzwischen mehrere vorlesungsmit‐ und nachschriften veröffentlicht, die, wie annemarie gethmann‐siefert gezeigt hat, ein weit zuverlässigeres bild von hegels kunstphi‐ losophie geben, als die weit verbreitete ausgabe von hotho, die lange den einzigen zugang zu den ästhetik‐vorlesungen darstellte. außerdem bezieht sich hegel in seinen enzyklopädien von ,
Archive | 2011
Violetta L. Waibel
»Philologiae, inprimis graecae, et philosophiae inprimis Kantianae, et litterarum elegantiorum assiduus cultor.« (StA 7.1, 479) Mit diesem Satz wird H. im Tubinger Abgangszeugnis von 1793 sein herausragendes Interesse an der griechischen Literatur und der Philosophie Kants bestatigt (↗Kloster — Stift — Beruf; ↗Schule, Universitat). Und auch der Repetent am Tubinger Stift, Carl Philipp Conz, und H.s Freund Christian Ludwig Neuffer erinnern sich noch 1829 an H.s Tubinger Hymnen (↗Fruhe Hymnen) als »hervorgegangen aus einem vieljahrigen Streben, abstracte Ideen, besonders von Plato und Kant, ins Gewand der Dichtkunst zu hullen« (StA 7.1, 457). Und an Hegel schreibt H. im Juli 1794 aus Waltershausen: »Kant und die Griechen sind beinahe meine einzige Lecture. Mit dem asthetischen Theile der kritischen Philosophie such’ ich vorzuglich vertraut zu werden.« (StA 6, 128; vgl. ebd., 84).
Inquiry: Critical Thinking Across the Disciplines | 2008
Violetta L. Waibel
Schiller, the dramatist whose works are performed on our stages even today, is not forgotten. His Don Carlos conquered both the theatre and opera stages. Schiller, who taught history in Jena, has also provided the alma mater Jenensis with his name since 1989. It is well known that Schiller was not only a professor of history in Jena, but that he also wrote important essays on aesthetics during his Jena period (and before) with the intention of surpassing Kant’s aesthetics and ethics in certain respects. But is Schiller to be read as a philosopher side by side with Kant and others, as Beiser provocatively suggests in his book? Undoubtedly, Schiller’s philosophical ambitions deserve to be taken seriously. He gave important direction to the modification of some of Kant’s central philosophical theses. Moreover, Schiller’s essays opened the question of how to apply Kant’s aesthetic theses to literature and how to combine the Kantian prima facie rational model of beauty with the sensibility of an empirical world of arts. But can Schiller’s work stand alone? That is, can we understand Schiller’s aesthetic writings without having intensively studied Kant? Schiller’s work remains deeply dependant on the critical works of Kant. Beiser himself stresses this fact on the one hand, yet on the other hand, he suggests that we read Schiller as an alternative to Kant. Schiller’s dependence on Kant is not the result of any poverty in Schiller’s thought. Yet we may question how that dependence affected the reception of his work. Even today, Schiller remains famous primarily for his literary contributions and only secondarily for his philosophical contributions. Therefore, Beiser’s move to present Schiller as a philosopher is a most provocative one. Furthermore, to say that Schiller widely improved Kantian theory (see p. 2) is a move that is quite
Archive | 1997
Violetta L. Waibel
„Fichte ist wieder in Jena und liest diesen Winter uber das Naturrecht“ (StA VI, 186)1, schreibt Holderlin am 25. November 1795 an Hegel. Fichte hatte in seinen ersten beiden Semestern in Jena die Grundlagen seiner theoretischen und praktischen Philosophie vorgetragen, ihre erste Anwendung sollte die Wissenschaftslehre im Naturrecht finden, das Fichte ursprunglich schon fur das Sommersemester 1795 angekundigt hatte, wie aus dem Lateinischen Lektionskatalog zu ersehen ist.2
Archive | 2010
Violetta L. Waibel; Daniel Breazeale; Tom Rockmore