Wolfgang Streicher

Ausweis über die Gesamtenergieeffizienz

Nachdem in den bisherigen Kapiteln die Grundlagen zur Berechnung von Energiekennzahlen dargestellt wurden, soll das gegenstandliche Kapitel — gleichsam als Hohepunkt — Umfang, Inhalt und Aussehen des Energieausweises wiedergeben. Betrachtet man dazu die letzten Monate vor der Fertigstellung der OIB-Richtlinie 6:2011 [66] — zum Zeitpunkt der Fertigstellung dieses Buches war der Diskussionsprozess noch in vollem Gange —, darf festgehalten werden, dass offensichtlich fur die Bauwirtschaft, aber durchaus auch fur die Energiewirtschaft infolge der Angabe fur Primarenergiebedarf und Kohlendioxidemissionen, insbesondere das Aussehen des Energieausweises von besonderer Bedeutung ist. Dabei wird mit Aussehen im engeren Sinne das Labeling auf der ersten Seite des Energieausweises gemeint. War dies bisher ausschlieslich dem Heizwarmebedarf vorbehalten, so konnte im Zuge des Entwicklungsprozesses vermittelt werden, dass dies wohl nicht unbedingt die Grose ist, mit der die Gesamtenergieeffizienz eines Gebaudes zum Ausdruck gebracht wird. Leider definiert die EPBD:2011 [50] den Begriff Gesamtenergieeffizienz mit einer Energiemenge, die notwendig ist, um ein Gebaude an einem bestimmten Standort mit einer bestimmten Nutzung betreiben zu konnen. Dies entspricht im Wesentlichen dem Endenergiebedarf oder vielmehr — zukunftige Entwicklungen vorwegnehmend — dem Lieferenergiebedarf.