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Dive into the research topics where Wolfgang Stelly is active.

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Featured researches published by Wolfgang Stelly.


Archive | 2011

Entwicklungsverläufe jugendlicher Mehrfachtäter

Wolfgang Stelly; Jürgen Thomas

Setzen jugendliche Mehrfachtater ihre „kriminelle Karriere“ uber die Jugendphase hinaus fort oder beenden sie wie die grose Mehrzahl der jugendlichen Einmal- oder Gelegenheitstater ihr abweichendes Verhalten beim Ubergang ins Erwachsenenalter? Die Beantwortung dieser Frage ist nicht nur ein Beitrag zur kriminologischen Theoriediskussion uber die Ursachen abweichenden Verhaltens. Ist abweichendes Verhalten vor allem die Folge stabiler Personlichkeitsmerkmale oder die Folge variabler Umwelteinflusse? Sie hat auch weit reichende kriminalpraktische Implikationen. Sollten sich solche „Karrieretater“, d. h. Straftater, die uber die Jugendphase hinaus immer wieder straffallig werden, identifizieren lassen, so konnte damit eine kriminalpolitische Strategie der prognoseorientierten Strafzumessung legitimiert werden, die dieser Tatergruppe eine wie auch immer geartete Sonderbehandlung zukommen lasst. Beschrankt sich die wiederholte strafrechtliche Auffalligkeit jedoch vor allem auf die Jugendphase, so scheint eine Strategie der strafrechtlichen Zuruckhaltung, die stigmatisierende Reaktionen zu vermeiden versucht, auch bei jugendlichen Mehrfachtatern angemessener zu sein.


Archive | 2001

Theorien zur Kontinuität und Diskontinuität von Kriminalität

Wolfgang Stelly; Jürgen Thomas

Wie im vorangegangenen Kapitel ausgefuhrt, ist in Langzeitstudien zum abweichenden Verhalten eine Vielzahl unterschiedlicher Delinquenzverlaufe auszumachen. Das Gesamtbild der Kriminalitat ist in einer Langsschnittbetrachtung starker von Bruchen und Veranderungen als von Kontinuitat und Stabilitat gepragt. Auch wenn man die Einmaltater unberucksichtigt lasst, die den grosten Anteil der Straftater einer Geburtskohorte ausmachen, sind Kriminalitatsverlaufe wie „Abbruch schwerer lugend-kriminalitat im Erwachsenenalter“oder „Beginn schwerer Kriminalitat im Erwachsenenalter“bei Straftatern genauso haufig anzutreffen wie beispielsweise der Kontinuitatsverlauf „schwere lugendkriminalitat und schwere Erwachsenenkriminalitat“.


Archive | 2001

Kriminalität und soziale Einbindung im Erwachsenenalter

Wolfgang Stelly; Jürgen Thomas

Wie die Analysen der Kindheits- und Jugendgeschichte zeigen, ist das Risiko wiederholter und schwerer Auffalligkeit deutlich erhoht, wenn Jugendliche in Familien aufwachsen, in denen ein inkonsistenter und gewalttatiger Erziehungsstil vorherrscht, die Beaufsichtigung nur unzureichend ist und die emotionalen Bande zwischen Eltern und Kind schwach sind. Einen solchen Risikofaktor stellt auch eine mangelnde Einbindung in die Schule dar. Besonders hoch ist das Kriminalitatsrisiko dann, wenn mehrere dieser Faktoren zusammenkommen.


Archive | 2001

Tabellen- und Abbildungsverzeichnis

Wolfgang Stelly; Jürgen Thomas

Tabelle 1: Korrelationen der Subskalen inkl. Item „Wohltätigkeit“ (Pearson) ..................................... 13 Tabelle 2: Typologie der Dimensionen Leistung und Folgen des Reichtums (in Prozent) 1) ................. 15 Tabelle 3: Verteilung der Einzelitems nach Geschlecht, Alter und formalem Bildungsniveau (in Prozent) 1) ............................................................................................................................................... 16 Tabelle 4: Subskalen nach Bildung, aufgeschlüsselt nach Altersgruppen (Zustimmung; Prozent) ...... 18 Tabelle 5: Verteilung der Einzelitems nach Klassenlagen (in Prozent) 1) .............................................. 19


Archive | 2001

Schlussbetrachtung: Die zentralen Ergebnisse

Wolfgang Stelly; Jürgen Thomas

In reprasentativen Langzeitstudien, denen die offiziell registrierte Kriminalitat von Mannern auf der Basis von Individualdaten von der Kindheit bis ins junge Erwachsenenalter zu Grunde liegt, zeigen sich sehr unterschiedliche Entwicklungsverlaufe. Bis Mitte beziehungsweise Ende der dritten Lebensdekade wird durchschnittlich ein Drittel einer mannlichen Geburtskohorte mindestens einmal im Zusammenhang mit kriminellem Verhalten registriert. Eine Kontinuitat der strafrechtlichen Auffalligkeiten uber die verschiedenen Lebensphasen hinweg, lasst sich jedoch nur bei einer Minderheit der Straftater ermitteln. Bei den meisten Straftatern bleibt es bei einem einmaligen Kontakt mit den Strafverfolgungsorganen. Der Anteil der Einmaltater bei den Geburtskohorten betragt zwischen 43% und 46% aller Tater. Selbst bei den meisten Wiederholungstatern beschrankt sich die Auffalligkeiten auf einen relativ kurze „Episode” in der Jugend- und Heranwachsendenzeit.


Archive | 2001

Kriminalität und soziale Einbindung im Kindes- und Jugendalter

Wolfgang Stelly; Jürgen Thomas

Die zentrale These der altersabhangigen sozialen Kontrolltheorie von Sampson/Laub besagt, dass es die Qualitat der jeweiligen aktuellen sozialen Bindungen ist, die sozial abweichendes Verhalten in einer Lebensphase fordert oder verhindert. Sampson/Laub schreiben damit der aktuellen Lebenssituation die entscheidende Rolle fur das Verhalten zu und begrunden Veranderungen im Verhalten eines Individuums durch Veranderungen seiner sozialen Einbindung. Die Ausgestaltung der jeweiligen sozialen Einbindung in einer Lebensphase ist nach diesem Erklarungsansatz nicht determiniert, aber auch nicht vollig unabhangig von der bisherigen Lebensgeschichte eines Individuums. Das wechselseitige Zusammenspiel von Verhalten und sozialer Einbindung fuhrt uber den Zeitverlauf zu unterschiedlichen Entwicklungspfaden, die bestimmte Lebenszuschnitte in einer Lebensphase wahrscheinlicher beziehungsweise unwahrscheinlicher machen. Fruhe Lebenserfahrungen haben nicht nur Bedeutung fur die Entstehung von delinquentem und sozial abweichendem Verhalten in der Kindheit und Jugend, sondern sie beeinflussen auch die Delin-quenzentwicklung in spateren Lebensphasen: Kriminalitat in der Kindheit und Jugend und die damit verbundenen Zuschreibungen der Umwelt erhohen die Wahrscheinlichkeit schwacher sozialer Einbindungen im Erwachsenenalter. Diese schwachen Einbindungen wiederum machen es wahrscheinlicher, dass Individuen auch im Erwachsenenalter sozial auffalliges Verhalten zeigen.


Archive | 2001

Die Tübinger Jungtäter-Vergleichsuntersuchung

Wolfgang Stelly; Jürgen Thomas

Die von Hans Goppinger initiierte Tubinger Jungtater-Vergleichsuntersuchung war eine der ersten in der Bundesrepublik Deutschland durchgefuhrten kriminologischen Langsschnittuntersuchungen. Ihr zentrales Anliegen war es, so genau wie moglich die Lebenssituationen, aber auch die lebensgeschichtliche Entwicklung von Straftatern nachzuzeichnen. Goppinger entschied sich, nicht einzelnen kriminologischen Hypothesen nachzugehen, sondern uber eine Vielzahl von Faktoren ihre Lebensgeschichte zu rekonstruieren. Dieser sogenannte „multifaktorielle“ Forschungsansatz hatte zur Folge, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der verschiedenster wissenschaftlicher Disziplinen — Soziologie, Psychologie, Sozialarbeit, Medizin und Jura -bei diesem Projekt zusammenarbeiteten und ihre jeweiligen Fachkenntnisse einbrachten. Fur unsere Arbeit erweist sich dieser multifaktorielle Ansatz als ein Glucksfall, da es aufgrund der Vielfalt der erhobenen Dimensionen moglich ist, theoretische Uberlegungen der aktuellen kriminologischen Diskurse auf ihre Tragfahigkeit zu prufen.


Archive | 2001

Verlaufsmuster von Kriminalität — Eine Bestandsaufnahme

Wolfgang Stelly; Jürgen Thomas

Die meisten kriminologischen Langzeitstudien liefern zahlreiche Belege fur den deutlichen Zusammenhang von sozial auffalligem Verhalten in einer Lebensphase und sozial auffalligem „Verhalten“in einer nachfolgenden Lebensphase. Fur diesen Aspekt der Kontinuitat ist in der empirischen kriminologischen Forschung ein erhebliches Ausmas an Bestatigung erreicht worden.1 Caspi und Moffitt (1995, S.472) fassen die Forschung uber die Kontinuitat sozial abweichenden Verhaltens folgendermasen zusammen: „Individual differences in antisocial behavior are very stable across the life course.“Als Beleg fur diese Aussage zitieren die Autoren viele Studien, die sich mit der Kontinuitat von abweichendem Verhalten in der Kindheit und Jugendphase beschaftigen. Demgegenuber ist die Anzahl der Studien, die als empirische Belege fur eine Kontinuitat sozialer Auffalligkeiten uber die Jugendphase hinaus angefuhrt werden, nur sehr gering. Die Autoren sprechen nur noch davon, dass „a history of antisocial behavior in childhood and adolescence is also linked with criminal behavior in later life.“Diese Zuruckhaltung bei der Interpretation des Zusammenhangs von sozial abweichendem Verhalten uber die Jugendphase hinaus, verweist auf die nach wie vor bestehenden Forschungsdefizite. Bei den meisten prospektiv angelegten Studien auf die sich die Verlaufsforschung bezieht, wurde das mittlere Erwachsenalter entweder nicht erfasst oder noch nicht erreicht.


Criminal Behaviour and Mental Health | 1997

Patterns of criminality and alcohol abuse: results of the Tuebingen Criminal Behaviour Development Study

Hans-Juergen Kerner; Elmar Weitekamp; Wolfgang Stelly; Juergen Thomas


Archive | 2001

Einmal Verbrecher — immer Verbrecher?

Wolfgang Stelly; Jürgen Thomas

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