Zohar Shavit
Tel Aviv University
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Publication
Featured researches published by Zohar Shavit.
Poetics Today | 1981
Zohar Shavit
In this paper I intend to suggest some preliminary ideas concerning patterns of behavior of translated childrens literature. My description will mainly be based on research I did on translations of childrens literature into Hebrew. However, I do not intend to present in this article a full and detailed description of the subject, but rather to deal with the main patterns of behavior of translation of childrens literature, which I believe are common to other national systems of childrens literature as well. My point of departure will be the notion of literature as a polysystem (cf. Even-Zohar, 1978a). Assuming that childrens literature is an integral part of the literary polysystem, I will try to show how the behavior of translations of childrens literature is determined by the position of the childrens literature system in the literary polysystem. Although research of childrens literature is still in its formative stages, I have decided to deal with translated and not with original texts, because I believe it is more fruitful to do so when the question of norms of childrens literature is at stake. Translational norms expose most clearly the constraints imposed on a text which enters the childrens literature system, especially when dealing either with texts which were transformed from adult to childrens literature or with texts
Poetics Today | 1992
Zohar Shavit
The decisive role played by German culture in the development of modern Jewish thought and culture is by now a commonplace-almost a banal one, at that. Standard research and numerous recent studies have focused extensively on the various phases of contact, interaction, and exchange between the Jewish-Hebrew and the German cultures, especially from the eighteenth century onward. (To mention just a few examples, see Breuer 1986; Eisenstein-Barzilay 1955; Eliav 1960; Katz 1935, 1973; Kober 1947, 1954; Levin 1975; Liberles 1986a, 1986b; Ozer 1947; Rapel 1986; Reinharz and Schatzberg 1985; Simon 1953; Sorkin 1987; Stern-Taeubler 1940, 1950-51). However, the question of the actual agents and channels whereby these relations were made possible and materialized has remained largely unaddressed, with the exception of a few recent studies (see, e.g., Bartal 1990; Feiner 1990; Sorkin 1990). This ostensible lack of interest in the concrete agents and channels involved in these cultural interrelations cannot be explained, as might be assumed, in terms of the marginal roles played by these factors in the process of cultural interference. Research proves in fact quite the opposite: Lack of interest in these agents stems, rather, from their marginal positions in the overall cultural consciousness. These agents, who functioned at a prac-
Archive | 1994
Zohar Shavit
In this rather programmatic and provocative paper, I would like to shed light on the current state of affairs prevailing in the field, and to propose some new research perspectives which could better materialize the disciplinary potential of children’s literature studies and lead the way to a new and promising future.
Archive | 2002
Annegret Völpel; Zohar Shavit; Ran HaCohen
Zwischen den Jahren 1100 und 1700 unserer Zeitrechnung war das Schreiben von Texten explizit fur Kinder ein unbekanntes Phanomen in den judischen Gemeinden Deutschlands. Es existierte kein offentliches oder privates Bewustsein, welches darin eine Notwendigkeit gesehen hatte, insbesondere fur Kinder zu schreiben, auch war es vor der technischen Entwicklung des Buchdruckes unmoglich, Bucher fur eine grosere Anzahl von Kindern zu publizieren. Trotzdem gab es in dieser Zeit Versuche, die heiligen Texte auch Jenen zuganglich zu machen, die noch nicht erwachsen sind. Diese Anstrengung wurde unternommen, weil die judische Gemeinschaft die drangende Notwendigkeit erkannte, den Kindern einen gruppenspezifischen Sozialisationsprozes vermitteln zu mussen, der den Schriften und der Literatur der Gemeinschaft verbunden ist. Wir werden Zeugen einer betrachtlichen Anstrengung, den Kindern die heiligen Texte der Gemeinschaft nahe zu bringen und einen inneren und erlebenden Bezug der Kinder zu den Schriften herzustellen. Meiner Meinung nach kann man diese Bestrebung als »Schriften fur Kinder« bezeichnen, ahnlich einer Vorstufe zur »Kinderliteratur«. Dies bedeutet noch kein besonderes und eigenstandiges Schreiben fur Kinder angesichts der Erkenntnis einer solchen Notwendigkeit, aber es last sich zumindest ein anfangliches Bewustsein dessen ausmachen, das es notwendig sei, etwas zu schreiben, was insbesondere den Bedurfnissen der Kinder entspricht. Die Texte, die zum Lesenlernen verwendet wurden, waren nicht so sehr fur die Kinder aufgrund ihres jungen Alters, ihrer Begriffsstutzigkeit oder irgendeiner »Erziehungsauffassung« ungeeignet, sondern aufgrund der mit den Texten verbundenen theologischen Auffassung, welche die gesamte Gemeinde leitete und die Kinder dazu erzog, in der bevorzugten judischen Gemeinschaft zu verbleiben. Wesentlich ist hierbei, das die Notwendigkeit zur Erziehung erkannt wurde, woraus wir schliesen konnen, das man grundsatzlich unterschiedliche Aspekte, Kinder oder Erwachsene betreffend, erkannte.
Archive | 2002
Annegret Völpel; Zohar Shavit; Ran HaCohen
Zur Zeit der Weimarer Republik erlebte die deutsch-judische Kinder- und Jugendliteratur entwicklungsgeschichtlich ihre erste umfassende und moderne Hochblute. Diese hatte soziookonomische Veranderungen der Tragerschaft judischer Literatur zur Voraussetzung: In diesem Zeitraum lebte die Mehrzahl deutscher Juden in einem Zustand fortgeschrittener Urbanisierung, Akkulturation und Verburgerlichung. Mit der Verbesserung der Berufschancen fur judische Akademiker fand in diesem Berufszweig seit 1918 eine Zuwanderung statt, die zur Basis fur die herausragenden wissenschaftlichen und kulturellen Leistungen der Juden in Deutschland wurde.1 Unter den kollektiven Kindheits- und Jugendvorstellungen blieb die Auffassung von einer modernen burgerlichen Kindheit und Jugend, wie sie vor allem vom liberalen Judentum in modifizierender Ubernahme nichtjudischer Konzepte geschaffen worden war, im westeuropaischen Judentum das hauptmasgebliche Denkmodell und lag dessen Kinder- und Jugendliteratur zugrunde.
Archive | 2002
Annegret Völpel; Zohar Shavit; Ran HaCohen
Mit dem nationalsozialistischen Machtantritt ging fur die judische Kinder- und Jugendliteratur Deutschlands ein Epochenwechsel einher, der die Themen, Formen und Funktionen dieser Literatur grundlegend anderte. Mit der von den Nationalsozialisten erzwungenen Separierung judischer von deutscher Kultur wandelten sich die mentalen, verlags- und sozialgeschichtlichen Bedingungen judischer Literatur in Deutschland, die zwangslaufig ihre deutsch-judische Selbsteinschatzung revidierte und sich fortan von ihren fruheren kulturellen Bezugsraumen isolierter entwikkelte.1 Die seit 1933 von der deutschen Regierung betriebene und von der Bevolkerung mehrheitlich schweigend zugelassene Ausgrenzung und Entrechtung der Juden zwang deren Kulturleben in eine staatlich kontrollierte Ghettosituation, ins Exil und in den Untergrund.
Archive | 2002
Annegret Völpel; Zohar Shavit; Ran HaCohen
In diesem Kapitel werden die Umstande des Erscheinens sowie der Charakter des ersten modernen Lesebuchs fur judische Kinder in Berlin analysiert, davon ausgehend, das man in ihm einen Wendepunkt der modernen Geschichte des judischen Kinderbuchs sehen kann. Gibt es Wendepunkte in der Geschichte der Kultur? Kann man auf einen bestimmten Moment hinweisen, zu dem scheinbar ein Ereignis stattfand, das zu einer dramatischen Veranderung im Verlauf der Geschichte fuhrte?
Archive | 2002
Annegret Völpel; Zohar Shavit; Ran HaCohen
In den vorliegenden Studien wird ein Uberblick uber die Entwicklungsgrundzuge der deutsch-judischen Kinder- und Jugendliteratur gegeben. Hierbei werden unter der Bezeichnung »deutsch-judische Kinder- und Jugendliteratur« jene Texte verstanden, die durch Verfasserintention, verlegerische Prasentation oder Rezeptionsgeschichte an die im deutschsprachigen Raum lebenden judischen Kinder und Jugendlichen gerichtet und die zudem geeignet waren, die Leser in ihrer Zugehorigkeit zur judischen Kultur zu bestarken. Berucksichtigt werden die judischen Kinder- und Jugendschriften in deutscher und hebraischer Sprache, wahrend die jiddischen Texte, die gleichfalls der deutsch-judischen Literatur angehoren, aufgrund mangelnder Grundlagenforschung weitgehend ausgespart bleiben mussen.1 Diese Zugehorigkeit der im deutschsprachigen Raum angesiedelten judischen Kinder- und Jugendliteratur zu mehreren Sprachen bedingt, das es sich bei der Bezeichnung »deutsch-judische Literatur« um einen Begriff handelt, der im folgenden im Bewustsein seiner Mehrdeutigkeit angewandt wird.
Archive | 2002
Annegret Völpel; Zohar Shavit; Ran HaCohen
In den 1860er Jahren trat mit der Neo-Orthodoxie eine neue Stromung des westeuropaischen Judentums auf, die fur dessen geistesgeschichtliche Entwicklung eine Zasur markiert. Ohne das dies einen vollkommenen Bruch mit der Haskala bedeutete, wurden durch die Neo-Orthodoxie andere Akzente gesetzt und eine weitere innerjudische Richtung geschaffen, welche die Kinder- und Jugendliteratur in den folgenden Epochen mitbestimmte. Mit der Etablierung der Neo-Orthodoxie wurde der bislang dominierenden judischen Reformpadagogik eine Konkurrenz entgegengesetzt, die sich verstarkt an orthodoxen Prinzipien orientierte. Das Reformjudentum hatte sich mit seinen Entghettoisierungszielen in der ersten Halfte des 19. Jahrhunderts als groste Stromung innerhalb des deutschen Judentums durchgesetzt und erreichte in den 1840er Jahren seinen Wirkungshohepunkt. Dies rief eine innerjudische Opposition hervor, die in zwei Lagern, in Gestalt des konservativen Judentums und der Neo-Orthodoxie, auftrat.1
Archive | 2002
Annegret Völpel; Zohar Shavit; Ran HaCohen
Hinsichtlich des in diesem Kapitel behandelten Zeitraums gilt es sich bewust zu halten, das eine eindeutige Abgrenzung unterschiedlicher Entwicklungsphasen, die isoliert voneinander zu verstehen und darstellbar waren, fur die deutsch-judische Literatur wahrend des gesamten 19. Jahrhunderts kaum moglich ist. Bis zur Jahrhundertwende blieb diese Literatur wesentlich durch Gleichzeitigkeit unterschiedlicher Tendenzen und durch Teilhabe an divergierenden Stromungen gekennzeichnet. Eine markante Auspragung einzelner Entwicklungsabschnitte liegt mit der fortgeschrittenen Ausdifferenzierung dieser Literatur erstmals im fruhen 20. Jahrhundert vor, wodurch sich die grenzziehende Bedeutung der Epochenansetzungen fur diesen Zeitraum erhoht.